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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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dem Laird und den anderen Männern fort, während Jocelyn allein zurückblieb. Sie schaute sich um und bemerkte, dass die Frauen lachend und tratschend den Weggehenden folgten. Auch unter ihnen war niemand, die darauf achtete, ob sie ihnen nachging oder weiter an ihrem Platz stehen blieb. Einzig Duncan hielt sich noch eine Weile an ihrer Seite auf, doch nach einem fragenden Blick in ihre Richtung eilte auch er davon.
    Langsam regte sich etwas in ihr, das sich so anfühlte, als erwache ihr altes Temperament zum Leben. Als einzige Tochter von Tavish MacCallum erwartete sie eine bessere Behandlung, und als Frau von Connor MacLerie hatte sie sogar ein Recht darauf. Es war an der Zeit, etwas zu tun.
    Sie strich über ihr schmutziges Kleid und kam zu dem Schluss, dass sie mehr über ihre Feinde herausfinden musste, wenn sie einen erfolgreichen Plan entwickeln wollte. Die beste Gelegenheit dafür würde das anstehende Mahl sein, bei dem auch die Ältesten anwesend waren. Zielstrebig ging sie zurück zur Burg und begab sich in ihre Gemächer.
    Jemand musste ihre Ankunft beobachtet haben, da Cora bereits kurz darauf zu ihr in die Kammer trat. Jocelyn hatte Ailsa offenbar davon überzeugen können, sich hauptsächlich um ihre Tochter zu sorgen, und der Laird musste wohl sein Einverständnis gegeben haben, dass sich an ihrer Stelle nun Coraum sie kümmerte. Die junge, schüchterne Frau redete im Gegensatz zu den anderen nicht unentwegt drauflos, während sie Jocelyn half, sich zu waschen und ein frisches Kleid anzuziehen.
    Jocelyn war der Ansicht, dass sie sich in der letzten Woche äußerst nützlich gemacht hatte, indem sie einigen Frauen im Dorf beim Nähen und Stopfen geholfen hatte. Und für sich selbst schneiderte sie drei Gewänder aus einem Stoff, auf den sie in einem Aufbewahrungsraum der Festung gestoßen war.
    Der Klatsch und Tratsch blühte, während sie alle zusammensaßen und arbeiteten, und das einzige Gesprächsthema, das tabu war, betraf die erste Frau des Lairds. Hin und wieder machte sich betretenes Schweigen breit, wenn jemand unabsichtlich Kennas Namen erwähnte oder auf etwas aus der Zeit zu sprechen kam, als sie die Lady des Clans war. Ailsa schaffte es aber jedes Mal, die Unterhaltung auf eine andere Person oder Sache zu lenken und einen Bogen um alles zu machen, was Unbehagen verbreiten konnte.
    Jocelyn wählte jetzt das hübsche grüne Kleid aus, das sie für sich genäht hatte, und tauschte das gewohnte karierte Schultertuch gegen einen schlichten Gürtel. Ihre lästige Angewohnheit, einen Hitzeanfall zu bekommen, sobald sie sich nervös fühlte, würde dafür sorgen, dass ihr gar nicht erst kalt wurde.
    Nachdem sie beschlossen hatte, ihr Haar nicht zu bedecken und die wilden Locken mit einem schmalen Lederstreifen zu bändigen, atmete sie tief durch. Dies würde das erste Mahl mit den Männern sein, die ihrem Ehemann am wichtigsten waren. Auch wenn er sie nicht leiden konnte, hoffte sie doch, dass sie zumindest von ihnen akzeptiert wurde.
    Cora folgte ihr auf dem Weg zum großen Saal, und sie trat noch etwas näher zu Jocelyn, als ihnen gewaltiger Lärm aus diesem entgegenschlug. Fremde wirkten auf die junge Magd beängstigend, und wenn sie auf dem Hof oder in der Burg unterwegs war, hielt sie nach Möglichkeit Abstand zu jedem, den sie nicht kannte. Am Eingang zum Saal angelangt, blieb Jocelyn stehen, da einige weitere Neuankömmlinge an den Tischen saßen. Sie waren in eine hitzige Diskussion mit dem Laird über die jüngsten Angriffe auf das eine halbe Tagesreise entfernt gelegene MacLerie-Dorf vertieft. Von diesen Überfällen war ihr nichts bekannt, wobei sie nicht darauf aus war, diese Unterhaltung mit ihren Nachfragen zu stören.
    „Ich habe zusätzliche Männer an die Grenzen meines Landes entsandt, aber ich werde wegen ein paar Stück Vieh keinen Krieg vom Zaun brechen“, erklärte ihr Mann. „Ich werde deren Absichten herausfinden, indem ich ihr Vorgehen beobachte, und erst wenn ich mir über deren Vorhaben sicher bin, werden wir einschreiten.“
    Connor MacLerie trank einen Schluck und beantwortete die an ihn gerichteten Fragen auf eine ruhige, sachliche Weise. Ohne Kenntnis der vorausgegangenen Ereignisse konnte sie sich kein Urteil erlauben, aber die Art und Weise, wie Connor sein Handeln rechtfertigte und seine Pläne erklärte, in klaren, knappen Formulierungen, brachte ihm das Lob seiner Zuhörer ein. Es erinnerte sie an alte Zeiten, als ihr Vater noch den Rat einberief. Damals

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