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Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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„Aber du warst derjenige, der davon angefangen hat, dass wir ehrlich zueinander sein sollten, damit wir uns gegenseitig helfen können.“
    „Ich kann es dir nicht erklären“, erwiderte Gero dumpf. „De Chinsis Verhalten hat etwas mit Geheimnissen des Ordens zu tun, die nur Eingeweihte etwas angehen. Nur so viel: Es macht momentan keinen Sinn, unseren Ordensmarschall in dieser Sache ins Vertrauen zu ziehen. Ich bin schon froh, dass ich ihn dazu bringen konnte, Hugos Verdacht gegen dich für ebenso absurd zu halten wie ich. Er hat bedingungslos zugestimmt, als ich darum bat, dass du zu deiner Tante nach Zypern zurückkehren darfst.“
    „Aber wenn du mich vor Hugo in Sicherheit bringen willst“, unterbrach sie ihn jäh, „ist diese Engelmacherin nicht gerade die beste Adresse. Schließlich macht er gemeinsame Geschäfte mit ihrem Sohn.“
    „Ich habe nicht vor, dich dort zu lassen“, beschwichtigte Gero sie. „Sie soll uns sagen, wo wir dich unterbringen können, damit du Hugo nicht versehentlich in die Arme läufst. Soweit ich weiß, ist die halbe Inselbevölkerung miteinander verwandt. Dies ist bestimmt ein Grund, warum sie so große Angst davor haben, verbannt zu werden. Ich bin mir sicher, wenn sie meine Chlamys sieht, wird sie tun, was ich von ihr verlange. Diese Leute haben einen höllischen Respekt vor Angehörigen des Ordens. Schließlich haben die Templer das Eiland inzwischen vom Papst überschrieben bekommen.“
    „Und was wird Hugo dazu sagen? Vergiss nicht, dass er selbst ein Verräter ist. Wird er nicht alles tun, um den Verdacht von sich abzulenken?“
    „Dazu hat er gar keine Veranlassung, solange es niemanden gibt wie dich, der ihn verraten kann“, formulierte Gero vorsichtig. „Und was mich betrifft, werde ich ihn wohl noch eine Weile beobachten müssen. Erst wenn ich weitere Zeugen habe, kann ich vor unserem Ordensmarschall gegen ihn vorgehen. Leider befindet sich in meinem Bataillon nur ein Mann, dem ich grenzenlos vertraue. Und der bekommt den Mund nicht auf.“ Gero dachte an Struan und dass es schon allein wegen dessen Schweigsamkeit schwierig sein würde, ihn auf seine Seite zu ziehen.
    „Warum willst du so lange warten, bis etwas Schlimmes passiert? Ich weiß doch, was ich gehört habe!“
    Trotz ihres Fiebers war Warda aufgebracht.
    „So versteh doch, Warda“, beschwor Gero sie. „Es könnte durchaus sein, dass Hugo ein doppeltes Spiel spielt. Aber sicher bin ich mir nicht. Ich brauche Zeit, um herauszufinden, was wirklich hinter dieser Sache steckt. Und bis dahin will ich dich keinem Risiko aussetzen. Verstehst du?“
    „Du bist ein Engel“, sagte sie sanft und küsste ihn von neuem, doch diesmal auf die Wange.
    „Das glaube ich nicht“, erwiderte er seufzend, „dafür habe ich schon zu viele Sünden begangen.“
    „Du meinst doch nicht die Geschichte mit uns, oder?“, fragte sie leise.
    Er war froh, auf diese Frage nicht eingehen zu müssen, weil sie bereits am weißgetünchten Haus der Fischersfrau angekommen waren, das inmitten eines Gewirrs von mehrstöckigen Häusern etwas abseits vom Hafen lag.
    Gero stellte Warda für einen Moment auf die Füße und klopfte hart auf das Holz, und nur wenig später öffnete sich die Tür. Ein junger, sehniger Syrer schob seine Falkennase durch den Türspalt und schrak jäh zurück, als er Gero erblickte.
    „Keine Angst, Osman“, begrüßte Warda ihn leise auf Franzisch, welches die Bewohner von Antarados durch die jahrelange Besetzung der Kreuzritter leidlich beherrschten. Denn auch wenn sie Christen waren, stammten ihre Vorfahren von den Sarazenen ab, die vorwiegend arabische Dialekte sprachen. „Das ist ein Freund von mir, du kannst ihm vertrauen. Er hat mich hergebracht, weil ich noch einmal die Hilfe deiner Mutter benötige.“
    Osman beäugte Gero mit dem üblichen Argwohn, den er von den Einwohnern Zyperns bereits kannte. Dass Osman die Templer nicht leiden konnte, lag wohl daran, wie Hugo d’Empures mit ihm umging.
    Seiner alten Mutter verschlug es gleich ganz die Sprache, als sie im Schein ihrer Ölfunzel den vergleichsweise riesigen Tempelritter erblickte. Gebückt und bis auf das Gesicht verschleiert stand sie da, und Gero bemerkte, wie sie vor Angst und Aufregung zitterte. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass seine Chlamys immer noch blutbefleckt war.
    Sie verbeugte sich hastig und senkte den Blick, wobei sie furchtsam zu Warda schielte, die sich den Unterleib hielt und kaum gerade stehen konnte. „Was kann ich

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