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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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kletterte Nicolas auf sein Pferd und ließ verwirrt seinen Blick über die Talsenke schweifen. Überall lagen Tote und Verwundete. Gero schwang sich auf den Rücken von David und übernahm ein weiteres Mal die Führung, indem er den Zügel von Nicolas’ Hengst an sich nahm und ihn hinter sich die Anhöhe hinaufzerrte. Unter ihnen waren Schreie und das Stöhnen der Krieger zu hören. Plötzlich war Hugo neben ihnen, eine Fackel in der Hand.
    „Sammeln!“, brüllte er heiser und schaute sich dabei hektisch nach allen Seiten um. In der Dunkelheit war kaum auszumachen, wer fehlte, doch Gero glaubte zu sehen, wie sich Struan am Grund des Kessels noch immer ein paar Mameluken vom Hals schlug, während er einen am Boden liegenden Kameraden verteidigte. Ohne lange zu überlegen, gab Gero David die Sporen und galoppierte den steinigen Hügel hinab. Als er Struan erreichte, schlug er im Vorbeireiten den Mameluken zu Boden, und als er zu Struan zurückkehrte, sah er, dass es einen weiteren Bruder erwischt hatte, der stöhnend am Boden lag. Philippe de Pons oder Pepé, wie er von seinen Kameraden genannt wurde, hatte es an der linken Hand getroffen. Er hatte seinen Plattenhandschuh verloren und blutete wie ein Schwein, außerdem war mit seinem rechten Bein etwas nicht in Ordnung. Er konnte nicht aufstehen, und sein Gesicht unter dem offenen Visier war schmerzverzerrt. Gero stoppte seinen Hengst nur ganz kurz und ließ sich rasch aus dem Sattel gleiten. Dann packte er den Bruder und hievte ihn mit Schwung auf den Rücken von David. Zusammen mit Struan und Eudes de Vendac, der mit blutüberströmtem Gesicht vor dem Schotten im Sattel saß, galoppierten sie anschließend den Hügel hinauf zu den anderen.
    „Gut gemacht!“, rief Bruder Hugo ihnen im Schein einer Fackel, die er in der Hand hielt, zu. Ein seltenes Lob, dachte Gero, als sie an ihm vorbei in die Nacht flüchteten. Aus Angst vor Verfolgern legten sie keinerlei Rast ein, sondern hetzten so schnell es ging die Küste entlang. Erst als sie zur Galeere zurückkehrten, kam das ganze Ausmaß der Katastrophe zutage. Drei lombardische Brüder hatte der Angriff der Mameluken das Leben gekostet. Fünf Pferde galten als verloren. Noch während das Schiff ablegte, versorgte der Medikus Stich- und Schnittwunden der überlebenden Kameraden, wobei er reichlich Mohnsaft verteilte.
    „Danke, Mann. Du hast mein Leben gerettet“, flüsterte Pepé, als Gero neben ihm niederkniete, nachdem er ihn auf einer Pritsche unter Deck abgeladen hatte.
    „Keine Ursache.“ Gero versuchte sich an einem aufmunternden Lächeln, was ihm aber nicht überzeugend gelang. Pepé hatte zwei Finger der linken Hand verloren. Dies war wahrscheinlich zu verschmerzen, da er sein Schwert mit der Rechten führte. Er stöhnte leise, als der Medikus die Wunde mit persischem Alkohol säuberte, was nach Geros Erfahrung fürchterlich brannte. Auch den Faden, mit dem er die Wunde vernähte, tränkte der Medikus in der kostbaren Flüssigkeit, die Bestandteil der geheimen Medizin der Templer war. Gero und seine Kameraden hatten sich damit abgefunden, dass ihnen niemand im Orden erklärte, warum solche befremdlichen Methoden Anwendung fanden.
    Was sie jedoch unbedingt wissen wollten, war, wer sie an die Heiden verraten hatte.
    „Das nenne ich einen sauberen Judaskuss. Die wussten Bescheid, dass wir kommen!“ Henri d’Arches schnaubte unverhohlen, nachdem sich die überlebenden Templer unter Leitung von Hugo d’Empures in der Kajüte des Kommandanten versammelt hatten. Misstrauisch beäugte er den Kommandeurleutnant im Schein einer Fackel und jeden Einzelnen seiner erschöpften Kameraden.
    Außer Nicolas, der von der Idee besessen war, ohne fremde Hilfe seinen ersten Mameluken getötet zu haben, hatte offenbar niemand Grund zu frohlocken. Die meisten waren froh, mit dem Leben davongekommen zu sein. Außer vielleicht Gero, der langsam wirklich glaubte, dass der Himmel ihn warten ließ, bis er eines Tages alt und grau geworden war und Lissy ihn womöglich nicht mehr erkannte.
    „Mit Sicherheit war es niemand von unseren Männern“, versicherte Hugo d’Empures dem Galeeren-Kommandanten ohne einen Anflug von Zweifel im Blick. „Wenn überhaupt, muss es jemand von draußen gewesen sein. Jemand, der Zugang zu den Angriffsplänen des Ordens hat.
    Oder jemand, der Zugang zu jemandem hat, der die Pläne kannte und sein Maul nicht gehalten kann“, schloss Hugo die Reihe der Mutmaßungen, wobei sein finsterer Blick wie

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