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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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die ersten Freiwilligen meldeten, wurden neue Paare zusammengestellt. Interessanterweise waren die meisten kaum in der Lage, vernünftig ein Schwert zu halten, und dementsprechend waren die Ergebnisse. Der Mameluke schien sich inzwischen einen Spaß daraus zu machen, einen großspurigen Christen nach dem anderen fertigzumachen. Breitbeinig grinsend stand er über seinem letzten Opfer, einem schmalbrüstigen Jüngling aus Reims, und schaute überlegen in die Runde. Die Stimmung drohte inzwischen so sehr zu kippen, dass de Gisy das Leben der Mameluken aufs Spiel setzen würde, wenn er weiterhin zuließ, dass die Vorführung auf Kosten der Christen ging.
    „Gibt es denn niemanden, der den Heiden bezwingen kann?“, fragte er provokativ.
    „Ich“, tönte es neben Gero, und der glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er sah, dass sich tatsächlich Fabius gemeldet hatte.
    „Bist du lebensmüde?“, zischte er. „Ich dachte, du wolltest die Prüfungen bestehen?“ Bisher waren alle, die gegen den Mameluken verloren hatten, sofort im angrenzenden Hospital verschwunden und würden so bald auch nicht mehr dort herauskommen, geschweige denn, dass sie mit einer Aufnahme in den Orden als Anwärter auf den weißen Mantel rechnen durften.
    Fabius hob selbstbewusst den Kopf und marschierte in die Mitte des Platzes, wo er sein Schwert abschnallte und es einem der Ritterbrüder übergab, der es auf einer hölzernen Bank ablegte. Im Gegenzug erhielt er ein Holzschwert und einen Schild.
    Von der Größe unterschied er sich kaum von dem Heiden, nur dass dieser wesentlich kräftiger war.
    Mit grimmiger Vorfreude nahm er Fabius ins Visier und wartete darauf, dass er die gleichen Fehler beging wie seine Vorgänger.
    Doch Fabius zog es vor, seinen Gegner nervös zu machen, indem er ihn zunächst mit Worten traktierte. Dabei titulierte er den Mameluken mit allerlei kruden Spitznamen, so dass die Menge schon bald zu lachen begann, was den Heiden sichtlich erboste.
    Auch Gero musste grinsen, weil er sich darin bestätigt fühlte, dass Fabius’ Mundwerk mit Abstand seine gefährlichste Waffe war.
    Wie sehr der Luxemburger damit einen Menschen zermürben konnte, hatte er schon am eigenen Leib erfahren.
    Irgendwann wurde es dem Mameluken zu bunt, und er machte den gleichen Fehler, den zuvor seine Angreifer gemacht hatten. Er stürmte unbedacht vor, und Fabius reagierte mit einer solch unglaublichen Geschwindigkeit, dass selbst Raoul de Gisy einen bewundernden Pfiff ausstieß. Dadurch angefeuert, ließ Fabius sich auf einen kräftezehrenden Kampf ein, bei dem er den Mameluken quer durch den Hof scheuchte, wobei die Zuschauer ausweichen mussten, um nicht selbst getroffen zu werden.
    Als sich im fortlaufenden Gefecht eine Lücke auftat und ein paar Brüder zur Seite rückten, achtete niemand mehr auf das abgelegte Schwert von Fabius, das auf der Bank einsam und verlassen auf seine Rückkehr wartete.
    Niemand, bis auf den Mameluken.
    Im Nu hatte er einen Ausfallschritt gemacht und stand Fabius mit einer echten Waffe gegenüber. Mit wenigen Schlägen hatte er das Holzschwert in kamingerechte Stücke zerkleinert, die jedes Mal in hohem Bogen über die Menge hinwegflogen. Bis der verblüffte Fabius nur noch das T-Heft in der Hand hielt.
    Die Ritter in seiner nächsten Nähe trugen gar keine Waffe und standen da, als hätte man sie zu Stein verhext, während der Heide auf den Schild von Fabius eindrosch und es mit drei gezielten Schlägen zersplitterte. Gero hatte seinen Anderthalbhänder längst gezogen und stürmte an einigen Templern vorbei, die noch damit beschäftigt waren, sich umgehend eine passende Waffe zu organisieren. Als er Fabius endlich erreichte, war dieser schon auf dem Rückzug, weil er einsehen musste, dass der Mameluke offenbar fest gewillt war, ihn sowie auch jeden anderen, der ihm in die Quere kam, zu töten. Es war tatsächlich so, als hätte man einen tollwütigen Hund aus dem Käfig befreit. Gero nahm übergangslos den Kampf auf und musste einsehen, dass der Heide ohne Frage ein exzellenter Kämpfer war. Gott sei Dank hatte Gero von Roland genug gelernt, um seinen Gegner ebenfalls mit wenigen harten Schlägen seines Schildes zu berauben. Aber der Mameluke dachte gar nicht daran aufzugeben.
    Schlag auf Schlag folgte, bis die Funken sprühten. Hinter ihnen hatte sich ein Halbkreis von bereits anerkannten Ritterbrüdern gebildet, darunter Raoul de Gisy, die versuchten, mit gezogener Waffe ins Kampfgeschehen

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