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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Limassol, wo sie die ›Rose von Aragon‹ für die Überfahrt nach Franzien an Bord nehmen würde, bat Gero um zwei Stunden Ausgang am Abend, der ihm ohne Nachfrage von einem persönlichen Adjutanten Jacques des Molays gewährt wurde, unterschrieben im Auftrag des Meisters. Dessen Großzügigkeit resultierte wahrscheinlich aus dem Umstand, dass man Gero wie auch den übrigen Kameraden, denen die Flucht von Antarados geglückt war, eine Sonderbehandlung zuteilwerden ließ.
    Das Oberhaupt der Templer hatte ihn einen Tag, nachdem er aus seiner Ohnmacht erwacht war, höchstpersönlich aufgesucht und ihn detailliert zum Hergang des Überfalls der Mameluken auf Antarados befragt.
    »Es ist meine Schuld«, beteuerte Gero trotz aller Vorbehalte, die Wahrheit ans Licht bringen zu wollen, bei der eingehenden Befragung durch de Molay. »Ich habe geahnt, dass Bruder Hugo ein doppeltes Spiel treibt, aber ich habe es unterlassen, unseren Ordensmarschall davon in Kenntnis zu setzen.«
    »Wie genau soll ich das verstehen?« De Molay sah sich auf Geros Aussage hin offensichtlich veranlasst, intensiver nachzuhaken, wie er seinen Verdacht gegenüber Hugo d’Empures bei de Chinsi hätte begründen wollen. Gero wiederum wurde plötzlich klar, dass er Warda ins Spiel bringen musste, wenn er das Ganze im Detail erklären wollte, und das konnte er, allein um sie vor einer tiefer gehenden Untersuchung zu schützen, nicht tun. Stattdessen zog er es vor, sich auf göttliche Eingebung und eine uralte Prophezeiung zu berufen, die ihm von wem auch immer zu Ohren gekommen sei, was de Molay jedoch ganz und gar nicht zu beeindrucken schien, sondern ihn lediglich dazu veranlasste, eine Braue hochzuziehen. Gero hingegen war nicht sicher, ob sein Ordensmeister tatsächlich nichts von dieser Prophezeiung wusste oder ob er dieses Wissen lediglich für sich behalten wollte.
    »Wenn jemanden die Schuld an diesem Debakel trifft, dann mich«, versicherte ihm der grauhaarige und um Jahre gealterte Ordensmeister mit aufrechtem Blick. »Der Untergang von Antarados und der Verlust all dieser guten Menschen hat nicht nur den Orden mitten ins Herz getroffen, sondern auch mich ganz persönlich. Allerdings würde es dem Orden in der jetzigen Situation nur schaden, wenn ich meinen Rücktritt ankündigen und einem anderen Ordensoberen das Ruder überlassen würde. Der Aufbau und die Unterhaltung von Antarados hat die Arme Ritterschaft Christi vom Salomonischen Tempel Unmengen an Geld gekostet, wovon das meiste noch nicht einmal aus unseren eigenen Kassen stammt. Wenn wir nun unsere Niederlage mit Pauken und Fanfaren in den Okzident tragen, wird dort niemand mehr Vertrauen in uns setzen, geschweige denn glauben, es könnte uns jemals gelingen, Jerusalem für die Christen zurückzuerobern. Was nicht nur fatale Folgen für die finanzielle Unterstützung des Ordens durch Dritte hätte, sondern auch für die Gewinnung weiterer Brüder als Ordensritter. Und deshalb bleibt mir nichts anderes, als Euch und den anderen Brüdern den strikten Befehl zu erteilen, nicht nur absolutes Stillschweigen über die wahren Gründe der Eroberung des Eilandes durch die Mameluken zu bewahren, sondern euch darüber hinaus in Franzien für die weitere Rekrutierung junger Adliger einzusetzen, indem ihr dort mit gutem Beispiel vorangeht. Ich muss nicht hinzufügen, dass Ihr dem Orden einen Eid geleistet habt, der Euch verpflichtet zu gehorchen, ganz gleich, was geschieht.«
    Der ranghöchste Ordensritter der legendären Miliz Christi bedachte Gero mit einem unmissverständlichen Blick, der ausdrückte, dass eine Zuwiderhandlung eine ungeahnt harte Strafe nach sich ziehen würde. »Um der Heiligen Muttergottes willen“, fügte er schließlich um einiges sanfter hinzu, „ich benötige dringend Eure Unterstützung in der Sache.«
    »De par Dieu, Beau Seigneur – im Namen Gottes! Worauf Ihr Euch verlassen könnt!« Gero tat seinen Schwur mit der Hand auf dem Herzen, obwohl es in seinem Innern brodelte, weil er insgeheim eine vollkommen andere Überzeugung vertrat.

Kapitel III

    E r zweifelte immer noch, als er am Abend vor seiner Abreise nach Franzien in vollem Templerornat den Weg zu Fuß in die Stadt antrat. Trotz der hereinbrechenden Dämmerung erregte er in seinem weißen Mantel und dem Wappenrock mit dem roten Kreuz auf Brust und Schulter bei den entgegenkommenden Passanten mehr Aufsehen, als ihm lieb war. Zumal die einheimische Bevölkerung die Templer nicht eben verehrte. Dies war

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