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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Jemanden.
    Sorgfältig notierte Eli alle Namen, an die er sich erinnerte, einschließlich den ihres Friseurs.
    Nach zwei Stunden hatte er einige Seiten gefüllt, Querbeziehungen, offene Fragen und zwei weitere Gewalttaten vermerkt, den Sturz seiner Großmutter und den Mord an Duncan.
    Eli beschloss, einen Spaziergang zu machen, damit sich die Informationen etwas setzen konnten.
    Ihm fiel auf, wie gut er sich fühlte. Trotz oder vielleicht wegen seiner Muskelschmerzen fühlte er sich eigentlich verdammt gut. Weil er beim Verlassen der Bibliothek wusste, dass er sich kein zweites Mal von den Ereignissen überrollen lassen würde.
    Kirby Duncans Mörder hatte ihm einen entsetzlichen Gefallen getan.

12
    Abra klingelte. Zum einen, weil sie gut erzogen war, zum anderen, weil sie etwas Hilfe gebrauchen konnte. Als niemand aufmachte, zückte sie ihren Schlüssel, sperrte die Tür auf und schleppte ihren Massagetisch ins Haus. Ihr Blick fiel automatisch auf das Display der Alarmanlage. Sie sah das blinkende Lämpchen und gab leise vor sich hin murmelnd den neuen Code ein.
    »Eli! Bist du oben? Ich könnte Hilfe gebrauchen.«
    Schweigen. Laut seufzend benutzte Abra ihren Massagetisch, um die Tür aufzuhalten, und kehrte zum Wagen zurück, um ihre Einkäufe zu holen.
    Sie schleppte sie ins Haus, ließ sie in der Küche fallen und wuchtete ihren Tisch ins große Wohnzimmer.
    Nachdem sie die frischen Lebensmittel verstaut und die Einkaufsquittung an die Pinnwand geheftet hatte, holte sie den Behälter mit Kartoffelsuppe sowie das selbst gebackene Bierbrot und die Schokokekse heraus, die Eli anscheinend sehr mochte.
    Anstatt nach ihm zu suchen, baute sie den Massagetisch auf, arrangierte Kerzen und legte Kaminholz nach. Vielleicht würde er behaupten, keine Massage zu wollen oder zu brauchen. Aber da sie alles so schön vorbereitet hatte, dürfte ihm das schwerfallen.
    Zufrieden ging sie nach oben, für den Fall, dass er nichts hörte oder ein Schläfchen machte. Sie fand ihn nicht, auch nicht unter der Dusche und im Fitnessraum.
    Als sie wieder nach unten kam, entdeckte sie den Notizblock, den leeren Teller und die Bierflasche auf dem prächtigen antiken Schreibtisch.
    »Was führst du im Schilde, Eli?« Sie griff nach Teller und Flasche, überflog dabei die erste Seite seiner Notizen. »Interessant, interessant.«
    Mit vielen Namen konnte sie nichts anfangen, aber ihr Blick folgte den Linien, die sie miteinander verbanden, den Pfeilen und hingekritzelten Notizen. Ein paar Skizzen befan den sich auch darunter. Das Zeichentalent hatte er eindeutig von seiner Großmutter geerbt. Sie entdeckte ein Porträt von Detective Wolfe mit Teufelshörnern und einer gespaltenen Zunge.
    Als sie weiterblätterte, fand sie auch ihren eigenen Namen, der mit Hester und Eli, aber auch mit Vinnie und Duncan Kirby verbunden war. Und eine Skizze von sich, die sie entzückte. Er hatte sie am Strand liegend gemalt, mit einem Nixenschwanz.
    Sie strich sanft mit dem Finger darüber, bevor sie weiterlas.
    Er hatte eine Zeitachse der Nacht angelegt, in der Duncan ermordet worden war. Sie stimmte ziemlich genau mit ihren eigenen Erinnerungen überein. Der Zeitpunkt seines Todes war zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens angesetzt worden.
    Die Polizei hatte also auch ihn verhört.
    Angenehm war das bestimmt nicht gewesen.
    Da sein Wagen vor der Tür geparkt war, musste Eli zu Fuß unterwegs sein. Sie hatte Suppe gekocht und Brot gebacken, um sich nach dem Polizeibesuch wieder zu beruhigen, Eli dagegen hatte sich mithilfe seiner Notizen abreagiert. Bestimmt machte er gerade einen Spaziergang, um sich so richtig auszutoben.
    Abra trug Teller und Flasche in die Küche und trat auf die Terrasse hinaus. Sie staunte über das Teleskop. Als sie durchs Objektiv sah, schob sich der Leuchtturm in ihr Blickfeld.
    Zum Vorwurf machen konnte sie ihm das nicht. Im Gegenteil, sie wünschte, sie hätte auch so ein Teleskop. Fröstelnd legte sie die Arme um ihren Oberkörper und trat an den Rand der Terrasse, um den Strand abzusuchen.
    Da war er, die Hände in den Hosentaschen, die Schultern hochgezogen, um sich vor dem Wind zu schützen. Sie beobachtete ihn, bis er auf die Strandstufen zuging.
    Da ging sie hinein, schenkte zwei Gläser Wein ein und trug sie zur Tür, um ihn damit zu begrüßen.
    »Ein herrlicher Tag, nicht wahr?« Sie reichte ihm ein Glas. »Man kann den Frühling riechen.«
    »Den Frühling? Mir sind fast die Ohren abgefroren.«
    »Hättest du eine

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