Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
Vom Netzwerk:
für Euch tun?“, fragte sie krächzend, wobei sie es nicht wagte, Gero ins Gesicht zu schauen.
    „Wie ist dein Name?“, fragte er unvermittelt und stellte damit klar, dass er sie in die Verantwortung nehmen würde, wenn sie ihm nicht entgegenkam.
    „Anouar“, brachte sie stockend hervor.
    „Anouar“, wiederholte Gero mit beabsichtigter Strenge in der Stimme. „Ich habe gehört, du hast dieser Frau aus einer misslichen Lage geholfen. Das schein ihr nicht gut bekommen zu sein, aber sie kann aus verschiedenen Gründen nicht auf der Festung bleiben. Deshalb suche ich nach einer Bleibe für sie, bis sie mit dem nächsten Schiff die Insel in Richtung Zypern verlassen kann. Wenn möglich, sollte sie aber nicht bei dir bleiben, sondern woandershin, wo sie niemandem vom Orden über den Weg läuft. Kennst du jemanden, der sie aufnehmen kann? Ich werde sie mit allem versorgen, was sie benötigt.“
    Anouar blickte mit einer Mischung aus Angst und Verwunderung zu ihm auf.
    „Wie …?“, begann sie stockend.
    „Auf der Festung stellen die Frauen neugierige Fragen, wenn du verstehst, was ich meine“, führte Warda weiter aus. „Ich habe immer noch starke Schmerzen. Der Ordensmarschall hat mir erlaubt, mit dem nächsten Schiff zu meiner Tante nach Zypern zurückzukehren, damit ich mich auskurieren kann. Natürlich kennt er die genauen Umstände nicht, und das soll auch so bleiben. Bis dahin benötige ich etwas Ruhe und eine sichere Unterkunft.“
    „Ist er …?“ Die Frau warf ihr einen verwirrten Blick zu und schaute dann verstohlen zu Gero hoch.
    „Der Vater des Kindes? Nein. Er ist ein alter Freund“, beschwichtige sie Warda. „Er hat mir schon mehrmals aus der Not geholfen.“
    Alter Freund, dachte Gero erstaunt. Ja, so konnte man es auch nennen. Nur dass alte Freunde sich gewöhnlich nicht küssten und erst recht nicht das Lager miteinander teilten.
    „Nun, kommt rein“, murmelte die Alte wenig einladend. Gero folgte den beiden Frauen ins Haus, während sich Osman nach draußen verzog. Gemeinsam gingen sie in ein Hinterzimmer, und Gero fragte sich bereits, was sie dort zu suchen hatten, als Anouar zu seiner Überraschung eine Fackel entzündete und einen Teppich beiseiteschob. Darunter befand sich eine hölzerne Klappe, die sie mit Schwung öffnete. Ohne ein Wort führte sie ihn und Warda in ein Kellerloch, das nicht besonders groß und mit Vorräten vollgestopft war. Gero wollte schon protestieren, weil er diese Bleibe für ganz und gar nicht geeignet hielt. Doch Anouar hob beschwichtigend die Hand und schob ein Regal zur Seite, hinter dem nichts weiter als eine steinerne Mauer zu erkennen war. Mit wenigen gekonnten Griffen schob sie zwei der schweren Blöcke nach hinten, und ein schmaler Durchgang wurde erkennbar, der in einen düsteren Gang führte.
    Mit schmalen Lidern blickte sie auf. „Folgt mir“, sagte sie nur und ging mit der brennenden Fackel voraus.
    Gero und Warda sahen sich fragend an, doch Warda schien ihr, warum auch immer, zu vertrauen. Gero stützte sie, als sie auf Weisung der Alten gemeinsam einen unterirdischen Gang betraten, in dem er gerade noch aufrecht gehen konnte.
    „Die Katakomben sind uralt“, erklärte ihnen Anouar mit heiserer Stimme und sorgte mit der gleichen Leichtigkeit dafür, dass sich die Steinquader hinter ihnen wieder verschlossen. „Sie waren bereits da, bevor unsere Vorfahren auf die Insel gekommen sind. Aber kaum jemand weiß davon.“
    Der Marsch durch die Unterwelt dauerte nicht lange. Das unterirdische Netz von Gängen schien noch weiter verzweigt, doch sie bogen nach einer Weile in einen Nebengang ab und gelangten schon bald zu einer weiteren steinernen Treppe, die ebenfalls durch einen beweglichen Quaderstein begrenzt wurde. Anouar schob die Steine beiseite und ging voran in ein ähnliches Kellerloch, das über eine niedrige Treppe und eine hölzerne Deckenklappe verfügte. Sie klopfte erstaunlich fest gegen das Holz. Es dauerte nicht lange und ein Rumoren kündigte an, dass über ihnen etwas weggeräumt wurde. Plötzlich hob sich die Klappe, und eine junge Syrerin in einem bodenlangen blauen Gewand starrte sie im Schein der Fackel mit großen Augen an.
    „Tante Anouar?“ Ihre Stimme klang ungläubig, und ihre Augen weiteten sich noch ein Stück mehr, als sie Gero erblickte. „In Gottes Namen! Du befindest dich doch nicht etwa in Schwierigkeiten?“ Sie sprach franzisch, wie die Alte, wenn auch mit stark arabisch gefärbtem Akzent.
    „Du musst mir den

Weitere Kostenlose Bücher