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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanna Seven Deers
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mit so viel Respekt, und du kümmerst dich so fürsorglich um sie. Und die beiden sind sehr stolz auf dich.« Sie zögerte einen Augenblick, dann setzte sie hinzu: »Ich bin sehr froh, für eine Weile daran teilhaben zu dürfen.«
    »Nicht nur für eine Weile, Reena«, flüsterte Shane. »So lange, wie du möchtest.«
    Ein glückliches Lächeln erschien auf Serenas Gesicht.
    »Shane?«
    »Mmmh.«
    »Was ist mit der Zeremonie? Sollte ich nicht ein paar Einzelheiten darüber erfahren?«
    »Das hat Zeit bis morgen«, erwiderte er schläfrig.
    Serena schwieg einen Augenblick.
    »Shane, ich kann nicht einschlafen.«
    »Das merke ich.« Er tastete im Dunkeln nach ihrer Hand und hielt sie fest. »Vielleicht geht es so besser.«
    »Viel besser«, murmelte sie.
    Dann war sie auch schon eingeschlafen.

XII
    F abian trommelte ungeduldig mit den Fingern auf dem Lenkrad. Als er in Manitoba nach der scheinbar unendlichen und monotonen Strecke um die Großen Seen zu guter Letzt die offene Prärie erreicht hatte, hatte er erleichtert aufgeatmet. Endlich konnte er wieder den Horizont sehen, konnte sehen, was neben dem Highway lag – nicht nur Felsen und Bäume. Doch diese Erleichterung war nur allzu schnell in ein erneutes Gefühl von Gleichgültigkeit übergegangen. So weit das Auge sehen konnte, gab es nichts außer Prärie. Riesige Heuwiesen und Weizenfelder erstreckten sich zu beiden Seiten des Highways. Bäume von ansehnlicher Größe standen nur entlang der Flussläufe und in der Nähe der Farmhäuser. Zwischen den enormen Feldern zogen sich lediglich lange Reihen von Büschen und Sträuchern, die als Windfang dienten. Manchmal unterbrachen sanfte Hügel die Eintönigkeit, doch meistens war das Land einfach nur flach wie ein Teller.
    Fabian hatte Manitoba hinter sich gelassen und Saskatchewan durchfahren. Die Landschaft hatte sich nicht verändert. Nur die Cypress Hills an der Grenze zu Alberta boten eine kurze, aber sehr angenehme Abwechslung. Im Großen und Ganzen musste er jedoch zugeben, dass es ihm nicht aufgefallen wäre, dass er Alberta erreicht hatte, hätte es an der Grenze kein Schild gegeben.
    Doch es gab ein Schild, und Fabian wurde ungeduldig. Er war beinahe am Ziel.
    In Lethbridge wechselte er auf den Highway 3, der der US-Grenze nach Westen folgte. Aber schon bald ließ er auch diesen Highway hinter sich.
    Die letzten Sonnenstrahlen tauchten den Himmel in goldenes Licht, als die Felsformationen endlich vor ihm am Horizont auftauchten.
    Fabian lächelte. Bald, sehr bald, würde er gefunden haben, wonach er suchte. Und dann stand der Durchführung seiner Aufgabe nichts mehr im Weg.

    »Reena, wach auf.« Shane schüttelte sie sachte an der Schulter. »Es ist an der Zeit für die Zeremonie.«
    Serena war sofort hellwach. Es war noch dunkel, aber Shane hatte eine Lampe angeschaltet. Rauch lag in der Luft.
    Sie setzte sich auf und sah sich um. Die anderen hatten ihre Schlafstätten schon fortgeräumt. Helen und Großmutter Storm Hawk waren nirgends zu sehen.
    »Wie lange seid ihr schon auf den Beinen?«, erkundigte Serena sich und rieb sich fröstelnd die Arme. Der Wind war jetzt doch recht kühl.
    »Eine gute Dreiviertelstunde.«
    »Warum habt ihr mich nicht eher geweckt?«, fragte sie, während sie schnell ihre Schuhe anzog.
    Shane sah sie nachsichtig an.
    »Dafür gab es keinen Grund.« Dann fügte er beiläufig hinzu: »Hast du gut geschlafen?«
    »Ich muss gut geschlafen haben. Ich kann mich nicht daran erinnern, auch nur einmal aufgewacht zu sein.« Da fiel ihr etwas ein, und sie hielt inne. »Aber ich hatte wieder diesen Traum …«
    »Etwas war anders in dieser Nacht?«, fragte Shane gespannt.
    Sie blickte auf und sah ihn nachdenklich an.
    »Ich kann es nicht genau sagen. Ich habe das bestimmte Gefühl, dass etwas anders gewesen ist. Aber ich bin mir nicht sicher, was es war.«
    »Denk nach«, forderte Shane sie auf. »Es ist wichtig.«
    Serena versuchte, sich an den Traum zu erinnern. Schließlich schüttelte sie ärgerlich den Kopf.
    »Es tut mir leid. Aber je mehr ich mich bemühe, mir alle Einzelheiten wieder ins Gedächtnis zu rufen, desto mehr scheint die Erinnerung daran zu verbleichen.« Sie starrte ins Leere. »Ich versuche mit aller Kraft, die Erinnerung einzufangen, aber sie ist wie eine Wolke. Ich kann sie nicht greifen.«
    »Ist schon gut.« Shane legte seine Hand auf ihre Schulter. »Jage ihr nicht nach. Aber es zeigt mir einmal mehr, wie kraftvoll und wichtig dieser Traum für dich ist. Keine

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