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Das Geheimnis des Templers - Episode III: Die Templer (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode III: Die Templer (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode III: Die Templer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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gehoben und glaubten, ihren Augen nicht zu trauen, als sie nach der nächsten Felsbiegung auf eine sprudelnde Quelle stießen.
    Alle waren versucht, einfach loszurennen, doch Saint-Jacques gebot ihnen lautstark Einhalt.
    „Ihr verdammten Idioten!“, brüllte er ihnen hinterher. „Habt ihr die Umgebung gesichert, festgestellt, ob die Quelle nicht von Feinden umstellt ist, die euch nach dem Leben trachten, während ihr an nichts anderes denkt, als Wasser zu saufen?“
    „Du, du und du!“, rief er Arnaud, Struan und Fabius zu. „Stellt euch rund um die Quelle auf, und achtet darauf, dass eure Kameraden nicht in Stücke zerhackt werden, während sie trinken. Danach wird gewechselt.“
    Gero hielt als Erster den Kopf von Nicolas unter den sprudelnden Wasserfall.
    Danach schöpfte er Nicolas immer wieder Wasser zwischen die Lippen, bis das Leben nach und nach in den jungen Franken zurückkehrte. Zusammen mit den übrigen Brüdern trank Gero schließlich das Wasser aus der hohlen Hand. Danach nutzte er noch einmal die Gelegenheit und hielt seinen eigenen Kopf unter das kühlende Nass, bis der Schmerz darin langsam nachließ. Nicolas lehnte leichenbleich mit dem Rücken an einem Felsen und starrte stur geradeaus. Seine Kameraden scharten sich unterdessen besorgt um ihn, weil sie überprüfen wollten, ob er tatsächlich noch atmete.
    Saint-Jacques verfolgte die Situation beinahe amüsiert.
    „Ihr habt euch gut gehalten“, sagte er schließlich anerkennend. „Besonders Bruder Gero, von dem ich gehört habe, dass er bereits in Franzien angenehm aufgefallen ist. Den Rest des Wegs wird Bruder Struan ihn unterstützen und Bruder Nicolas tragen, falls er sich dazu in der Lage sieht.“
    Struan erklärte sich umgehend bereit, Nicolas bis zum Hauptquartier zu schleppen, obwohl niemand wusste, wie lange sie noch unterwegs sein würden.
    „Am Ende hat der harte Knochen überraschend Herz gezeigt“, bemerkte Arnaud, als sie mitten in der Nacht zum Hauptquartier zurückkehrten.
    „Ich hasse ihn trotzdem“, bekräftigte Fabius sein Urteil über Odo de Saint-Jacques. „Ihm wär’s scheißegal gewesen, wenn wir alle verreckt wären.“
    „Ja, du hast recht“, knurrte Gero, als sie endlich ins Dormitorium gelangten und zu Tode erschöpft auf ihre Betten fielen, nachdem sie sich zuvor hatten versichern dürfen, dass ihre Pferde lange vor ihnen heil im Stall angekommen waren. „Aber in einem muss ich dem unheiligen Saint-Jacques recht geben. Den Heiden ist es auch scheißegal, wenn wir draufgehen. Wenn uns jemand retten kann, dann nur wir selbst, indem wir zusammenhalten, und das hat er uns heute eindringlich vor Augen geführt.“

Kapitel IX

    D ie nächsten Wochen verliefen nicht weniger anstrengend. Immer wieder brachte Odo de Saint Jacques sie bis an die Grenzen ihrer körperlichen und geistigen Kraft, indem er sie im Schwertkampf forderte, im Reiten mit der Lanze trainierte und ihnen theoretischen Unterricht über die Winkelzüge der Heiden erteilte. Der Rest des Tages bestand aus Beten und Putzen, Tätigkeiten, die das Leben eines Ordensritters gut zur Hälfte ausfüllten, es sei denn, sie kämpften wie ihre großen Vorbilder an der ägyptischen und syrischen Küste. Saint-Jacques machte Gero und seinen Kameraden beinahe täglich klar, dass sie für den Nachschub im Herbst zur Insel Antarados vorgesehen waren. Spätestens dann plante man neue Unternehmungen von der frisch aus der Taufe gehobenen Garnison aus, die als Brückenkopf für zukünftige Kreuzzüge noch weiter ausgebaut werden sollte. Eine Nachricht, die seine Kameraden trotz aller Widrigkeiten mit Freude aufnahmen, denn das würde bedeuten, dass ihre Zeit als Novizen vorzeitig endete und ihre Aufnahme als richtige Ordensritter in greifbare Nähe rückte.
    Im August erhielten sie ihren ersten Ausgang, der von allen Brüdern mit Beifall beklatscht wurde. Gero blieb misstrauisch, warum ausgerechnet Odo de Saint-Jacques dafür plädierte, jedem Novizen zur Belohnung für die guten Ausbildungsergebnisse einen Weißbyzantiner auszuzahlen und ihnen wie den bereits verpflichteten Ordensrittern alle zwei Wochen einen freien Abend zu genehmigen. Zudem wurde ihnen erlaubt, ihre private Kleidung anzulegen, damit sie draußen in der Stadt nicht sofort als Angehörige des Tempels erkennbar waren – was bereits zu diversen Schlägereien geführt hatte, wenn gewöhnliche Bürger von Nikosia sich durch die Anwesenheit von Ordensleuten provoziert fühlten.
    „Endlich raus

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