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Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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auszusprechen.“
    Arnaud bekam den Mund nicht mehr zu, als Gero geendet hatte und sich nur in Unterwäsche mit einem Handtuch und Seife bewaffnet zu den Waschräumen begab. „Und nun entschuldigt mich bitte, falls jemand nach mir fragen sollte, ich schrubbe mir das Blut und den Dreck der Heiden von den Knochen.“
    Als er zur Tür hinausging, spürte er die Blicke seiner Brüder noch immer im Rücken. Nur Struan hatte sich offenbar nicht für die Hintergründe seines Fortbleibens interessiert, was ihn unter all den neugierigen Brüdern zu etwas Besonderem machte. Aber auch ihn konnte Gero zum jetzigen Zeitpunkt nicht in die wahren Umstände einweihen.

Kapitel V

    A m nächsten Morgen lag ein undurchdringlicher Nebel über der Insel, wie Gero ihn auf Antarados noch nicht erlebt hatte. Es war Ende September, und vielleicht lag es daran, dass der Herbst Einzug gehalten hatte, wenn auch nicht so konsequent, wie es im Abendland üblich war.
    Nach der Laudes kam es beim Frühessen im Refektorium der Ritter zur unvermeidlichen Begegnung mit Hugo d’Empures. Im Gegensatz zu den übrigen Brüdern schien er nicht überrascht zu sein, Gero in sauberem Ornat bei der Ausgabe des obligatorischen gesalzenen Gerstenbreis anzutreffen. „Noch mal Schwein gehabt, Breydenbach“, raunte er Gero zu, während er sich von der Ausgabetheke mit seinem Napf in Richtung der Offizierstische bewegte.
    „Das Essen ist beileibe kein Grund zu frohlocken“, murrte Arnaud, als Gero sich neben ihn setzte. „Ebenso wie das Wetter.“ Lustlos stocherte er mit seinem Holzlöffel in dem zähen Brei. „Was wollte Hugo von dir?“, fragte er Gero beiläufig.
    Gero nahm einen Löffel Brei und kaute stoisch auf den übriggebliebenen Gerstenspelzen herum, die sich dem Kochvorgang offenbar hartnäckig verweigert hatten. „Schweigegebot“, formten seine Lippen, als Arnaud ihn weiterhin erwartungsvoll anschaute. Die übrigen Brüder grinsten breit und taten zumindest so, als würden sie ihre gesamte Aufmerksamkeit dem braun gewandeten Verwaltungsbruder zuteilwerden lassen, der hinter dem Stehpult wie üblich während des Essens aus der Bibel vorlas. Dessen hohe Stimmlage und der nasale Ton schienen die Brüder jedoch eher zu amüsieren, als sie zur erhofften Andacht zu mahnen. Einzig Struan war nicht zu erschüttern. Der hünenhafte Schotte hatte wie üblich einen ungebrochenen Appetit. Bereits zum dritten Mal hatte er sich den Napf füllen lassen. Am Tisch gegenüber saßen die Kommandeure, darunter auch Rob le Blanc und der Ordensmarschall. Daneben hockten die zwei Kommandanten, die für die Führung der Galeeren verantwortlich waren. Gero dachte an Warda, in der Hoffnung, dass es ihr dort, wo er sie zurückgelassen hatte, bald besser gehen würde. Gleich nach dem Essen wollte er einen Knappen aus dem Hospital zu ihr schicken, der sie mit heilenden Kräutern und mit der berüchtigten Schimmeltinktur versorgen sollte, die schon so vielen schwerverletzten Brüdern das Leben gerettet hatte.
    Auf dem Weg zum Hospital kreuzte Hugo d’Empures wie zufällig ein zweites Mal Geros Weg. Mit dem Unterschied, dass er ihn diesmal am Arm packte und damit am Weitergehen hinderte. Gero entzog sich seinem Kommandeur mit einer unwirschen Bewegung.
    „Wo ist sie?“, fragte Hugo barsch. Gero wusste genau, wer gemeint war, zuckte aber lediglich mit den Schultern. „Keine Ahnung, was du von mir willst“, knurrte er.
    „Mach mir nichts vor“, ging Hugo ihn an. „Denkst du, ich weiß nicht, dass du bei Bruder Bartholomäus geschleimt hast wie eine Schnecke? Du musst ja ziemlich beliebt sein bei unserem obersten Befehlshaber, sonst hätte er wohl kaum deiner Freilassung und der Entlassung dieser Hure zugestimmt. Würde mich interessieren, was du ihm erzählt hast.“
    „Vielleicht hat de Chinsi im Gegensatz zu dir Augen im Kopf“, raunte Gero und verengte seine Lider zu schmalen Schlitzen. „Er weiß eben, auf wen er sich verlassen kann.“
    „Oder auch nicht“, spöttelte Hugo. „Manchmal frage ich mich, wie er mit seiner Naivität in ein so hohes Amt kommen konnte.“
    „Da muss ich dir ausnahmsweise zustimmen.“ Gero hob eine Braue. „Merkwürdigerweise hat er auch von dir in den höchsten Tönen geschwärmt.“ Er grinste gehässig und schickte sich an, seinen Weg zum Hospital fortzusetzen.
    Hugo hielt ihn jedoch noch einmal auf, indem er Gero überholte und sich ihm in den Weg stellte.
    „Was noch?“ Gero spannte seine Fäuste und mahnte sich

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