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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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zufällig auf Gero ruhte.
    Gero hielt seinem kritischen Blick stand, ohne mit der Wimper zu zucken. Sein verhasster Kommandeur-Leutnant nahm doch wohl nicht an, er würde die Angriffspläne an die Mameluken verraten haben? Dass es Spione auf der Festung gab, war anzunehmen, schließlich bediente sich der Orden selbst solcher Verräter. Aber bei denen handelte es sich um geldgierige Heiden, die keinen Zugang zum Ordenskapitel hatten, und nicht um ehrsame Tempelritter, die allein aufgrund ihres Gelübdes in die Geheimnisse der Kriegsführung des Ordens eingeweiht waren und sämtlichen weltlichen Gütern abgeschworen hatten. Männer, die nicht nur einen Eid auf ihren jeweiligen Papst geschworen hatten, sondern auf Gott den Allmächtigen.
    Plötzlich erriet Gero in Hugos Blick einen schlimmen Verdacht. Er meinte gar nicht ihn persönlich, sondern eine Frau, die sie beide nur allzu gut kannten und deren Mitstreiterinnen schon einmal unter der Anschuldigung des Landesverrates verhaftet worden waren. Warda.
    Um Gottes willen, durchfuhr es Gero. Hugo brachte es fertig, sie unter Anklage stellen zu lassen und damit jeden auf der Insel, der mit ihr verkehrte.

Kapitel III

    D er Morgen graute bereits, als sie im Hafen von Antarados anlegten. Manche von ihnen hatten bei der ruhigen Überfahrt ein wenig geschlafen. Andere hatten darüber debattiert, wie es zu einer solch schrecklichen Niederlage hatte kommen können. Und je mehr sie darüber redeten, umso mehr lag es nahe, dass es einen Verräter unter ihnen geben musste. Die Heiden waren viel zu gut vorbereitet gewesen, als dass man von Zufall oder schlechter Planung hätte sprechen können. Fragte sich nur, um wen es sich bei dem möglichen Verräter handelte.
    Gero packte hastig seine Waffen und auch seine Rüstung zusammen, die er bereits zuvor in den dafür vorgesehenen Ledertaschen verstaut hatte. Im allgemeinen Gedränge der übrigen Brüder unter Deck belud er David mit seinem Gepäck und dem schwarzweißen Schild, der nach der heidnischen Attacke mit brennenden Pfeilen einige Löcher und Brandspuren aufwies. Er selbst sah aus wie ein blutbesudeltes Schwein. Seine Chlamys war getränkt mit den inzwischen getrockneten Blutspritzern seiner getöteten Feinde, die er wie im Rausch regelrecht abgeschlachtet hatte. Doch darum konnte er sich jetzt nicht kümmern. Er musste so rasch wie möglich an Land. Nicht um sich zu waschen und frische Kleidung anzulegen. Noch bevor die Helfer des Medikus die Verletzten abtransportierten und Hugo d’Empures Meldung an Bartholomäus de Chinsi machte, musste er die Festung erreichen, um Warda zu finden, bevor es andere taten. Seine einzige Hoffnung war, dass in dem allgemeinen Aufruhr niemand bemerkte, wie er sich davonstahl.
    Auf David sitzend, trabte er über den Steg, nachdem Henri d’Arches ihnen den Weg zum Kai freigegeben hatte.
    „Was hast du es denn so eilig?“, rief ihm Arnaud hinterher, als er seinen Hengst auf dem gepflasterten Zufahrtsweg zum Haupttor in einen harten Trab verfallen ließ. Gero sah sich weder nach Arnaud um, noch dachte er daran, ihm zu antworten.
    Die Strecke zum Festungshof war nur kurz. Dort angekommen, übergab er David dem erstbesten Knappen, der ihm entgegenlief, und befahl ihm, sich um das Tier und sein Gepäck zu kümmern. Er selbst bahnte sich im Laufschritt einen Weg über die weitläufige Freifläche, die von Teilen der Burg und hohen Wehrmauern begrenzt war. Dabei dachte er nicht darüber nach, dass sein Schwert und seine Chlamys immer noch blutbefleckt waren. Geschickt wich er den heidnischen Sklaven aus, die permanent in Ketten gelegt vor sich hin stolperten, und den erstaunt dreinblickenden Ritterbrüdern, Sergeanten und Arbeitern, die seinen überhasteten Auftritt recht verwunderlich finden mussten. Die Ankunft der Galeere brachte die gesamte Festung in Aufruhr, und sie würde es noch mehr tun, wenn sich die ersten Schreckensnachrichten darüber verbreiteten, was ihnen in Marqab widerfahren war.
    Während er seinen Weg fortsetzte, überholte er Dutzende von schwarzgekleideten Frauen. Wäscherinnen, Köchinnen, Schneiderinnen, Putzweiber, die ihn erschrocken anstarrten, als er sie im Vorbeigehen zufällig anrempelte. Warda war nicht unter ihnen. Er musste sie unbedingt finden, bevor sie Hugo d’Empures in die Arme lief. Gero eilte voran und packte beinah jede Frau an der Schulter, die ihm den Rücken zukehrte, und ließ sie erst wieder los, nachdem sie sich umgedreht hatte und er sicher sein

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