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Das Geheimnis des Rosenhauses - Roman

Titel: Das Geheimnis des Rosenhauses - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette John
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der Flucht«, sagte Wanda.
    »Besser als im Kerker«, entgegnete Lulu.
    »Wir dürfen nicht unsere Zeit vertun mit Was-wäre-wenn-Träumereien«, mahnte Ellwin. »Wir brauchen einen Plan.« Er hatte sich bereits Papier und Schreibzeug zurechtgelegt. »Der erste Schritt zu einem Plan ist Klarheit. Ich möchte euch jetzt bitten, mir die ganze Geschichte von Anfang an zu erzählen. Schön der Reihe nach. Und lasst nichts aus!«
    Sie seufzten ergeben und erzählten, Ellwin schrieb eifrig mit.
    »Also gut«, sagte er endlich, »ich fasse zusammen: Eine Hexe namens Jovinda erteilt Lulu den Auftrag, eurer Mutter eine Botschaft in der geheimen Hexensprache zu überbringen. Graviata hört die Botschaft scheinbar unbekümmert, jedoch besteht der Verdacht, dass sie ihre Unbekümmertheit nur spielt, um euch nicht zu ängstigen. Sie stellt Amulette her. Ihr bezieht ein Haus im Palastgarten. Der Kronprinz erkrankt schwer und wird von Graviata gerettet. Sie gibt ihm und seinen Eltern einen Schutzzauber. Merkt euch diesen Punkt!« Ellwin sah ernst in die Runde.
    »Eure gesamte Zeit im Palastgarten«, fuhr er fort, »ist geprägt von bösen Ahnungen. Lulu hat einen unbestimmten Verdacht gegen Else, die Köchin. Sie hört Geräusche aus Graviatas Labor, auch wenn diese gar nicht da ist. Elses Kochkünste gehen verloren. Merkt euch das und überlegt, wann es geschah.
    Dann die Katastrophe – die Königin und der Prinz erkranken. Die Ursache der Krankheit liegt nach allgemeinem Urteil in einem Zauber. Wenn Graviata, wovon wir alle hier ausgehen, diesen Zauber nicht verursacht hat, wer dann? Warum? Um ihr zu schaden? Warum erkranken nur die Königin und der Kronprinz? Warum nicht auch der König? Wirkte sein Schutzzauber noch? Wenn ja, wer entfernte den Schutzzauber des Prinzen und den der Königin? Wer kam nah genug an sie heran? Merkt euch diese Fragen!
    Graviata wird verhaftet. Nach Aussagen der Bediensteten haben alle Anwesenden furchtbare Angst vor der Hexenpolizei, die Braut des Prinzen flieht sogar ins hinterste Zimmer, obwohl die Hexenpolizei erst auf ihr Drängen hinzugezogen wurde.
    Euch Kindern gelingt die Flucht. Der Verdacht gegen Else bestätigt sich. Sie ist eine Spionin. Ein weiterer Spion ist der Falke, der zurzeit, dank der Schläue von Lulus Krähen, kaltgestellt ist. Übrigens: Dressierte Falken sind sehr oft das Spielzeug reicher Leute.
    So, und jetzt bitte ich euch, noch mal alles genau zu überdenken und die einzelnen Punkte miteinander in Beziehung zu setzen. Erstens: Wann begann die Köchin Else, euch missratene Mahlzeiten vorzusetzen?«
    »Das fing an …«, überlegte Rafaela laut.
    »… als die Braut des Prinzen in die Stadt kam«, fiel Wanda ein. »Ich weiß es noch wie heute. Wir sprachen in der Küche darüber und da ist ihr die Sauce geronnen und nachher der Braten verkohlt. Sie hat geheult!«
    »Aha!«, sagte Ellwin und schaute bedeutungsvoll in die Runde. »Warum misslingt einer Köchin das Essen? Steht sie unter Druck? Hat sie Angst? Ein schlechtes Gewissen?«
    »Punkt zwei«, fuhr er fort, bevor jemand antworten konnte. »Die Braut des Prinzen zieht zwar in die Stadt, jedoch nicht in den Palast, obwohl sie damit ihre künftige Familie kränkt. Sie zieht in ein Jagdschloss in der Nähe. Weder ihr Kinder noch Graviata bekommen die junge Frau je zu Gesicht. Warum nicht? Fürchtet sie, dass ihr etwas in ihr sehen könntet, das nicht gesehen werden soll?
    Drittens: Sowohl der Prinz als auch die Königin haben die junge Frau besucht. Der Prinz war ihr körperlich sicher sehr nah, die Königin wahrscheinlich auch. Ich denke da an eine Umarmung zwischen zukünftiger Schwiegertochter und Schwiegermutter, nachdem sie sich ausgesprochen und versöhnt haben.
    Viertens: Nach Zeugenberichten hat sich die Braut – wie ist übrigens ihr Name, weiß den jemand?«
    »Anassia Bolin«, riefen alle Kinder im Chor.
    »Also, nach Zeugenberichten ist die Braut des Prinzen in Panik vor der ankommenden Hexenpolizei geflohen und hat sich irgendwo versteckt. Warum wollte sie auch von denen nicht gesehen werden? Was würden Hexen, Hexenkinder und Hexenpolizisten an ihr entdecken, das anderen Leuten verborgen bleibt? Und letztlich …«, er hob die Hände, um noch einen Augenblick um Geduld zu bitten. Alle am Tisch hingen an seinen Lippen, Rafaela war kurz davor zu platzen. »Letztlich der spionierende Falke. Falken sind Reiche-Leute-Tiere. Nun, was denkt ihr?«
    »Dieses Miststück!«, platzte Rafaela endlich los. »Dieses

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