Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
Vom Netzwerk:
die weite Hose, die ihn beinahe wie einen Mameluken aussehen ließen. Dem Aussehen nach mochte er schon über dreißig sein, in seinen lockigen, dunklen Haaren zeigten sich erste Silberfäden. Vielleicht handelte es sich bei dem Mann um Wardas Cousin, beruhigte er sich. Aber hatte sie nicht erzählt, ihre Tante sei kinderlos? Gero musste nicht lange überlegen, um zu wissen, dass er diesem Kerl ganz bestimmt nicht den Brief an Warda überlassen würde, selbst wenn nicht besonders viel drinstand und der Mann vermutlich kein Franzisch lesen konnte. Deshalb hoffte er inständig, dass sie vielleicht trotz allem hier zu finden war. Es dauerte einen Moment, bis Gero seine Stimme wiedergefunden hatte.
    »Ich suche nach Warda«, sagte er bestimmt. »Ist sie da?«
    Der Mann schien ehrlich verblüfft zu sein. »Was wollt Ihr von meiner Frau?«, fragte er barsch.
    »Äh …« Gero schluckte. »Eure … Frau?«, beendete er seine Frage lahm und war schon versucht, auf dem Stiefelabsatz umzudrehen, als er Wardas melodische Stimme vom Innenhof her hörte.
    »Wer ist da, Hadad?« Plötzlich tauchte ihr schönes Gesicht hinter der Schulter des Mannes auf. Als sie Gero erblickte, sah er zunächst ihren erschrockenen Blick, doch dann lächelte sie. Sie war noch immer so schön, wie er sie in Erinnerung hatte. Schrägstehende Augen, ein üppiger Mund. Langes, schwarzglänzendes Haar, das ihr bis zu den Hüften reichte. Dazu eine schlanke Gestalt mit festen Brüsten, die von einem fließenden, blau schimmernden Gewand umhüllt war, das bis zu ihren nackten Füßen reichte.
    »Er ist ein Freund der Familie«, erklärte sie und blickte Hadad aufmunternd an. »Du kannst ihn ruhig hereinlassen.«
    »Einen Templer? Freund der Familie? Und das, obwohl er weder seinen Namen genannt hat noch die Höflichkeit besitzt, zu sagen, was er begehrt?«, protestierte Hadad unmissverständlich.
    »Schon gut«, entgegnete Gero. »Es ist wohl besser, wenn ich wieder gehe. Die Sache hat sich erledigt.«
    »Nein, warte«, rief Warda und schob ihren finster aussehenden Gemahl zur Seite. »Lass uns einen Augenblick allein, Hadad«, bat sie das Ungetüm mit sanfter Stimme. »Es wird nicht lange dauern.«
    »Er ist ein Ordensritter«, knurrte der andere. »Ich vertraue ihm nicht.«
    »Das kannst du aber«, versicherte sie ihm. »Er hat mir auf Antarados das Leben gerettet und seins dafür um Haaresbreite verloren.«
    Hadad schien trotzdem nicht sicher, ob es schicklich war, seine Frau mit einem martialisch aufgerüsteten Templer allein zu lassen. Einem kurzgeschorenen, blonden, blauäugigen Hünen mit Bart, der dazu noch um einiges jünger war als seine Frau. Jedenfalls spiegelten sich seine Bedenken unverkennbar in seinen dunklen Augen wider.
    »Nun geh schon«, bat ihn Warda und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
    Als er sich mit einem übellaunigen Grollen endlich verzogen hatte, fasste sie Gero am Ärmel seines Gewandes. »Komm mit mir in den Hof«, bat sie und lotste ihn in den Schatten eines Granatapfelbaums, wo sie vor jeglichen Blicken geschützt waren.
    »Hier kann uns niemand beobachten«, versicherte sie ihm. »Nicht mal Hadad.« Völlig überraschend fiel sie Gero um den Hals und drückte sich an ihn. Unvermittelt spürte er die Wärme ihrer prallen Brüste, die sich durch den dünnen Stoff ihres Kleides an ihn drückten, und auch ihre Erregung, die damit einherging. Beinahe gierig zog sie seinen Kopf zu sich herab und presste ihre Lippen so leidenschaftlich auf seinen Mund, bis er nachgab und sich ihr öffnete. Ihre Zunge traf auf seine, und für einen Moment schien es so, als ob es nie anders zwischen ihnen gewesen wäre und sie sich gegenseitig verschlingen wollten. Wie von selbst legten sich seine Arme um ihre schlanke Gestalt, und er presste sie an sich, als ob sie beide nichts zu verlieren hätten. Jedoch nicht nur die Vorstellung, ihr Ehemann könnte jeden Moment auftauchen, ließ ihn an dem zweifeln, was er mit ihr tat. Auch die aufkeimende Gier, sie auf der Stelle unter diesem Baum nehmen zu wollen wie ein brünftiges Tier, ohne Sinn und Verstand, empfand er als eindeutige Warnung seines Gewissens. Er reagierte immer noch auf sie, obwohl so viele Monate vergangen waren, seit sie eine einzige Nacht miteinander verbracht hatten. Eine Nacht, die es in sich gehabt hatte, wie er sich im Nachhinein eingestehen musste, und die er gewiss nicht vergessen würde.
    »Hör auf«, keuchte er schließlich und machte sich mühsam von ihr frei. »Du

Weitere Kostenlose Bücher