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Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des goldenen Salamanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renée Holler
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er sofort die Finger davon gelassen.«
    »Nicht der Rede wert. Im Grunde sollte ich ja dankbar sein, dass er mein Täubchen wieder eingefangen hat«, meinte der Onkel, nachdem er seine Pfeife angezündet hatte. »Ich hatte schon alle Hoffnung aufgegeben.«
    »Es war ein glücklicher Zufall.« Der große Mann strich sich mit Daumen und Zeigefinger über die lange Nase. »Selbst der Kapitän ist nur versehentlich auf die Göre gestoßen. Ihm war eines deiner Flugblätter in die Hände geraten, und er kannte die Geschichte vom Salamander, die man beinahe in jeder Hafenkneipe hören kann. Als dann seine alte Freundin Moll ebenso zufällig mit der Göre Bekanntschaft machte, haben die beiden gleich den Plan geschmiedet, zusätzlich zu deiner Belohnung noch ein Lösegeld zu verlangen.« Der Tabak in seiner Pfeife glühte rot, als er genussvoll daran zog. »Allerdings kann der Kapitän seine Klappe nicht halten, und als er vormir prahlte, wusste ich gleich, dass es sich um Ralph Sinclairs Tochter handeln musste, und bin eingeschritten. Indes bleibt immer noch die Frage offen, wo nun der Salamander ist.«
    »Ich denke, mein Täubchen weiß sicher, wo wir ihn finden können.« Er drehte sich zu Alyss, ein heimtückisches Blitzen in den Augen. »Was hast du mit dem Salamander gemacht? Wo ist er?«
    »Weiß ich nicht«, gab sie zurück. »Außerdem geht dich das sowieso nichts an.«
    »Und ob es mich was angeht. Wenn du’s mir nicht sagst, gibt’s eine Reihe von Möglichkeiten, um es aus dir herauszulocken. Und nicht auf die sanfte Tour.« Er blickte den Häscher an. »Erklär doch mal meinem Täubchen, was man mit Meuterern auf Segelschiffen so macht.«
    Alyss wusste genau, dass Meuterer bestenfalls ausgepeitscht wurden. Im schlimmsten Falle ließ man sie mit verbundenen Augen und gefesselten Händen auf einer Planke, die ins Meer hinausragte, laufen. Meist fielen sie ins Wasser und ertranken. Doch sie ließ sich nicht so leicht einschüchtern
    »Ich bin nicht dein Täubchen«, erwiderte sie wütend. Doch als sie in Onkel Humphreys Gesicht blickte, wurde ihr gleich bewusst, dass es ihm durchaus ernst war. Er würde alles tun, um den goldenen Salamander aufzutreiben. Doch selbst wenn sie ihm die Wahrheit sagte, würde es ihn keinen Schritt weiterbringen.
    »Erst wurde er geklaut. Danach wurde er an den Wirt der Silbernen Nixe verkauft, aber dort ist er auch nicht mehr. Der Salamander ist verschwunden«, verkündete sie den beiden Männern. »Ich jedenfalls hab ihn nicht mehr«, und sie konnte sich ihre Schadenfreude kaum verkneifen.
    »Sie hat recht«, bestätigte der Häscher. »Nathaniel hat sie durchsuchen lassen, aber hat nichts bei ihr gefunden. Trotzdem bin ich der Meinung, dass dein Täubchen hier lügt. Die Kleine führt uns sicher alle an der Nase herum. Bestimmt hat sie den Salamander irgendwo versteckt oder jemandem zur Aufbewahrung gegeben.«
    Onkel Humphrey rieb sich den Bauch. Dann zog er an seiner Pfeife. »Höchst unwahrscheinlich«, entgegnete er. »Soviel ich weiß, kennt sie niemanden in der Stadt. Die einzige Person, die infrage käme, ist ein gewisser Sir Christopher, ein Freund ihres Vaters, doch der Mann ist derzeit verreist. Wäre sie in seinem Haus aufgetaucht, hätte mir sein Assistent sofort eine Nachricht in den Gasthof schicken lassen.« Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht. »Er denkt, die Göre hätte ein Schmuckstück meiner Frau gestohlen und sei damit durchgebrannt.« Onkel Humphrey versuchte wie der Häscher Rauchkringel in die Luft zu blasen, doch es gelangen ihm nur unförmige Gebilde.
    »Dann spricht das Mädchen vermutlich doch die Wahrheit«, überlegte der andere Mann. »In der Stadt wimmelt es nur so von Dieben. Und ein unbedarftes Ding vom Land ist da leichte Beute.«
    Onkel Humphrey nickte zustimmend. »Hast du die Freundin deines Kapitäns, diese Frau in Männerhosen, überprüft?«
    »Ja, ich habe einen meiner Männer hingeschickt. Moll behauptet, den Salamander nie gesehen zu haben. Die Geschichte, dass sie ihn an Nathaniel verkauft hat, haben Bates und sie nur erfunden, um die Göre in die Falle zu locken. Außer dem Lösegeld wollten sie ja nichts.«
    »Und was ist mit dem Kapitän? Traust du ihm?«
    »Der Kapitän ist zwar ein Gauner, doch gleichzeitig ist er ein Klatschmaul«, erwiderte der Häscher. »Er ist schlimmer als ein Waschweib und könnte kein Geheimnis für sich bewahren. Die Antwort auf deine Frage ist also: Ja, ich traue ihm. Er hat nicht das Zeug

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