Das Geheimnis des Templers - Episode III: Die Templer (German Edition)
halblaut.
„Nicht, solange du nicht um Geld oder Frauen spielst“, belehrte ihn Robert. „Beides ist den Templern verboten“, führte er weiter aus und zwinkerte ihm grinsend zu. „Aber niemand sagt, dass man nicht auch aus reinem Vergnügen spielen darf.“
Marcos war so lange neben ihrem Tisch stehen geblieben, bis alle ihren Platz gefunden hatten. „Was kann ich euch bringen?“, fragte er dienstbeflissen.
„Die haben auch Limonade“, raunte Robert Fabius zu, „nur für den Fall, dass du keinen Wein verträgst.“
„Ich sagte doch, mein Vater ist Mundschenk“, ereiferte sich Fabius aufs Neue. „Ich durfte schon als Knabe die edelsten Weine kosten, zu einer Zeit, als man euch sicherlich nur Ziegenmilch erlaubte.“
Hugo brach in schallendes Gelächter aus, zumal Robert ein betroffenes Gesicht machte.
„Du musst wissen“, sagte Hugo an Fabius gerichtet, „Roberts Familie züchtet weiße Edelziegen. Sie besitzen Hunderte davon.“
Fabius machte ein zufriedenes Gesicht, weil er glaubte, seinen Widersacher endlich zum Schweigen gebracht zu haben. Demonstrativ nahm er einen großen Schluck Wein, nachdem Marcos die bestellten Karaffen samt Bechern vor ihnen abgestellt hatte.
Gero beobachtete Robert, der ihm schräg gegenübersaß, und kam zu dem Schluss, dass dieser Fabius’ Retourkutsche nicht so einfach auf sich sitzen lassen würde.
„Wir ziehen übrigens nachher noch weiter“, erklärte der Templer mit überlegener Miene. „Aber da könnt ihr nicht mitkommen. Dafür seid ihr noch zu grün hinter den Ohren. Es sei denn, ihr seid richtige Männer, dann könnten wir es uns überlegen.“
„Rob, halt den Mund“, rief Hugo düster. „Das geht die beiden nun wirklich nichts an. Oder willst du, dass sie sich am Ende verquatschen?“
„Heißt das, du willst die beiden nach Hause schicken, gerade dann, wenn’s lustig wird?“, widersprach sein Templerkumpan mit einer theatralischen Geste.
„Und du willst für den Rest des Jahres vom Boden fressen, so, wie es aussieht?“ Hugo hatte mit einem Mal seinen Humor verloren.
„Wieso sollten sie quatschen? Wenn sie mitgehen, hängen sie genauso in der Sache mit drin wie jeder andere auch. Schließlich sind sie gestandene Kerle und haben nach all den Qualen, die Bruder Saint-Jacques ihnen in den letzten Wochen zugefügt hat, eine kleine Abwechslung verdient.“
„Und was ist, wenn sie ihre Klappe nicht halten können?“
„Das werden sie nicht, schließlich wollen sie schon bald als Ritter in den Orden aufgenommen werden. Was nicht geschehen wird, wenn sie nicht schweigen können. Betrachte es als eine Art Initiationsritus.“
„Nicht wahr, ihr beiden?“ Robert warf Gero und Fabius einen vielsagenden Blick zu. „Verschwiegenheit ist im Orden genauso wichtig wie der Kampf mit der Lanze.“
Gero hatte keine Ahnung, was er darauf erwidern sollte, zumal er noch nicht einmal wusste, worum es ging.
„Und was ist, wenn sie aus anderen Gründen vorzeitig rausfliegen?“, fragte Hugo aufgebracht.
„Nein“, erwiderte Robert und fasste sich nachdenklich ans Kinn, wobei er Gero von oben bis unten taxierte. „Das glaube ich nicht. Hast du nicht selbst gesagt, der Kerl sei größer und breiter als ich? Wir haben in den letzten Wochen allein in Tortosa fünfzehn Männer verloren und acht beim Angriff auf Margat. Macht dreiundzwanzig, die nun auf dem Friedhof in Limassol vor sich hin modern. Der Orden braucht dringend neues Futter für die Heiden. Sie werden sie alle nehmen, ganz gleich, wie dumm sie sich anstellen. Also, du solltest ihnen ein bisschen Spaß gönnen, bevor sie einen qualvollen Tod sterben oder lebenslänglich im Kerker eines blutrünstigen Emirs landen.“
Fabius, der den Schlagabtausch der beiden mit Spannung verfolgt hatte, platzte beinahe vor Neugier. Wahrscheinlich hatte er gerade wieder den Heiligen Gral vor Augen. Aber auch Geros Interesse war plötzlich geweckt. In der Aufregung hatten sie gar nicht bemerkt, dass auch die Stimmen am Nachbartisch verstummt waren und sie unvermittelt interessierte Zuschauer gewonnen hatten, was Hugo anscheinend zum Einlenken brachte.
„Von mir aus“, erwiderte er und gab sich mit entnervter Miene geschlagen.
„Trinkt noch einen, ihr werdet es gebrauchen können“, empfahl Robert gelassen und prostete Gero und Fabius lachend zu.
Während Fabius ihm neugierige Blicke zuwarf, weil sie immer noch nicht wussten, was die beiden mit ihnen vorhatten, gesellten sich noch ein paar Hospitaliter
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