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Das Geheimnis des Millionaers

Das Geheimnis des Millionaers

Titel: Das Geheimnis des Millionaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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den Herrn im Haus spielst.“
    „Ist es bei dir auch so?“
    Über die Distanz hinweg trafen ihre Blicke aufeinander. Chays Augen wirkten wie graues Eis, aber da lag noch etwas anderes in seinem Blick, etwas, das Adrienne den Atem raubte und ihre Nervenenden vibrieren ließ.
    Sie war die Erste, die den Blickkontakt unterbrach. „Was sonst sollte ich denken“, sagte sie belegt.
    „Das ist wirklich schade.“ Chay blieb völlig ruhig. „Denn ich bin der Hausherr hier. Vergiss das nie, Adrienne.“ Er beobachtete, wie sie die Augen aufriss, doch kein Ton kam über ihre Lippen. „Ich hatte einen lausigen Tag und eine noch lausigere Reise“, fuhr er kalt fort. „Ich kann solchen Unsinn jetzt wirklich nicht gebrauchen.“ Er kippte den Rest des Whiskys in einem Zug hinunter. „Was ist nun, wollen wir essen gehen, oder gedenkst du, in den Hungerstreik zu treten?“
    Für einen verrückten Moment wollte sie genau das tun – aufspringen, in ihr Zimmer flüchten und die Tür verriegeln.
    Aber sie bezweifelte, dass ihn das abhielt. Er würde ihr folgen, und was dann passieren würde, wagte sie sich gar nicht vorzustellen.
    Nein, nicht mit Wut. Sie wollte nicht mit Wut genommen werden. Das könnte sie nicht ertragen.
    Also schluckte sie, stand auf und folgte Chay stumm ins Speisezimmer.

7. KAPITEL
    Der Tisch war festlich für zwei gedeckt, Kerzen sollten wohl Atmosphäre schaffen. Mrs. Whitley scheint wirklich zu allem entschlossen, dachte Adrienne freudlos. Aber vielleicht befolgte sie ja auch nur Anweisungen.
    Chay hielt ihr den Stuhl, bevor er sich ihr gegenübersetzte. „Nicht ganz zwei Klingen Abstand“, meinte er trocken. „Dennoch müsstest du in Sicherheit sein.“
    Schweigend schüttelte Adrienne ihre Serviette auf. „In Sicherheit“ war ein Ausdruck, mit dem sie ihre derzeitige Lage ganz bestimmt nicht beschreiben würde.
    Eine geschäftliche Abmachung, sagte sie sich in Gedanken immer wieder. Das tat sie schon die ganze Woche. Nichts dauert ewig …
    Mrs. Whitley hatte ein erlesenes Mahl zubereitet – hausgemachte Pasteten, Ente in dunkler Sauce und zum Dessert flambierte Schaumcreme. Zu ihrem Erstaunen genoss Adrienne das Essen. Schon seltsam, dachte sie selbstironisch, dass mein Appetit sich ausgerechnet den heutigen Tag aussucht, um zurückzukehren.
    Auch verlief ihr Mahl keineswegs in Schweigen, obwohl Chay den Großteil der Unterhaltung bestritt. Er erzählte von seiner Reise nach Brüssel und sehr amüsante Geschichten über die europäische Bürokratie. Unter anderen Umständen wäre Adrienne fasziniert gewesen, hätte sich mit Fragen beteiligt oder Kommentare beigesteuert. So jedoch sagte sie nur das Nötigste.
    Dabei hatten sie früher immer über alles reden können. Damals hatte sie ihm vertraut. Und dann war alles anders geworden.
    Plötzlich fragte sie sich, wie sie ihn wohl sähe, wenn sie sich heute zum ersten Mal getroffen hätten. Wenn sie hier wäre, einfach, weil sie hier sein wollte. Wenn es die Schatten der Vergangenheit nicht gäbe …
    Sie erschauerte leicht. So durfte sie nicht denken. Das war dumm und gefährlich.
    „Ist dir kalt?“
    Ihm entging aber auch nichts!
    „Nein, ich bin in Ordnung.“ Das war gelogen, und Adrienne dankte insgeheim Mrs. Whitley, die genau in diesem Augenblick kam, um den Tisch abzuräumen.
    Gleich darauf brachte sie den Kaffee und servierte Armagnac, dann wünschte sie eine gute Nacht und zog sich zurück.
    „Sie ist wirklich sehr diskret“, sagte Adrienne, nachdem die Tür hinter Mrs. Whitley ins Schloss gefallen war. „Vermutlich hat sie genügend Erfahrung.“
    Chay seufzte. „Willst du jetzt hören, dass ich all die Jahre enthaltsam gelebt hätte? Das entspräche nicht der Wahrheit.“
    „Und du bist natürlich ein Ausbund an Ehrlichkeit“, spottete sie bitter.
    „Aber es ist auch nicht so, als wäre eine Parade von Frauen durch mein Leben gezogen“, fuhr er fort, als hätte sie nichts gesagt. „Die meiste Zeit habe ich gearbeitet, um die Firma aufzubauen, hier und im Ausland.“
    „Natürlich, wir wollen doch nicht vergessen, welch enormen Erfolg du hast. Dabei machtest du früher nicht den Eindruck, als triebe dich ein besonderer Ehrgeiz an.“
    Er zuckte mit einer Schulter. „Vielleicht musste ich erst herausfinden, was ich wollte.“
    „Piers’ Erbe.“
    „Piers war nur daran interessiert zu verkaufen. Ist dir das immer noch nicht klar?“
    „Er steckte in Schwierigkeiten, und du hast ihm ein kleines Vermögen unter die Nase

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