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Das Geheimnis des Scriptors

Das Geheimnis des Scriptors

Titel: Das Geheimnis des Scriptors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Camillus Aelianus, Sohn des Decimus, Anwärter auf ein Leben in Luxus, war irgendwo Armeetribun gewesen und hatte im Stab des Provinzstatthalters von Baetica gearbeitet. Wer weiß, wie es ihm gelungen war, diese überseeischen Posten zu ergattern. Als ich ihn nach Britannien mitnahm, hatte er mir die gesamte Organisation überlassen.
    »Ich bin der Sohn eines Senators«, entgegnete er. »Der Kapitän wird mich nicht betrügen, nicht, wenn er in diesen Hafen zurückkehren will. Er verdient ein Vermögen mit Passagieren und muss auf seinen guten Namen achten.«
    »Es ist dein Geld!« Es war das Geld seines Vaters. Trotzdem hatte Aulus vermutlich recht wegen des Kapitäns. »Also, was war da los?«
    »Schaffst du die Fährenfahrt?«
    »Nur, wenn es um eine wirklich gute Geschichte geht.«
    »Die beste!«, versicherte er mir. Ich war zu verkatert für Spitzfindigkeiten. Er setzte jedoch noch einen drauf. »Dieser Vielschwätzer Caninus, der dich gestern abgefüllt hat, hatte seine Nase direkt mit drin. Für mich klang es, als hätte es einen Zusammenstoß mit ein paar Piraten gegeben.«
    Ich erklärte mich bereit, mit nach Portus zu kommen.

    Das Gefährt, das sich unser Reisender ausgesucht hatte, um ihn auf seiner Suche nach juristischer Ausbildung zu befördern, war ein großes Handelsschiff, auf dem ihm Geschwindigkeit, Solidität, so was Ähnliches wie eine Kabine und vom Koch des Kapitäns zubereitete Mahlzeiten versprochen worden waren. Wenn die See rauh wurde, würde es weder etwas zu essen noch Schutz geben, aber Aelianus war wie immer voller Zuversicht. Tja, er fuhr nach Griechenland, um sich bilden zu lassen. Sollte er lernen, dachte ich.
    Ich hatte Helena versprochen, ich würde sein Beförderungsmittel überprüfen und dafür sorgen, dass ihr Bruder so sicher wie nur möglich sein würde auf der Fahrt nach Griechenland durch die Sommerstürme, die aus dem Nichts über das Tyrrhenische und das Ägäische Meer hereinbrechen. Das Schiff mit dem Namen Spes war in der Tat solide gebaut. Dieser Tage benutzte Rom die größten je gekannten Handelsschiffe. Dieses hatte gerade eine Ladung Fisch, Oliven und Luxusgüter aus Antiochia und vom Peloponnes gebracht und erwartete anscheinend Wein und Töpferwaren für die Rückfahrt.
    Der Kapitän namens Antemon war ein ruhiger Syrer mit großen Füßen. Auf seiner linken Wange hatte er drei Warzen und auf der rechten ein Muttermal. Während wir auf ihn warteten, hatte Aulus mich darüber informiert, was er am Morgen beobachtet hatte, und daher ging ich sofort zum Angriff über. »Antemon, mein Name ist Falco. Wie ich höre, wird die Frau eines Ihrer Passagiere vermisst. Ist sie mit Ihrem Ersten Offizier durchgebrannt, oder lässt sie sich vom Schiffszimmermann ihre Löcher stopfen?«
    »Das geht Sie nichts an«, teilte mir der Kapitän grimmig mit.
    »Jetzt schon. Bitte seien Sie ehrlich. Während Camillus Aelianus darauf wartete, seine Passage zu buchen, bekam er Ihre Auseinandersetzung mit einem verzweifelten Passagier mit. Als Aelianus Ihnen dann den Fahrpreis zahlte« – es konnte nicht schaden, festzuhalten, dass Aulus einen Zeugen besaß –, »stellte ein Marineattaché Ihnen weitere Fragen.«
    »Er machte eine Menge Wirbel«, unterstützte mich Aulus. »Und das gefiel Ihnen gar nicht, Antemon.«
    »Der Marinespitzel heißt Caninus«, sagte ich. »Wir wissen, in welchem Gezeitentümpel der herumpaddelt. Das hat er mir gestern selbst erzählt. Also, Kapitän, sind Sie auf der Fahrt nach Rom von Piraten belästigt worden?«
    »Nein!« Natürlich fürchtete sich Antemon davor, Passagiere abzuschrecken. »Ich bin in meinem ganzen Berufsleben noch nie von einem Piratenschiff belästigt worden. Das habe ich Caninus auch gesagt, bevor ich ihm deutlich machte, von welchem Fallreep er ins Wasser springen sollte.«
    »Caninus unterstützt den Mythos, dass Pompejus, bevor er in Alexandria den Kopf verlor, alle kilikischen Piraten in Bauern verwandelt hat«, sagte ich. »Caninus behauptet, ehemalige Piraten seien nette Männer, die jetzt Ziegen hüten und ihre Mütter anbeten. Aber wenn dem so ist, warum war Caninus dann an Bord Ihres Schiffes? Und warum waren Sie so erpicht darauf, ihn über Bord zu werfen?«
    »Ich war nur um das Wohl meines Passagiers bemüht.«
    »Mit dem Sie sich gestritten hatten?«
    »Nein, ich versuchte ihn zu beruhigen, damit er mit der Situation fertig wurde.«
    »Ihr Passagier ist in Schwierigkeiten?« Der Kapitän schwieg hartnäckig, und so fuhr

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