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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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hinter der Küche, das ihr Misses Wayne zugewiesen hatte.
    Sie waren gerade vor der Zimmertür angekommen, als hinter ihnen eine schneidend scharfe Stimme erklang. »Damon! Das wirst du mir aber erklären müssen. Warum bringst du Selma mitten in der Nacht zu ihrer Kammer?«
    Selma erstarrte. Damon aber wandte sich entschlossen um.
    »Mutter, sie ist allein im Park spazieren gegangen, und ich sah es als meine Pflicht an, sie unversehrt auf ihr Zimmer zu bringen.«
    Doch da stand die sichtlich empörte Ida Wayne bereits vor ihnen und rümpfte die Nase.
    »Was ist denn mit ihrem Kleid passiert? Ganz zerdrückt und voller Sand. Hat sie sich etwa am Strand herumgetrieben?« Sie trat einen Schritt auf Selma zu und schnupperte an ihr. »Und sie hat sich an unserem Wein bedient!«
    Am liebsten hätte Selma der gehässigen Matrone etwas Passendes an den Kopf geschleudert, aber sie schluckte ihre Widerworte hinunter. Schließlich sollte diese Frau bald ihre Schwiegermutter werden.
    »Mutter, bitte, es ist Weihnachten. Nun lass sie einfach in Ruhe.«
    Misses Wayne zog ein beleidigtes Gesicht. »Ich werde doch wohl noch ein Wörtchen mitzureden haben, wenn einer meiner Söhne mit dem Personal anbändelt, oder?«
    Kaum hatte sie diese vernichtenden Worte ausgesprochen, stob sie von dannen.
    »Jetzt denkt Ihre Mutter bestimmt, Sie und ich haben etwas miteinander. Und Sie werden Ärger bekommen.«
    »Selma, es ist mir gleichgültig, was meine Mutter denkt«, erwiderte er ihr. »Wir sind da. Gute Nacht.«
    Und dann war Damon Wayne auch schon verschwunden.
    Selma blieb noch eine ganze Weile wie erstarrt auf dem Flur hinter der Küche stehen. Es lässt ihn offensichtlich völlig kalt, dass Charles und ich beisammen waren, ging es ihr durch den Kopf. Er hat das mit keinem Wort kommentiert. Nicht mal die Miene hat er verzogen. Ich habe es doch immer gewusst: Er ist einfach nur ein guter Mensch, der in mir ausschließlich die hilfsbedürftige Frau sieht, die ihren Mann verloren hat. Und er glaubt, Will wäre meine große Liebe gewesen. Aber was mache ich mir überhaupt Gedanken? Mein Herz gehört schließlich seinem Bruder!
    Versonnen schloss sie ihre Zimmertür auf. Ihr war immer noch ein wenig schwindlig, und sie war froh, dass sie endlich in ihr Bett fallen konnte.
    Selma war nicht einmal mehr in der Lage, sich der Kleidung zu entledigen.
    Sie zog sich die Decke bis zum Hals und hoffte, dass sie sofort einschlafen würde. Wenn es nach ihrer Müdigkeit ging, konnte es nicht mehr lange dauern.
    Auf einmal drehte sich alles, und das Bett bewegte sich wie die Schiffschaukel, die manchmal in Penzance gestanden hatte. Selma konnte gerade noch aufspringen und den Waschtisch erreichen. Sie fühlte sich elend, als sie voll bekleidet zurück in ihr Bett kroch. Offenbar war sie betrunkener, als sie geglaubt hatte.
    Plötzlich kam ihr alles, was sie in den letzten Stunden erlebt hatte, so falsch vor. Der Zauber war fort. Und doch war sie noch nie in jemanden so verliebt gewesen wie in Charles Wayne. Natürlich wollte sie seine Frau werden. Andererseits verfluchte sie ihre Bereitschaft, ihm am ersten Abend alles zu geben. Sie kannte ihn doch gar nicht. Die mahnende Stimme der Mutter klang ihr im Ohr. Kindchen, Männer, die am ersten Abend alles von dir verlangen, sind in den seltensten Fällen wahre Kavaliere. Und ihre Mutter wusste, wovon sie sprach, war sie doch einst, als sie noch bei feinen Herrschaften in London gearbeitet hatte, vom Sohn des Hauses geschwängert worden. Und der hatte danach nichts mehr von ihr, geschweige denn von der kleinen Selma in ihrem Leib, wissen wollen. Im Gegenteil, seine Familie hatte sich ihrer schnellstens entledigt und sie weit weg auf einer Farm in New Mill untergebracht.
    Selma seufzte tief. Ihr hatte es auf der Farm an nichts gefehlt. Ihre Mutter hatte sie über alles geliebt, sie auf Händen getragen und meine kleine Prinzessin genannt. Trotz aller Fürsorge hatte ihre Mutter sie aber nicht vor der Häme der Schulkinder schützen können. Bastard, Bastard ... Das klang Selma noch heute in den Ohren. Was, wenn sie ein Kind bekam und Charles sie ebenso fallen lassen würde wie ihr Vater einst die Mutter? Warum hatte sie nicht einen Augenblick daran gedacht, dass sie womöglich dasselbe Schicksal ereilen könnte? Bastard, Bastard, würde man ihr Kind dann rufen.
    Nein, nein und noch einmal nein, er wird es noch morgen seiner Mutter sagen, redete sich Selma verzweifelt ein. Dann fiel ihr Blick auf Damons

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