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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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schnurgerade Straße quer über die Insel marschierten. Auf ihre Pferde hatten sie verzichtet, weil sie höchstens eine viertel Stunde laufen mussten, um die gegenüberliegende Seite des Eilandes zu erreichen. Geros Aufmerksamkeit galt den Häusern im Dorf, in dem trotz des merkwürdigen Wetters bereits Betriebsamkeit herrschte. Bei dem Nebel würden die Fischer wohl kaum rausfahren, um ihre Netze auszuwerfen. Mit Sorge dachte er an Warda, um die er sich nun nicht so kümmern konnte, wie er gehofft hatte. Nun ja – die Medizin, die er ihr hatte zukommen lassen, würde wohl für eine Weile reichen. Und das Versorgungsschiff, so es denn trotz des schlechten Wetters in den nächsten Tagen kam, würde nicht sogleich wieder davonsegeln, sondern erst am Tag darauf. Irgendwie würde er schon eine Lücke im strengen Wachalltag finden, um seine Freundin, wie er sie nun still für sich nannte, zum Schiff zu begleiten.
    „Was denkt ihr“, fragte Brian in die Runde, „liegen unserem Ordensmarschall Pläne vor, dass die Heiden die Insel angreifen könnten? Ich meine, warum sonst betreibt er einen solchen Aufwand?“
    Arnaud spuckte den Miswak aus, auf dem er herumgekaut hatte, dabei schulterte er seinen Schild und rückte sich im Gehen den Schwertgurt zurecht. „Irgendwas an der Sache ist faul“, orakelte er. „Dass wir bisher nicht gerade erfolgreich waren, was die Bekämpfung der Mameluken betrifft, liegt auf der Hand. Wir hätten längst einen Stützpunkt auf dem Festland erobern müssen, um die Pläne des Ordens adäquat vorantreiben zu können.“
    „Glaubst du nicht, sie müssten uns noch mehr Männer und Pferde schicken, damit wir die Mameluken besiegen können?“, fragte Roderic mit banger Miene. „Ich meine, wenn noch nicht mal die Mongolen es schaffen, die Mameluken zu vertreiben, wie soll es uns mit unseren knapp über hundert Rittern gelingen?“
    „Das Problem ist“, erklärte Gero mit Blick zurück auf die Festung, die zusehends im Nebel verschwand, „dass gar nicht mehr Leute auf die Insel passen. Stell dir vor, wie hätten fünfhundert Ritter hier und noch einmal so viele Turkopolen, wie wolltest du die denn verpflegen? Vor allem die Wasserversorgung stellt ein großes Problem dar.“
    „Ganz zu schweigen von der Scheiße dieser Leute, die man irgendwie loswerden muss“, fügte Arnaud stirnrunzelnd hinzu. „Du kannst sie doch nicht alle zum Scheißen ans Meer schicken. Schon jetzt ist das ganze Nordufer versaut. Warst du in letzter Zeit mal dort? Es stinkt zum Himmel!“
    „Du kannst es drehen, wie du willst“, erhob Struan für alle überraschend seine raue Stimme. „Wir befinden uns in einer gefährlichen Lage, und das wird auch nicht besser, wenn sie noch doppelt so viele Brüder auf diese Insel entsenden. Antarados war von Beginn an als Brückenkopf für die Rückeroberung des Heiligen Landes geplant. So etwas macht nur Sinn, wenn es eine Brücke gibt, die zur anderen Seite des Meeres führt, aber dort fehlt uns der passende Pfeiler.“
    „Struan hat recht“, fügte Gero nachdenklich hinzu. „Wir stecken hier fest, und wenn dem Orden nicht schleunigst etwas einfällt, sitzen wir in der Falle. Vielleicht ist das unserem Ordensmarschall durch die seltsamen Vorfälle in der Vergangenheit nun erst so richtig zu Bewusstsein gekommen. Wir haben hier von allem zu wenig. Zu wenig Wasser, zu wenig Futter für die Tiere, keine Selbstversorgung der Bevölkerung, wenn man vom Fischfang und ein paar wenigen Ziegen einmal absieht. Aber vor allem haben wir zu wenig Platz und zu wenig Schiffe. Zwei Galeeren sind vielleicht ausreichend, um Raubzüge zu bestreiten und sich halbwegs vernünftig verteidigen zu können, aber mit ihnen können wir keinen Eroberungskrieg gegen Kairo führen. Um wirklich etwas erreichen zu können, benötigen wir eine riesige Armada von Schiffen und tausendmal so viele Soldaten.“
    „Sei vorsichtig, mit dem, was du da sagst“, erinnerte ihn Nicolas, der ständig befürchtete, unangenehm aufzufallen – was seiner allgemeinen Hasenfüßigkeit entsprach.
    „Wenn Hugo d’Empures das hört, wird er es an den Ordensmarschall herantragen“, zeterte er warnend.
    „Was hast du denn zu sagen?“, fuhr ihm Arnaud über den Mund. „Ich frage mich unentwegt, wer entschieden hat, dass du als Ritter aufgenommen wirst. Ob du ein Schwert in der Hand hältst oder eine Honigbrezel – was macht das für einen Unterschied?“
    „Du bist gemein“, beschwerte sich Nicolas mit grimmiger

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