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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Einschüchterungsversuche«, sagte Eli erstaunlich gelassen. »Darüber dürfte sich mein Anwalt freuen. Ich habe all das schon einmal über mich ergehen lassen und zugelassen, dass mein ganzes Leben den Bach runtergeht. Aber ein zweites Mal wird mir das nicht passieren. Ich habe Ihre Fragen beantwortet. In Zukunft läuft alles nur noch über meine Anwälte.«
    Er stand auf.
    »Verlassen Sie bitte mein Haus.«
    »Das Haus Ihrer Großmutter.«
    Eli nickte. »Gut, ich korrigiere mich: Verlassen Sie bitte das Haus meiner Großmutter.«
    »Mr. Landon.« Corbett erhob sich. »Wenn Sie sich bedroht oder eingeschüchtert fühlen, möchte ich mich dafür entschuldigen.«
    Eli starrte ihn an. »Wenn? Soll das ein Witz sein?«
    »Es ist leider so, dass Sie wegen der Beziehung, in der Sie zum Opfer stehen, wegen dessen Auftrag in Whiskey Beach von besonderem Interesse für uns sind. Ich muss Sie fragen, ob Sie eine Waffe besitzen.«
    »Eine Waffe? Nein, ich habe keine Waffe.«
    »Gibt es in diesem Haus eine Waffe?«
    »Nicht, dass ich wüsste.« Eli konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Es ist schließlich das Haus meiner Großmutter.«
    »Wir werden einen Durchsuchungsbefehl beantragen«, schaltete sich Wolfe ein.
    »Bitte, nur zu! Den werden Sie auch brauchen, denn ich lasse mich nicht mehr von Ihnen hetzen und bedrängen.« Er ging zur Tür und öffnete sie. »Ich betrachte unsere Unterredung als beendet.«
    »Das hätten Sie wohl gern«, murmelte Wolfe im Hinausgehen.
    »Danke, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben«, sagte Corbett.
    »Die ist jetzt um.« Eli schloss energisch die Tür und ballte die Fäuste.
    Corbett wartete, bis Wolfe und er am Wagen waren. »Verdammt! Was sollte das denn?«
    »Er war es, und er wird mir nicht noch einmal entkommen.«
    »Verdammt, verdammt, verdammt!« Wütend trat Corbett aufs Gaspedal. »Selbst wenn er ein Motiv hätte, könnten wir ihm nichts beweisen. Er hatte so gut wie keine Gelegenheit für die Tat. Zuerst überredet er Duncan, sich mitten in der Nacht mit ihm am Leuchtturm zu treffen, dann erschießt er ihn, stößt ihn von den Klippen und erledigt anschließend den Rest? Landon hat recht, wenn er fragt, wie er das angestellt haben soll.«
    »Nicht, wenn die Frau und er gemeinsame Sache gemacht haben. Sie könnte Duncan auf den Berg gelockt haben. Anschließend folgt sie Landon nach Boston, fährt ihn zurück und gibt ihm ein Alibi.«
    »Das ist Unsinn, blanker Unsinn. Ich kenne die Frau nicht, aber sie hat sich offen und vorbehaltlos geäußert. Genauso ihre Nachbarn. Und ich kenne Vinnie Hanson. Er ist ein guter Polizist. Er legt für beide die Hand ins Feuer. Es hat sich alles so abgespielt, wie sie es gesagt haben: der Einbruch, der gottverdammte Graben, das Timing.«
    »Landon hat viel Geld. Mit Geld kann man sich so einiges erkaufen.«
    »Passen Sie auf, was Sie da sagen, Wolfe. Sie sind nur hier, weil wir Sie hinzugezogen haben. Wir können Sie aber auch wieder wegschicken, und genau das werde ich empfehlen. Sie sind regelrecht besessen von Landon und haben dafür gesorgt, dass er nicht kooperieren wird.«
    »Er hat seine Frau umgebracht. Und er hat Duncan umgebracht. Warum sollte er kooperieren?«
    »Sie hatten ein Jahr Zeit, ihm den Mord an seiner Frau nachzuweisen, und das haben Sie nicht geschafft. Ihm den Mord an Duncan nachzuweisen dürfte noch schwieriger werden. Wenn Sie nicht so vernagelt wären, würden Sie sich fragen, wer Duncan beauftragt hat und warum. Und wo diese Person am Freitag zwischen Mitternacht und fünf Uhr früh gesteckt hat. Sie würden sich fragen, wer in das Haus eingebrochen ist, als Landon in Boston war, und woher derjenige davon überhaupt wusste.«
    »Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun.«
    Corbett schüttelte nur den Kopf.
    »Sie sind besessen«, wiederholte er leise.
    *
    Nachdem die Detectives weg waren, ging Eli direkt nach oben in den Südflügel und betrat das »Andenkenzimmer«, wie er es nannte. Dort gab es mehrere Truhen mit Besitztümern seiner Vorfahren: ein Paar Spitzenhandschuhe, eine Spieluhr mit einem glitzernden Schmetterling, reich verzierte Sporen aus Silber. Zu dem Sammelsurium gehörten drei ledergebundene Tagebücher, Tapferkeitsmedaillen, ein wunderbarer Sextant aus Messing, ein Mörser aus Marmor samt Stößel, ein Paar Knopfstiefel aus Satin und andere interessante Landon-Erbstücke.
    Wie der Schrank mit den alten Waffen. Eli stellte erleichtert fest, dass er verschlossen war. Doch richtig

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