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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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persönlich. Er machte sich erst gar nicht die Mühe, die Sache herunterzuspielen, denn dafür war sein Vater viel zu klug. Zum Glück konnte er ihn jedoch beruhigen und damit auch den Rest der Familie.
    Die Polizei würde nichts finden, weil es nichts zu finden gab.
    Er konnte sich nicht dazu durchringen, an seinem Roman weiterzuschreiben. Nicht mit der Polizei im Haus, die ihm buchstäblich im Nacken saß. Stattdessen verlegte er sich aufs Recherchieren für seinen Roman, aber auch wegen Esmeraldas Mitgift.
    Eli hörte, wie sich der Türknauf drehte, und zuckte zusammen. Er quittierte Corbetts Eintreten, indem er sich mitsamt seinem Stuhl zu ihm umdrehte. Aber er stand weder auf, noch sagte er etwas.
    »Wir packen zusammen.«
    »Gut.«
    »Wegen der Buddelei im Keller.«
    »Was ist damit?«
    »Das ist wirklich ein Riesengraben.« Corbett wartete, aber Eli sagte nichts darauf. »Sie wissen nicht, wer dafür verantwortlich ist?«
    »Wenn ich das wüsste, hätte ich es Deputy Hanson gesagt.«
    »Seine Theorie und, wie ich hörte, auch Ihre lautet, dass derjenige, der in der Mordnacht eingebrochen ist, dafür verantwortlich ist. Da er das unmöglich alles in einer Nacht geschafft haben kann, war er nicht zum ersten Mal hier.«
    »Das ist nur eine Theorie.«
    Corbett wirkte gereizt, als er den Raum betrat und die Tür hinter sich schloss.
    »Hören Sie, Wolfe ist bereits unterwegs nach Boston. Wenn er zurückkommt und kein Beweismaterial gegen Sie vorweisen kann, hat er keine Unterstützung mehr. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es nichts, was Sie mit dem Mord an Duncan in Verbindung bringt. Die einzige Verbindung zwischen Ihnen und ihm besteht in dem Beschattungsauftrag. Ich halte Sie aus den Gründen, die wir bei unserer letzten Begegnung erörtert haben, nicht für seinen Mörder. Außerdem habe ich keine Veranlassung zu glauben, dass Abra Walsh gelogen hat. Auch wenn sie seitdem mehrere Nächte bei Ihnen verbracht hat, und zwar nicht unten auf dem Sofa.«
    »Soweit ich weiß, ist einvernehmlicher Sex zwischen zwei Erwachsenen in Massachusetts nicht strafbar.«
    »Ja, zum Glück. Ich möchte damit nur sagen, dass ich Sie derzeit nicht verdächtige. In ein und derselben Nacht fand ein Einbruch, ein tätlicher Angriff und ein Mord statt. Das gibt mir zu denken. Sollten Sie also irgendeine Idee haben, wer da unten gegraben hat, wäre es in Ihrem Interesse, mir das zu sagen.«
    Corbett wandte sich zur Tür, hielt kurz inne und drehte sich noch einmal zu Eli um. »Ich wäre auch stinksauer, wenn die Polizei mein Haus einen Tag lang auf den Kopf stellt. Ich kann Ihnen nur versichern, dass es sich um speziell ausgewählte Beamte handelt. Wenn sie nichts gefunden haben, gibt es nichts zu finden. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass wir zwar vorsichtig waren, es sich aber um ein verdammt großes Haus mit vielen Sachen handelt. Gut möglich, dass nicht mehr alles an Ort und Stelle steht.«
    Eli zögerte, als Corbett die Tür öffnete, doch dann gab er sich einen Ruck. »Ich glaube, dass derjenige, der den Graben ausgehoben hat, meine Großmutter entweder die Treppe hinuntergeschubst oder ihren Sturz indirekt verursacht hat. Anschließend hat er sie einfach liegen lassen.«
    Corbett kehrte zurück und schloss erneut die Tür. »Dar über habe ich auch schon nachgedacht.« Er ging unaufgefordert auf Eli zu und setzte sich. »Sie kann sich an nichts erinnern?«
    »Nein. Sie kann sich nicht mal daran erinnern, aufgestanden und nach unten gegangen zu sein. Den Ärzten zufolge ist das nach einem Schädel-Hirn-Trauma nicht weiter ungewöhnlich. Vielleicht fällt ihr irgendwann wieder etwas ein, vielleicht auch nicht. Sie hätte sterben können, wenn Abra nicht vorbeigekommen wäre. Wer einen Privatdetektiv erschießt, ist auch in der Lage, eine alte Dame die Treppe hinunterzustoßen und darauf zu vertrauen, dass sie das nicht überlebt. Das ist ihr Zuhause, an dem sie sehr hängt. Vielleicht wird sie nie mehr hier leben können. Ich möchte wissen, wer dafür verantwortlich ist.«
    »Würden Sie mir sagen, wo Sie waren? In der Nacht, in der sie gestürzt ist.«
    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Ich will nichts übersehen, Mr. Landon. Können Sie sich daran erinnern?«
    »Ja, weil ich den Gesichtsausdruck meiner Mutter nie vergessen werde, als sie mir am nächsten Morgen Bescheid gesagt hat. Das war der Tag, an dem Abra sie fand. Ich hatte schlecht geschlafen, denn ich schlafe schlecht, seit … seit sehr langer Zeit. Ich bin wenige Wochen

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