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Das Geheimnis des Millionaers

Das Geheimnis des Millionaers

Titel: Das Geheimnis des Millionaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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wachsam.
    Der restliche Nachmittag zog sich endlos. Um sich zu beschäftigen, setzte Adrienne sich ins Arbeitszimmer und plante die neue Aufteilung für den Nutzgarten. Doch die Planung wollte ihr nicht gelingen, da ihre Nerven zum Zerreißen gespannt waren und sie alle paar Sekunden auf die Uhr schaute. Also gab sie auf und beschloss, lieber einen Spaziergang zu machen.
    Die Sonne schien ihr warm auf den Rücken, doch in der Luft lag schon eine Frische, die den nahenden Herbst ankündigte. Adrienne mochte diese Jahreszeit, es war eigentlich auch die geschäftigste Zeit für ihre Firma. Die meisten wollten ihr Heim noch vor dem Weihnachtsfest renovieren. Doch nun hatte Chay Haddon ein Recht auf ihre Zeit. Aber das Geschäft durfte nicht darunter leiden. Sie musste schließlich etwas besitzen, zu dem sie zurückkehren konnte, wenn … wenn das hier vorbei war.
    Adrienne schritt immer energischer aus. Im Moment musste sie sich auf die Gegenwart konzentrieren. Die Zukunft … nun, das würde sich irgendwie ergeben.
    Als sie über eine Stunde später ins Haus zurückkam, erwartete Mrs. Whitley sie bereits ungeduldig.
    „Mr. Haddon hat angerufen“, sagte sie leicht vorwurfsvoll. „Er verspätet sich, also habe ich das Dinner auf halb neun verschoben. Soll ich Ihnen ein Bad einlassen, Madam? Möchten Sie vielleicht einen Sherry nehmen?“
    Grundgütiger, sie glaubt, ich bereite mich für die An kunft des Hausherrn vor. Bad, parfümierte Körperlotion, ein schickes und natürlich offenherziges Kleid … das volle Programm.
    Auf gar keinen Fall! Nicht mit ihr! „Danke, aber ich werde nur schnell duschen.“ Sie lächelte Mrs. Whitley an. „Und ein Glas Wein wäre mir lieber, ein Chardonnay, wenn ich wieder hinunterkomme.“
    „Natürlich, wie Sie es wünschen, Madam. Ich dachte nur …“
    „Ja, da bin ich sicher“, erwiderte Adrienne und lief die Treppe hinauf.
    Die Haushälterin ließ sich also keineswegs täuschen! Mit sehr viel mehr Kraft als nötig stieß sie die Tür zu ihrer Suite auf.
    Sie duschte, zog sich um und legte dezent Make-up auf. Das nasse Haar steckte sie zu einem lockeren Knoten hoch. Sauber und ordentlich, entschied sie, als sie ihr Bild im Spiegel musterte. Zu mehr war sie nicht bereit.
    Nur zögernd ging sie wieder nach unten in den Salon. Die Lampen spendeten warmes Licht, und im offenen Kamin brannte ein munteres Feuer, um die Kälte des Abends zu vertreiben. Das Zimmer wirkte einladend und anheimelnd, nur fühlte Adrienne sich unpassend und fehl am Platz.
    Die Anspannung in ihr wuchs, je näher der Moment der Wahrheit rückte. Natürlich konnte sie rational begründen, warum sie hier war. Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass sie heute Nacht eine Schuld abtragen musste. In Chays Bett.
    Ob sie damit fertig würde und sich dieser Realität wirklich stellen konnte, wusste sie nicht.
    Als ob ich eine Wahl hätte, dachte sie bitter.
    Dankbar sah sie zu dem Glas Wein, das auf einem Nebentischchen auf sie wartete. Der kühle Trunk war Balsam für ihre trockene Kehle, aber diesmal würde sie darauf achten, nicht zu viel zu trinken. Sie konnte es sich nicht leisten, noch einmal so die Kontrolle zu verlieren.
    Während sie sich oben angezogen hatte, war sie zu einem Entschluss gekommen. Chay bekäme ihren Körper, für den er bezahlte, aber mehr nicht. Nur so könnte sie das durchstehen – indem sie ihren Geist und ihre Seele von ihrem Körper trennte. Damit reduzierte sie alles auf den rein körperlichen Akt.
    Versunken starrte sie auf die Flammen, als Mrs. Whitley mit einem Lächeln in den Raum trat.
    „Mr. Haddon ist zurück, Madam. Er ist oben und zieht sich um. Wollen Sie ihm nicht seinen Drink bringen? Er trinkt immer Whisky mit einem Schuss Wasser“, setzte sie verschwörerisch hinzu.
    Mrs. Whitley sah erwartungsvoll zu Adrienne, und diese schluckte die bissige Erwiderung hinunter, die ihr auf der Zunge lag. Es fing also an, Protest war völlig nutzlos.
    Sie schluckte. „Nun gut“, meinte sie belegt und nahm das Glas von Mrs. Whitley entgegen.
    „Soll ich das Dinner immer noch um halb neun servieren?“
    Eine an und für sich harmlose Frage, doch die Bedeutung ließ keinen Zweifel zu. Adriennes Wangen begannen zu brennen. „Ja, bitte“, antwortete sie und ging zur Tür.
    Mit Beinen schwer wie Blei stieg sie die Treppe hinauf und ging zur großen Mastersuite. Sie würde anklopfen, den Whisky abstellen und sich dann sofort wieder davonmachen, beschloss sie. Sollte Mrs. Whitley

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