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Das Geheimnis des Scriptors

Das Geheimnis des Scriptors

Titel: Das Geheimnis des Scriptors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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ich leichthin fort: »Natürlich ist er das. Wir wissen, dass der Mann seine Frau verloren hat. Nun gut, er mag neu in Ostia sein und sorglos bei der Wegbeschreibung zu ihrer Unterkunft … Oder was ist passiert, Antemon? Ich nehme immer noch an, dass die Frau ein kleines Techtelmechtel hatte.«
    »Passen Sie auf, was Sie sagen. Er ist mein Eigner!«, knurrte Antemon.
    »Dieses Schiff gehört ihm, meinen Sie?«
    »Er ist eine hochangesehene Person. Seine Frau, die arme Seele, ist tugendhaft, pflichtbewusst und wahrscheinlich total verängstigt. Er wird sie zurückbekommen. Man muss ihn mit der Sache allein lassen. Er braucht keine Bande ungebetener Berater …«
    »Berater wofür?«, wollte Aelianus wissen.
    Das Gespräch vom gestrigen Abend half mir, dahinterzukommen. »Sie sprechen von Entführung!« Der Kapitän schwieg. Wieder drang ich wütend auf ihn ein. »Die Frau Ihres Eigners wurde auf der Fahrt von Ihrem Schiff geholt.«
    Das brachte Antemon endlich zum Reden. »Nein, wurde sie nicht! Niemand ist an Bord meines Schiffes gekommen. Niemand hat meine Passagiere belästigt«, protestierte er hitzig. »Ich habe sie sicher hierhergebracht. Sie verließen das Schiff. Banno kehrte zurück, um sich mit mir zu beraten, weil er vermutete, dass man ihnen eine Falle gestellt hatte, als wir landeten, und er wissen wollte, ob jemand von der Besatzung davon etwas mitbekommen hatte. Er und seine Frau gingen erst gestern an Land. Er vermutete, jemand hätte das Schiff bei der Ankunft beobachtet, sie eingeschätzt und für wohlhabend gehalten, wäre ihnen dann gefolgt und hätte sich die Frau geschnappt.«
    »Er dachte, Sie wären daran beteiligt!«, warf ihm Aulus unbesonnen vor.
    »Nein, nein. Beruhige dich, Aulus.« Ich vertraute dem Kapitän. Er war über seine schlechte Position in dieser Sache verärgert, nicht zuletzt, weil er seine Stellung verlieren konnte, falls der Eigner ihm die Schuld gab. Wenn er tatsächlich Informationen an die Entführer an Land weitergegeben hätte, dann hätte er eine Widerlegung parat gehabt und sich unverfrorener verhalten. Aber es wäre Wahnsinn, den Schiffseigner zu verpfeifen. »Ich gehe davon aus, Antemon, dass Sie Ihre Ladung verkauft haben und Ihr Eigner das Geld hat?«
    Er nickte. »Banno wird die Leute bezahlen können, die seine Frau haben.«
    »Und das wissen sie!«
    »Natürlich wissen sie das. Halten Sie sich da raus. Vermasseln Sie ihm die Sache nicht.«
    »Dann beantworten Sie mir Folgendes: Sind Sie je einem Kilikier namens Damagoras begegnet?« Nein. »Einem jüngeren namens Cratidas?« Nein. »Kennt Banno die Namen derjenigen, die seine Frau entführt haben?« Wieder nein. Das war zu erwarten. Entführer bleiben anonym, um Furcht aufzubauen. »Und als Caninus seine Nase reinsteckte, woher wusste er, dass was passiert war?«
    Antemon blieb kurz angebunden. »Das hier ist ein Hafen.«
    »Sie meinen, jeder in Portus weiß, dass Bannos Frau gegen Lösegeld entführt wurde?«
    »Nur Marinespione, die Spitzel in den Tavernen sitzen haben. Männer, die seit Monaten an den Kais herumlungern, um ein Flüstern aufzufangen, dass es wieder passiert ist.«
    Ich stürzte mich auf das »wieder«. »Also ist es schon zuvor geschehen.« Ich erinnerte mich, dass Diocles diese Kostprobe im Tagesanzeiger eingefügt hatte: »Gerüchte über eine Wiederbelebung der Piraterie sind anscheinend falsch.« Nicht falsch genug für Banno. »Ich bin Privatermittler«, teilte ich dem Kapitän mit. »Ich kann diskret sein. Mein Gewerbe ist darauf angewiesen.«
    Antemon zögerte immer noch. »Sie können Falco vertrauen«, sagte Aulus ruhig. Ein Senatorensohn hat Einfluss, und Antemon hätte sich vielleicht erweichen lassen.
    Ich zog die Schraube fester an. »Hören Sie, ich arbeite bereits an einem Fall, der mit diesem im Zusammenhang stehen könnte. Sagen Sie mir, wo ich Banno finden kann. Um seinet- und der Sicherheit seiner Frau wegen. Jemand muss diesem Paar helfen. Wenn Sie nicht mit Caninus und der Marine zusammenarbeiten wollen, kann ich vielleicht inoffiziell etwas für Banno tun.«
    Dem Kapitän gefiel das zwar immer noch nicht, aber er murmelte uns zu, wo Aulus und ich den Schiffseigner an Land finden konnten.

XXII
    B anno war ein bleicher, angespannter Mann und schätzungsweise mindestens zur Hälfte Ägypter, ein Negotiator für den Handel mit Salzwasserfisch. Er arbeitete schnell. Er hatte bereits gezahlt und seine Frau zurückbekommen.
    Er wollte uns weismachen, dass nichts passiert

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