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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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Einfach vollkommen sei sie gewesen.
    Und Connor hätte sie wirklich geliebt. Obwohl sie ihm keinen Erben schenken konnte, liebte er sie. Dann aber wurde aus dieser Liebe Hass, wie es manchmal passieren würde, und er stieß sie am Ende die Treppe hinunter. Rhona deutete in einer Unterhaltung einmal an, dass er Kennas Unvermögen, ihm einen Sohn zu schenken, als eine Bestrafung durch den Allmächtigen angesehen habe.
    Sie vernahm, wie Tante Jean ihrer Tochter wutentbrannt etwas zuflüsterte, aber sie konnte kein Wort verstehen. Mit zitternden Händen stand sie auf und übergab den Stoff und die bunten Garne an Cora. Sie musste mit Connor reden. Jetzt sofort.
    Nachdem sie das Mädchen angewiesen hatte, in ihren Gemächern zu bleiben, betrat sie den Saal und rief nach Murdoch. Als sie erfuhr, dass der Laird sich in seinen Gemächern aufhielt, eilte sie die Treppen zu seinem Turm hinauf. An der offen stehenden Tür wartete sie darauf, dass er von ihr Notiz nahm.
    „Jocelyn, komm herein. Ich bin nur kurz hier, aber du kannst …“ Mitten im Satz brach er ab, da er ihren Gesichtsausdruck bemerkte. Er hatte sie wütend, aufgebracht, traurig, glücklich und erfüllt gesehen, doch das hier war etwas anderes.
    Das war blanker Zorn.
    Sie stand da, die Fäuste in die Hüften gestemmt, und starrte ihn wütend an. Er wusste, er war die Zielscheibe ihrer Wut, aber ihm wollte nicht einfallen, was er in letzter Zeit verkehrt gemacht haben sollte.
    „Was ist los?“ Er wäre zu ihr gegangen, allerdings machte sie den Eindruck, als könnte sie ihn jeden Moment mit ihren Fäusten bearbeiten.
    „Machst du es schon wieder?“, fuhr sie ihn an. „Willst du mir schon wieder etwas verheimlichen?“
    Diese Lautstärke und einen solchen Tonfall hatte er bei ihr noch nicht erlebt. Innerlich schüttelte er den Kopf. Sie musste noch lernen, mehr Rückgrat zu zeigen, auch, dass sie vor begründeter Wut nicht zurückschrecken musste. Zudem musste sie lernen, dass sie beide geteilter Meinung sein, sich streiten oder sich sogar anschreien konnten, ohne sich davor fürchten zu müssen.
    „Was glaubst du, was ich vor dir verheimlicht habe, Jocelyn?“, fragte er und nahm die gleiche Haltung ein wie sie, wobei er genug Abstand hielt, dass nicht Angst ihre Verärgerung erstickte.
    „Eine Countess? Ich soll eine Countess sein, und du hast gedacht, das muss ich nicht erfahren?“, kreischte sie.
    „Ich hätte es dir gesagt, sobald der richtige Zeitpunkt gekommen wäre.“
    „Und wann wäre das bitte schön gewesen? Wenn der schottische König aus England anreisen darf und die Ernennungsurkunde in der Hand hält?“ Sie war noch immer genauso laut und schrill in ihren Äußerungen wie zuvor.
    „Wenn ich entschieden hätte, es dir zu sagen.“
    Ihr Gesicht wurde jetzt richtig rot. Sie legte den Kopf in den Nacken und stieß einen solchen Schrei aus, dass ihr anschließend die Luft wegblieb, als sie ihn wieder ansah. Er wartete, bis sie wieder gleichmäßig durchatmete, ehe er reagierte.
    „Hat sich das gut angefühlt?“, fragte er lächelnd.
    „Wovon redest du? Davon, dass ich als Einzige nicht von etwas so Bewegendem und Wichtigem erfahre wie der Tatsache, dass mein Ehemann in den Stand eines Earls erhoben wird?“
    „Nein“, antwortete er und ging nun auf sie zu. „Nein, sondern wütend zu sein und diese Wut einfach hinauszuschreien. Mich anzubrüllen, wenn dir danach ist.“
    Mit einem aufgebrachten Seufzer atmete sie aus und betrachtete ihn zornig. „Du hast meinen Rat eingeholt, du hast mich den Versammlungen der Ältesten beiwohnen und mich dort meine Ansichten vortragen lassen. Warum erzählst du mir dann nichts von dieser Sache, wenn sie anderen längst bekannt ist? Nur um meine Wut anzustacheln?“ Jocelyn schüttelte den Kopf.
    „Mir waren Gerüchte über die Tochter eines Lairds zu Ohren gekommen, die vor niemandem ihr Temperament zügelte. Ich wollte wissen, ob diese Gerüchte stimmen.“ Sie stieß einen weiteren Wutschrei aus. „Jocelyn! Seit Tagen habe ich dein Naturell auf die Probe gestellt. Der Titel hat damit nichts zu tun.“
    Ratlosigkeit trat an die Stelle ihres bisherigen Zorns. „Dann stimmt es also? Du wirst ein Earl?“
    „Es scheint so. Aber davon wissen nur wenige, und ich wollte es noch nicht allgemein verkünden lassen.“
    „Und warum nicht?“
    „Angelegenheiten, die den König betreffen, können in dieser Situation seiner Gefangenschaft leicht wieder umgeworfen werden. Eine solche Neuigkeit bekannt zu

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