Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack
kenne dich, du warst mir schon einmal zu Willen, in der Taverne der Engel. Sag nur, du erinnerst dich nicht?“
Der Mann hatte einen genuesischen Akzent. Wahrscheinlich ein Gast, der Warda erkannt hatte. „Wenn du nicht im Kerker landen willst, wirst du tun, was ich dir sage. Knie dich hin, und lutsch mir den Schwanz. Danach bückst du dich brav, damit ich es dir von hinten besorgen kann, wie es sich für eine Hure gehört.“
Gero zögerte nicht lange, als er nahe genug an die beiden herangekommen war, und verpasste dem Kerl einen gewaltigen Schlag gegen die Schläfe. Wie ein nasser Sack fiel der andere zur Seite und blieb reglos auf den Pflastersteinen liegen.
„Mein Gott, du hast ihn umgebracht!“, kreischte Warda.
„Besser ich ihn als er dich“, rief Gero und schnaubte verdrossen, während er dem Kerl am Boden keine weitere Beachtung schenkte, sondern Warda grob am Arm packte und sie unsanft auf die Füße zog. Im spärlichen Licht des Feuerkorbes sah er, dass der Kerl ihr den Schleier heruntergerissen hatte und ihr Oberteil so weit nach unten gerutscht war, dass eine Brustwarze hervorschaute.
„Lass mich los!“, fauchte sie und entriss Gero ihren Arm. Hastig versuchte sie, ihre Blöße zu bedecken.
„Bedank dich lieber bei mir, dass du seinen Schwanz nicht schlucken musstest. Stell ich mir nicht gerade schön vor, bei so einem Saukerl.“
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht!“, schimpfte sie, bemüht darum, ihre Kleider in Ordnung zu bringen, während sie geflissentlich seinem anklagenden Blick auswich. „Das ist meine Angelegenheit!“
„Ach so?“ Gero stemmte demonstrativ die Hände in die Hüften und baute sich vor ihr auf wie jener Dämonenengel, den seine ehemaligen Kameraden aus der Klosterschule hinter jedem Templer vermuteten. Dabei ignorierte er vollkommen, dass Warda viel kleiner war als er und trotz allem Mut, den sie ansonsten besaß, ängstlich zu ihm aufschaute. „Dann ist es auch deine Angelegenheit, wenn dieser Kerl dich wiedererkennt und dir die Schergen des Königs auf den Hals hetzt. Ganz davon abgesehen, dass er dich vorher dazu nötigen könnte, jederzeit und überall mit ihm das Lager zu teilen.“
„Ich weiß gar nicht, warum du dich da einmischst!“, schleuderte sie ihm mit schriller Stimme entgegen, der Gero mühelos die Enttäuschung entnehmen konnte, weil er sich in den letzten Monaten nicht weiter um sie gekümmert hatte.
In einer unseligen Mischung aus Mitleid und schlechtem Gewissen trat er auf sie zu und zog sie so fest in seine Arme, dass sie sich kaum zu rühren vermochte. „Es tut mir leid“, sagte er gepresst und küsste sie auf den Scheitel. „Ich konnte nichts für dich tun, weil ich die Ordensburg nicht verlassen durfte. Bruder Hugo wurde von den Soldaten des Königs gefasst und an den Orden überstellt. Das Kapitel hat ihn angesichts der Vorkommnisse zu einer schweren Strafe verurteilt, und uns haben sie monatelang den Ausgang gesperrt. Außerdem hatten wir vereinbart, dass du dich bei mir meldest, falls du trotz der Obhut deiner Tante in Schwierigkeiten gerätst. Stattdessen hattest du anscheinend nichts Eiligeres zu tun, als dich erneut ins Verderben zu stürzen.“
„Auch das ist allein meine Sache“, spie sie ihm entgegen. „Ich wusste nicht, was ich tun sollte, als ich nichts mehr von dir gehört habe. Ich war vollkommen verzweifelt und habe gelitten wie eine Hündin. Nicht nur wegen Mafaldas Tod und dem Verschwinden der anderen Mädchen, auch weil ich nicht wusste, was dir widerfahren war. Außerdem habe ich es bei meiner keifenden Tante nicht mehr ausgehalten. Als ich nichts von dir hörte, habe ich mich entschlossen, aus Nikosia fortzugehen.
Bis zum heutigen Tag habe ich unbehelligt in dieser Schänke gearbeitet. Ich habe bedient und dreimal die Woche getanzt. Heute war mein letzter Abend. Ab morgen fange ich ein neues Leben an.“ Sie schmiegte sich an ihn wie ein Kätzchen auf der Suche nach Zuneigung. „Dich nicht mehr sehen zu dürfen war die Hölle. Ich habe dich so sehr vermisst.“
Ihre Wärme und ihr Duft nach Jasmin waren betörend genug, um seinen Wunsch nach mehr deutlich zu machen.
„Du willst mich noch immer“, hauchte sie erregt. „Dein Schwanz ist so hart wie ein junger Ast, kaum dass du mich berührst. Doch anstatt deiner Natur zu folgen und dich für mich zu entscheiden, lässt du dich zum Ordensritter weihen.“
Gero lockerte den Griff und entließ sie schließlich ganz aus seiner Obhut.
„Dich wollen
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