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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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eingekleidet, aber sie bezweifelte, dass sie jemals wirklich bereit sein würde für das, was sie dort unten im Saal erwartete. Sie hatte sich Connors Zorn zugezogen, als sie die Unversehrtheit ihres Bruders infrage stellte. Es war ein Gebot der Ehre, eine Geisel für die Dauer ihrer Haft nicht anzutasten, doch sie wusste nur zu gut, dass viele Geiseln misshandelt oder geschlagen wurden oder dass man sie einfach verhungern ließ. Der Gedanke, ihrem jüngeren Bruder könnte man etwas angetan haben, während sie von der Dienerschaft gebadet wurde und die Nacht in einem großen, bequemen Bett verbrachte, ließ ihr Tränen in die Augen steigen. Sie wusste: Sein Leben konnte sie nur retten, wenn sie ihren Teil der Vereinbarung erfüllte.
    Duncan hielt ihr seinen Arm hin, und sie legte ihre Hand darauf, damit er sie führen und ihr Halt geben konnte. Sie zitterte immer noch und richtete deshalb ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Stufen, die sie im Geiste mitzählte. An der Treppe angelangt, ging ihr ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf: Waren dies die gleichen Stufen, auf denen Connors erste Frau zu Tode gekommen war?
    Ihr kurzes Innehalten entging Duncan nicht. Er schien ihre Gedanken zu erahnen, denn er beantwortete ihre unausgesprochene Frage mit einem Kopfschütteln: „Nein, hier ist es nicht geschehen.“
    „Ich … hörte …“ Sie wusste gar nicht, was sie erwidern sollte.
    Duncan hatte aus seinem Missfallen keinen Hehl gemacht, als sie zuvor von der Bestie sprach. Wie würde er jetzt reagieren, nachdem sie zu erkennen gegeben hatte, dass sie auch mit dem Rest der schauerlichen Geschichte vertraut war?
    „Er würde Euch auch nicht ihre Gemächer geben. Niemand hat sie seit ihrem Tod je wieder betreten.“
    „Dann stimmt es also? Hat er sie getötet?“
    Als sie daraufhin Duncans zornigen Blick bemerkte, stockte ihr der Atem, und sie zog ihre Hand zurück, da sie sich vor seiner möglichen Reaktion fürchtete. Bevor er jedoch darauf antworten konnte, mischte sich eine andere Stimme in ihr schwieriges Gespräch ein.
    „Ich habe dich gebeten, meine Frau in den Saal zu bringen, Duncan. Du sollst mit ihr keine Besichtigung der Treppe veranstalten.“

3. KAPITEL
    Connor stand einige Schritte von ihnen entfernt und beobachtete sie. Wieder hatte er die Arme vor der Brust verschränkt, und Jocelyn war sich sicher, dass er immer noch wütend auf sie war, weil sie an seiner Ehre gezweifelt hatte. Schließlich hielt er ihr aber den Arm hin, und sie kam schweigend zu ihm und hakte sich bei ihm unter. Danach führte er sie in den großen Saal, den sie jetzt zum ersten Mal genauer betrachten konnte – einschließlich der Menschen, die dort versammelt waren.
    Diese Halle war wesentlich größer und befand sich in einem besseren Zustand als die auf der Burg ihres Vaters. Wie sehr die MacCallums das Glück verlassen hatte, war am Verfall der Festung ebenso abzulesen wie am Fehlen jeglicher Bequemlichkeit. Die drohende Armut hatte ihren Vater für MacLeries Angebot überhaupt erst empfänglich werden lassen.
    Sie betraten den Saal von der rückwärtigen Seite, sodass sie an allen vorbeigehen mussten, die sich dort zum Frühstück versammelt hatten. Niemand lächelte sie an, niemand rief ihr etwas zu, und sie sah nur in fremde Gesichter. Es war unmöglich, diesen Menschen anzusehen, was in ihnen vorging, denn sobald Jocelyn in ihre Nähe kam, drehten sie sich demonstrativ weg.
    Nie zuvor war ihr solche Ablehnung entgegengeschlagen. Fürchteten sich diese Menschen vor ihrem Laird, dass sie so beharrlich schwiegen? Brachten sie ihr genauso wenig Hochachtung entgegen, wie Connor es tat? Ihr schauderte, und unwillkürlich zog sie das Schultertuch enger um sich, als sie schließlich die auf einem Podest gelegene Tafel erreichten. Falls ihrem Mann ihr Unbehagen aufgefallen war, ließ er sich das nicht anmerken. Aber er nahm ja nicht mal Notiz von ihr, als sie Seite an Seite durch den Raum schritten, einzig grüßte er den einen oder anderen Anwesenden. An der Tafel angelangt, wartete er, bis sie ihren Platz gleich neben einem großen, kunstvoll geschnitzten Stuhl eingenommen hatte, der eindeutig für den Laird bestimmt war.
    Während er seinen Arm sinken ließ, verstummte das Gemurmel im Saal, und er erklärte mit lauter Stimme: „Dies ist Lady Jocelyn MacCallum, die jetzt meine Ehefrau ist.“
    Sie wartete, dass er ihre Vorstellung zu Ende brachte, doch das war nach diesem einen Satz bereits geschehen. Als sie sich zu ihm

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