Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)
geben, die ein paar Tage später von den Ministern widerrufen werden könnte, wäre für meinen Ruf wenig gut. Als Bestie der Highlands muss ich da aufpassen.“
Er hielt ihr seine Hand hin, und Jocelyn ergriff sie. „Und ich wollte dir nicht so bald noch mehr Pflichten aufladen. Ich finde, du lebst dich sehr gut in deine Rolle ein, aber ich fürchtete, es könnte zu viel für dich werden, wenn du gehört hättest, dass du nicht nur die Ehefrau eines Lairds, sondern zudem eine Countess sein wirst.“
„Das ist auch eine überwältigende Nachricht. Für dich ist das eine große Ehre. Meine einzige Sorge ist, dass ich dich enttäuschen könnte.“
Meine einzige Sorge ist, dass ich dich enttäuschen könnte – Connor wiederholte diese Worte im Stillen. Jocelyn konnte nicht wissen, dass sie soeben Kenna wortwörtlich zitiert hatte, aber er fühlte einen stechenden Schmerz, wie es jedes Mal der Fall war, wenn er sich an Gesprächsfetzen von ihr erinnerte. Kennas einziger Fehler war ihre Liebe zu ihm, denn diese Liebe hatte zu ihrer und beinahe auch zu seiner Vernichtung geführt. Und nun, drei Jahre später, nachdem er so gezielt nach einer Frau gesucht hatte, die sich so deutlich wie möglich von Kenna unterschied, damit er nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholte, da stand seine zweite Ehefrau vor ihm und war wegen der gleichen möglichen Schwächen besorgt.
Der einzige Unterschied bestand darin, dass er diese zweite Ehefrau nicht liebte. Indem er auf Abstand zu ihr blieb, beschützte er sie. Indem er seine Wahrnehmung nicht von diesem intensiven Gefühl trüben ließ, konnte er sie durch die Schwierigkeiten führen, denen sie begegneten. Er verspürte Zuneigung zu ihr, er wollte sie, und er lernte, ihr Urteil und ihre Fähigkeiten zu respektieren. Aber indem er um die Liebe einen großen Bogen machte, konnte er verhindern, noch einmal genau die gleichen Fehler zu begehen.
„Du wirst mich nicht enttäuschen, Jocelyn, weil ich es gar nicht dazu kommen lassen werde. Aber du darfst dich nicht vor diesen Herausforderungen fürchten, die vor dir und mir liegen. Eine Frau, die die Bestie gejagt und sich ihr gestellt hat, ist sicherlich mutiger, als sie selbst für möglich hält, oder?“
Jocelyn sah das amüsierte Flackern in seinen Augen und erkannte, dass sie keine Angst vor ihm hatte. Sie war in seine Gemächer geplatzt, sie hatte ihn angeschrien – ja, angebrüllt –, und er schien darüber zufrieden zu sein.
„Ich muss jetzt zurück zu Murdoch und Hamish. Oder willst du noch etwas wissen, bevor ich gehe?“
Er bot ihr an, Antworten zu geben? Sicher bezog er das nur auf dieses eine Thema. „Wann wird das geschehen?“
„Nicht vor dem Frühjahr, wenn ich mir die in letzter Zeit eingetroffenen Schreiben ansehe. Der Preis dafür muss erst noch verhandelt werden.“
„Und was wirst du als Earl anderes zu tun haben als in deiner jetzigen Stellung?“
„Ich werde dem Befehl des Königs unterstehen, ich werde als sein Bevollmächtigter dafür sorgen, dass in dieser Region die Gesetze des Königs beachtet werden, selbst wenn er weiterhin in Gefangenschaft bleibt. Und wenn ich an den Hof gerufen werde, muss ich mich dorthin begeben.“
„Und ich?“
„Du wirst mich begleiten, wenn du ebenfalls eingeladen bist, ansonsten wirst du hier in meinem Namen die Festung führen und Entscheidungen über das Gebiet fällen. Ich habe meine Tante und Rhona hergebeten, damit sie dir helfen, dich auf deine zukünftigen Aufgaben vorzubereiten. Lass dich von ihnen unterweisen, dann wirst du bald in der Lage dazu sein.“
Sollte sie das tatsächlich? Sollte sie all diese Fähigkeiten entwickeln? Er musste der Ansicht sein, sonst wäre er nicht so ruhig, überlegte sie.
„Jetzt muss ich ins Dorf zurückkehren“, fuhr Connor fort. „Ich möchte dich bitten, mit niemandem darüber zu reden, solange ich dir nicht mitteile, dass meine Ernennung beschlossen ist.“
„Ich werde kein Wort sagen“, versicherte sie ihm. Sie konnte nur hoffen, dass Rhona die Bemerkung versehentlich herausgerutscht war.
Er trat noch etwas näher an sie heran und überraschte sie mit einem Kuss auf den Mund. „Wusstest du, dass deine Augen funkeln, wenn du wütend bist? Und dass du dabei so errötest, als würde ich dich zum Höhepunkt bringen?“ Bei seinen Worten versteiften sich ihre Brustspitzen. „Und die Art, wie du mich angebrüllt hast … das erinnert mich daran, wie du aufschreist, wenn …“
Den Rest flüsterte er ihr ins
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