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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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„Duff, du bringst die Lady zurück in den Saal, sobald die Zeit um ist. Und sie bleibt auf dieser Seite der Tür. Lass sie nicht in die Zelle.“
    „Aye, Connor“, erwiderte der Mann, der dunkle Haare und ebenso dunkle Augen hatte.
    Zwar bemerkte Connor nichts weiter zu Jocelyn, doch sein finsterer Blick ließ keinen Zweifel an seiner Laune, als er sich von ihr abwandte und sie vor der Zellentür stehen ließ. Sie drehte sich wieder zur Tür um und rief abermals nach ihrem Bruder.
    Connor konnte über sein eigenes Verhalten und das seiner Frau nur den Kopf schütteln. Als er sie in den Saal gerufen hatte, war ihm nicht im Entferntesten der Gedanke gekommen, sie zu ihrem Bruder zu bringen, damit sie mit ihm reden konnte. Er beabsichtigte, zu seinem Wort zu stehen, wonach ihr Bruder erst freigelassen wurde, wenn die Ehe vollzogen war. Aber da war etwas in ihren Augen, als sie ihn und seine Ehre herausforderte, das ihn dazu veranlasste, anders als beabsichtigt zu handeln.
    Es war ihm klar, dass sie buchstäblich ihr Leben aufgegeben hatte, um das ihres Bruders zu retten. Und er wusste, sie hatte schreckliche Angst vor ihm, ihrem Ehemann. Doch sie hatte diese große Furcht im Griff, und sie schaffte es immer wieder, ihn von seinen Vorsätzen abzubringen, was den jungen Athdar betraf. Möglicherweise würde sie noch entrüsteter reagieren, wenn sie die Wahrheit darüber herausfand, wie es dazu kommen konnte, dass sie die Bestie MacLerie hatte heiraten müssen – und welche Rolle dabei ihrem Bruder zugefallen war.
    Er kehrte an seinen Platz im Saal zurück und nahm sich noch ein Stück von dem Brot. Ein paar Augenblicke verstrichen, ehe ihm die Totenstille auffiel, die im Saal herrschte. Als er sich umsah, musste er feststellen, dass jeder ihn voller Entsetzen anstarrte. Dachten sie etwa, er hätte sie in den Kerker geworfen? Er schlug mit der Faust auf den Tisch, erhob sich und ließ wortlos seinen Blick über die Anwesenden wandern.
    „Du kannst es ihnen nicht verübeln, Connor“, sagte Duncan zu ihm, doch der amüsierte Tonfall seines Freundes gefiel ihm gar nicht. „Du hast deinen eigenen Ruf gepflegt und ihn benutzt, wann immer es nötig war. Du kannst diesen Menschen keinen Vorwurf machen, auch wenn sie jetzt das Schlimmste von dir denken.“
    „Und du, Duncan?“, fragte er, als er sich wieder setzte. „Glaubst du das nicht? Hältst du es nicht für möglich, dass ich meine Ehefrau in eine Zelle gesperrt habe? Immerhin ist ja auch ihr Bruder in meiner Gewalt.“
    „Wenn sie so weitermacht, wie sie begonnen hat, könnte ich mir vorstellen, dass du dir noch wünschst, du hättest sie eingesperrt.“
    Connor nickte, da er genau wusste, was Duncan meinte. Sie war erst einen Tag hier, und schon hatte sie ihn dazu gebracht, wiederholt mit seinen Vorsätzen zu brechen. Als er Duncan zu ihrem Vater schickte, da ging er von einer Ehe aus, bei der sie die Nacht in seinem Bett verbringen und ihm tagsüber aus dem Weg gehen würde. Es gab keinen Zweifel daran, dass er nie wieder eine Frau so lieben würde, wie er Kenna geliebt hatte. Also hatte er sich an den Gedanken gewöhnt, ein zweites Mal nur aus dem einen Grund zu heiraten, dem Clan einen Erben zu geben. Wenn es ihm gelang, sich nicht um Jocelyn zu kümmern und auf Abstand zu ihr zu bleiben, dann konnte er sein Herz davor schützen, noch einmal einen solchen Verlust verschmerzen zu müssen.
    Doch jetzt sagte ihm eine innere Stimme, diese Ehefrau würde ihm mehr Probleme bereiten als erwartet. Und als hätten seine Überlegungen sie beschworen, betrat sie auf einmal in Duffs Begleitung den Saal. Ihr Blick war starr auf den Boden gerichtet, als sie sich der Tafel näherte. Was sie dann machte, verblüffte ihn vollends.
    Sie blieb vor seinem Platz stehen, und zwar so, dass alle sie beobachten konnten. Danach machte sie einen Knicks, den Blick weiter nach unten gesenkt. Ihre Stimme wurde bis in die hintersten Reihen des Saals getragen, als sie in die gebannte Stille sprach: „Verzeiht mir, Mylord. Ich bitte Euch um Vergebung, denn ich habe voreilig Eure Ehre angezweifelt.“
    Connor merkte, wie sich seine Kehle zuschnürte, sodass er nicht das Ale herunterschlucken konnte. Aus ihren Worten war nichts weiter als eine ernsthafte Entschuldigung herauszuhören. Dass sie das machte, damit alle es mitbekamen, war nicht zu übersehen, dennoch sagte ihm sein Gefühl, sie meinte es ehrlich. Er zwang sich, das Ale zu schlucken.
    „Setzt Euch zu mir, Mylady, und

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