Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)
Ohr und kam ihr dabei so nah, dass sein heißer Atem auf ihrer Haut zu spüren war. Ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken, während er sie mit seinen Worten neckte. „Du hast gesagt, du musst gehen …“, erinnerte sie ihn.
„Ich bin schon dabei“, sagte Connor und gab ihr noch einen Kuss.
Ermutigt dadurch, dass er Kühnheit zu schätzen wusste, griff sie ihm in den Schritt, was ihm einen Moment lang den Atem stocken ließ.
„Ich muss jetzt wirklich fort. Aber später werde ich nach dir suchen … in meinem Versteck, wo uns niemand stören kann“, versprach er, löste sich von ihr und ging zur Tür.
Dort warf er den Kopf in den Nacken und brüllte wie die Bestie, die zu sein er behauptete. Sie hielt sich die Ohren zu und lachte. Anschließend verließ er seine Gemächer und warf die Tür hinter sich zu.
Sie musste weiter vor Freude lachen, weil diese Neuigkeit so wunderbar war, die er sie hatte wissen lassen, und weil er tatsächlich davon überzeugt war, dass sie seine Countess sein konnte. War sie wirklich fähig, für die Dauer seiner Abwesenheit in seinem Namen zu regieren?
Erst einmal musste sie in ihre Gemächer zurückkehren und die richtigen Stoffe für jene Gewänder auswählen, die für die Frau des Earls of Douran angemessen waren. Und sie musste Rhona warnen, niemandem davon zu erzählen.
Jocelyn zog die Tür auf, die etwas klemmte, da ihr Mann sie mit solcher Wucht geschlossen hatte, und stieg den Turm hinunter. Sie hatte eben den nächsten Treppenabsatz erreicht, als plötzlich die Beine unter ihr weggerissen wurden und sie gegen die Wand flog. Bei dem Versuch, den Fall zu bremsen, stieß sie erst mit dem Arm, dann mit dem Gesicht gegen eine Wand. Das Nächste, woran sie sich erinnerte, war ihre harte Landung auf ihrem Gesäß.
Sie tastete nach Verletzungen in ihrem Gesicht, nach blutenden Wunden. Ihr Haar hatte sich beim Sturz gelöst und hing ihr in die Augen. Ihr Arm schmerzte am schlimmsten, weil sie mit ihm als Erstes gegen die Mauer gestoßen war. Jocelyn versuchte, ihn zu bewegen, und fast hätte sie aufgeschrien, als ein stechender Schmerz durch ihn hindurchjagte.
Eine Zeit lang saß sie da, ehe sie wieder in der Lage war aufzustehen. Soweit sie das beurteilen konnte, hatte sie nur leichte Schürfungen davongetragen, auch wenn die Schmerzen eher für das Gegenteil sprachen. Sie stützte sich mit der unversehrt gebliebenen Hand ab und ging behutsam zurück ins Erdgeschoss, wo sie den großen Saal betrat. Da ihr noch ein wenig schwindlig war, blieb sie, gegen die Wand gelehnt, stehen und wartete, bis sie wieder klar denken konnte.
„Mylady?“
Es war Murdoch, der vom anderen Ende des Saals wissen wollte, ob alles in Ordnung sei. Ein pulsierender Kopfschmerz machte ihr zu schaffen, der durch seine laut ausgesprochenen Worte noch verstärkt wurde. Sie griff nach ihrer Stirn und versuchte, auf den Beinen zu bleiben.
Fast sofort setzte das Getuschel ein. Sie war sich nicht sicher, ob sie es tatsächlich hörte oder ob es die Folge ihres Sturzes war. Auf jeden Fall vernahm sie die Unterstellungen, die die Runde machten, während Murdoch nach Cora rief, damit die sich um sie kümmerte.
„Hast du ihn da oben schreien gehört?“
„Sie wollte ihn zur Rede stellen, weil er ihr nicht gesagt hatte …“
„Sieh dir nur ihr Gesicht an! Großer Gott, er hat sie geschlagen …“
„Er war wütend …“
Dachten sie etwa, Connor hätte ihr das angetan? Wie sollte das möglich sein? Er war vor ihr gegangen … Jocelyn sah zu denen, die sich in ihrer Nähe aufhielten, und bemerkte ihre mitleidigen Blicke. Sie trauten ihm tatsächlich nur Schlechtes zu!
„Mylady? Soll ich Ailsa holen?“, fragte Cora, deren Stimmen sie durch das Murmeln und Tuscheln deutlich erkannte.
„Nein, Cora. Ich bin nur ein paar Stufen nach unten gefallen. Ein paar kalte Tücher sollten genügen.“ Sie versuchte, das Geschehene zu erklären. Dann aber schwankte sie und sank gegen eine Wand des Saals.
„Bringt diese Bank her“, rief Murdoch jemandem zu. „Und holt kaltes Wasser. Macht Platz.“ Sie spürte, wie der Verwalter seinen starken Arm um ihre Taille legte, und erleichtert ließ sich von ihm zur Bank führen.
„Ist Rhona hier?“, fragte sie. Wenn sie die Augen geschlossen hielt, ließ der Schwindel ein wenig nach.
„Nein, Mylady“, antwortete Cora. „Sie unternimmt einen Spaziergang.“
Jemand legte ihr ein kühles, feuchtes Tuch auf die Wange. „Soll ich den Laird
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