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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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nicht so weit ging, wie sie es sich gewünscht hätte. Zu gerne wäre sie ihm um den Hals gefallen und hätte ihn geküsst. Aus Dankbarkeit, aber auch, weil er den schönsten Mund besaß, den sie je bei einem Mann gesehen hatte. Ein weiteres Mal bedauerte sie, dass er als Ehemann nicht zu haben war.
    „Keinen Medikus“, japste sie atemlos. Der Mann würde womöglich ahnen, dass sie bei dem Abgang nachgeholfen hatte. Im Orden durfte niemand erfahren, dass sie ein Kind abgetrieben hatte. Darauf stand die Todesstrafe.
    Gero fuhr stoisch damit fort, sie auszuziehen, bis sie völlig nackt war. Dabei empfand er offenbar keinerlei Ekel vor all dem Blut, das ihre Beine benetzte. Wortlos wusch er es ab. Zunächst zwischen den Beinen und dann am Bauch und an all jenen Stellen, wo noch Blut zu sehen war. Er tat es mit Routine und gleichzeitig mit einer Zärtlichkeit, die sie die Schmerzen beinah vergessen ließ.
    Dann hob er sie an wie ein Kind und drehte und wendete sie so lange, bis sie vollkommen sauber war. Sprachlos verfolgte sie, wie er ein paar trockene Lumpen zusammenpackte und sie ihr wie selbstverständlich zwischen die Schenkel stopfte, um weitere Blutungen aufzuhalten, bevor er sie hinstellte und ihr im Stehen ein halbwegs frisches Kleid überzog. Dabei hielt er sie fest in seinen Armen, um ihr den notwendigen Halt zu geben. Mit einer Hand schnürte er das Gewand notdürftig zusammen, um ihre Blöße zu bedecken. Warda half ihm nur unbeholfen, weil ihr so schwindelig war, dass sie befürchtete, sich übergeben zu müssen. Anschließend setzte er sie wie eine willenlose Puppe auf das Lager ihrer armenischen Nachbarin und begann damit, ihr Bett mit einem frischen Laken zu beziehen.
    Trotz ihrer furchtbaren Schmerzen musste Warda in sich hineinlächeln.
    Offenbar hatte man ihm bei den Templern beigebracht, wie man sein Bett machte, Kissen aufschüttelte und Matratzen lüftete. Auf der Burg seiner Eltern hatte es für solche Arbeiten mit Sicherheit jede Menge Diener und Mägde gegeben. Als er fertig war, nahm er sie in seine starken Arme und legte sie sacht auf ihr bescheidenes, aber nun sauberes Bett.
    Sie schämte sich ein wenig ob seiner Hilfe, ließ es aber geschehen, dass er ein weiteres Laken über sie ausbreitete und es ihr bis an die Nase zog.
    Dann setzte er sich wieder neben sie, streichelte ihr fast zärtlich übers Gesicht und entfernte eine verschwitzte dunkle Haarsträhne aus ihrer Stirn. „Eigentlich bin ich hergekommen, um dich dringend zu warnen.“
    Wieder war es Isodora, die eine weitere Unterhaltung unmöglich machte, indem sie unvermittelt zur Tür hereinhuschte und dann mit großen Augen vor ihnen stand. „War Marcella hier und hat aufgeräumt?“
    „Nein“, brachte Warda mühsam hervor und blickte auf Gero, der dem Mädchen den Krug Wein und den Korb mit dem Brot und der Medizin abnahm. „Es gibt durchaus auch Männer, die so etwas zuwege bringen.“
    Gero zog nur eine Braue hoch, sagte aber nichts. Er nahm die kleinen Glasflaschen in Augenschein, die mit einem Holzpfropfen versehen waren. In einer war das Pulver und in der anderen die geforderte Flüssigkeit. Mehr beiläufig schüttete er den Wein in einen Becher und fügte ein paar Tropfen von der Tinktur hinzu. Dann stellte er den Krug, den Becher und das verschlossene Fläschchen auf den gestampften Lehmboden und brach danach das Brot, das Isodora ihm aus einem Korb gereicht hatte. Als er die hungrigen Blicke des Mädchens bemerkte, gab er ihr ein großes Stück ab.
    „Nun sieh zu, dass du fortkommst“, riet er ihr. „Ich habe mit deiner Herrin etwas zu besprechen.“
    Sie protestierte nicht, sondern bedankte sich artig für das Brot und war schon verschwunden.
    Gero nahm den Becher auf und setzte ihn Warda an die Lippen. „Du musst trinken“, erklärte er ihr. „Nur so können deine Körpersäfte wieder fließen. Schlafmohn und Bilsenkraut werden dir die Schmerzen nehmen. Wenn die Blutung nicht aufhört, musst du etwas von dem Alaunpulver in deine Scheide einführen, das könnte helfen.“
    „Meine Güte“, bemerkte Warda verblüfft. „Woher weißt du das alles?“
    „Jeder Templer erhält eine Unterweisung über heilende Tinkturen, Verbände und die Behandlung von Wunden. Das müsstest du eigentlich wissen. Schließlich hattest du Templer in deiner Verwandtschaft.“
    „Mein Geliebter hat nie darüber gesprochen, und als mein Vater starb, war ich noch zu klein, als dass er mit mir über so etwas hätte reden können. Alles,

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