Das Geheimnis des Millionaers
muss ein Monat sein. Darüber lässt sich nicht verhandeln.“
„Aber wieso? Ich will endlich wieder mein normales Leben führen.“
„Und ich will sicherstellen, dass du das auch kannst. Sag, Adrienne, nimmst du die Pille?“
„Natürlich nicht …“ Und dann stand ihr der Mund offen aus schierem Entsetzen. „O nein, das darf einfach nicht sein …“ Plötzlich musste sie sich setzen. Sie sank auf den Stuhl, den Chay ihr vorhin angeboten hatte.
„Wir hatten ungeschützten Sex. Ich kann zu meiner Entschuldigung nur sagen, dass ich nicht mit deiner Unschuld gerechnet habe. Ich dachte, wenn du mit Mendoza schläfst, hast du auch entsprechend vorgesorgt.“
„Wie … wie kannst du nur …!“
„Ein fataler Fehler. Aber sicher verstehst du jetzt, warum ich dich hierbehalten möchte. Ich will sichergehen, dass du nicht schwanger bist.“
„Sollte ich schwanger sein, ist das allein meine Sache.“
„Nein“, widersprach er, „dann ist es auch meine Sache. Also spar dir die kämpferische Haltung. Ich weiß, du hast rotes Haar, aber du musst es nicht auch noch beweisen.“
„Mein Haar ist kastanienbraun“, sagte sie und bemerkte, dass er sie aufzog. Früher hatte er sie so lange „Rote“ oder „Möhrenkopf“ genannt, bis sie sich wutentbrannt auf ihn warf.
Jetzt sah sie das leichte Lächeln um seine Mundwinkel und stellte erstaunt fest, dass sie es zögernd erwiderte.
Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück. „Also bleibst du, Adrienne? Ich will dich nicht drängen …“
„Aber du wirst, sollte es nötig sein?“
„Möglich. Ich wünsche mir jedoch, dass du aus eigenen Stücken bleibst. Ist das denn wirklich zu viel verlangt?“
Mehr, als du dir vorstellen kannst. Sie sah auf ihre verkrampften Hände. „Vielleicht nicht. Und außerdem bist du ja sowieso nur am Wochenende hier.“ O Gott, warum hatte sie das jetzt gesagt?
„Ich werde hier sein, wann es mir passt.“ Seine Miene verhärtete sich, seine Stimme klang beißend. „Das ist mein Zuhause, und ich werde ihm nicht aus Rücksicht auf deine Gefühle fernbleiben. Außerdem sehe ich deine Äußerung als – wenn auch unwillige – Zustimmung an.“ Er machte eine Pause. „Schließlich ist da noch die Rechnung für das Bett hinzugekommen, da du vergessen hast, es abzubestellen.“
„Du musstest es ja nicht behalten. Ich hatte Fred Derwent schon gesagt, dass er es wieder zurücknehmen sollte.“
„Richtig. Arme Adrienne. Zu viele traurige Erinnerungen?“
„Nein, überhaupt keine. Wie du ja weißt.“ Wieder wünschte sie, die letzten Sätze zurücknehmen zu können, doch Chay nickte nur und stand auf.
„Alles in Ordnung mit dir, Adrienne?“ Er blieb vor ihr stehen.
„Ja, natürlich. Können wir das endlich vergessen?“
„Dir scheint das leichter zu gelingen als mir.“ Er ließ die Worte im Raum hängen, dann nahm er ein Blatt vom Schreibtisch. „Ist das dein Entwurf?“
„Ja.“ Adrienne war froh, über ein unpersönliches Thema zu reden. „Ein Plan für den Nutzgarten. Ich hätte ihn nicht hier liegen lassen sollen.“
„Er gefällt mir. Wenn die Gärtner nächste Woche kommen, möchte ich, dass du mit ihnen den Plan besprichst.“
„Einen Nutzgarten anzulegen dauert sehr lange.“ Sie stand hastig auf. „Besser, wenn ich mich da heraushalte.“
„Aber du steckst doch schon mittendrin, Adrienne.“ Er lächelte flüchtig. „Wir beide wissen das.“ Er nahm den nächsten Umschlag vom Poststapel und ging zu seinem Stuhl zurück. „Ich sehe dich dann beim Lunch.“
Als Adrienne die Tür hinter sich ins Schloss zog, atmete sie erst einmal tief durch. Also lagen weitere vier Wochen unter Chays Dach vor ihr. Vier Wochen. Nicht der Rest ihres Lebens. Es sei denn …
Sekundenlang berührte ihre Hand den flachen Bauch. Nein, sagte sie sich entschieden. Unmöglich. Allerdings hätte sie keine Ruhe mehr, bis sie sicher war. Und vielleicht auch dann nicht, dachte sie wütend und ging zurück nach oben, um ihre Sachen wieder auszupacken.
Oben auf dem Treppenabsatz sah Fred Derwent ihr grinsend entgegen. „Ihr Bett ist genau richtig für den Raum, Miss Lander.“
„Schön.“ Sie lächelte flüchtig.
Doch so leicht ließ er sich nicht abspeisen. „Kommen Sie, sehen Sie es sich an.“
Äußerst unwillig ging Adrienne mit ihm zu Chays Schlafzimmer und steckte den Kopf zur Tür hinein. Mrs. Whitley bezog bereits Bettzeug und Kissen.
„Ein Traum, nicht wahr?“ Mrs. Whitley fuhr mit der Hand über einen der
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