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Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Erklärung für seinen
     Fehltritt zu finden sei.
    »Warum vertraust du dich mir nicht an?« Geros Frage hatte einen provozierenden Unterton.
    Struan kniff die Lippen zusammen und schluckte verlegen. »Zweifelst du an unserer Freundschaft, weil ich dir nichts gesagt
     habe?«
    |42| »Dummkopf«, tadelte Gero ihn leise. »Meinst du, mir ist nicht aufgefallen, dass da was im Busche ist? Ich habe zufällig mitbekommen,
     wie sie dir das erste Mal schöne Augen gemacht hat. Schon damals drängte sich mir die Frage auf, ob das gut gehen kann.«
    Nach Geros Meinung gehörte Struan mit seinen fünfundzwanzig Lenzen nicht zu jener Sorte von Männern, die ohne Sinn und Verstand
     jeder dahergelaufenen Frau verfielen. Es war sicher auch nicht so, dass ihn der Anblick eines hübschen Mädchens völlig unberührt
     ließ, aber bei Amelie Bratac verhielt es sich ein wenig anders. Ihr Vater, der Wein- und Keramikhändler Alphonse Bratac, war
     dem Orden äußerst verbunden, und Amelie half ihm bei der anfallenden Buchführung und Auslieferung seiner Waren. Im Gegensatz
     zu den überwiegend ungebildeten Mädchen ihres Standes war sie des Lesens, Schreibens und Rechnens kundig. Darüber hinaus war
     sie mit einer solch überirdischen Schönheit gesegnet, dass das Einhalten gewisser Ordensregeln leicht zur Tortur werden konnte.
    »Und, wirst du mich jetzt verpfeifen?« Struans Stimme, die ohnehin stets den Eindruck erweckte, als hätte sie jemand mit Sand
     geschmirgelt, klang noch rauer als gewöhnlich.
    »Wie kannst du so etwas auch nur denken!«, entgegnete Gero entrüstet.
    Struan schluckte hart. Während er Gero mit seinen schwarzen Augen ansah, drückte seine ganze Körperhaltung Unsicherheit, aber
     auch Kummer aus.
    »Es wäre allerdings nicht gut, wenn dein Fehltritt in der momentanen Lage ans Licht käme«, fuhr Gero fort. »Die Ordensleitung
     wird wohl kaum erfreut sein, wenn Papst und König sich in ihrer Annahme bestätigt sehen, dass bei den Templern allzu lockere
     Sitten herrschen. Das könnte dich den Mantel kosten.«
    Ein unechtes, heiseres Lachen entwich Struans Kehle. »Das ist im Augenblick mein geringstes Problem.«
    Gero rückte näher an ihn heran und legte ihm vertrauensvoll eine Hand auf die mächtige Schulter. »Es gibt nichts, was sich
     nicht regeln ließe.«
    »Nicht hier«, zischte Struan und fuhr sich nervös mit den Fingern durch die schwarzen, kurzen Haare. Er blickte dabei nach
     allen Seiten, |43| um sicher zu gehen, dass keine ungebetenen Zeugen in der Nähe lauerten.
    Dann machte er kehrt und wandte sich den Waschräumen zu, während Gero ihn unaufgefordert begleitete.
    Um ganz sicher zu gehen, dass sich auch wirklich niemand sonst dort aufhielt, zog Struan den Kopf ein und eilte durch einen
     niedrigen, wenn auch breiten Durchgang. Gero folgte ihm im Lichtkegel einer Pechfackel, die durch ein offenes Fenster von
     draußen herein leuchtete. Gemeinsam ließen sie sich auf dem Rand eines Steinbottichs nieder.
    Gero hob seine Brauen zu einer fragenden Miene.
    Struan hatte die Hände in den Schoß gelegt und lenkte sein Augenmerk auf das heruntergebrannte Kaminfeuer. Dann räusperte
     er sich erneut, doch seine Stimme blieb belegt. »Sie erwartet ein Kind.«
    Einen Moment später schaute er Gero doch ins Gesicht, dabei hob er entwaffnend die Schultern. Es hatte keinen Sinn, an diesem
     Umstand etwas zu beschönigen oder zurückzuhalten.
    Gero riss vor Überraschung die Augen auf. »Ein Kind? Von dir?«
    »Würde ich es sonst erwähnen, du Einfaltspinsel«, erwiderte Struan, dabei sackte er resigniert in sich zusammen.
    »Wie konnte so etwas geschehen?«, fragte Gero, nachdem er seine Fassung wieder erlangt hatte.
    »Wie wohl?«, knurrte Struan. Er kratzte sich verlegen hinterm Ohr und lächelte säuerlich. »Schau sie dir doch an! Sie hat
     den prachtvollsten Hintern, den man sich vorstellen kann und Brüste wie reife Pfirsiche. Und sie hatte keinerlei Scham mir
     all diese Schätze zu offenbaren.«
    »Stru, wenn es dich so sehr nach einer Frau verlangt hat, warum bist du nicht zu den Huren in Voigny gegangen? Sie sind diskret,
     und es kostet dich nicht mehr als einen fetten Kapaun, wenn du ihnen eine Stunde beiwohnen möchtest.«
    Die Augen des Schotten weiteten sich vor Entrüstung. »Du kannst Amelie Bratac nicht mit irgendwelchen dahergelaufenen Huren
     vergleichen«, stellte er mit Nachdruck klar. »Sie ist eine außergewöhnliche Schönheit, und darüber hinaus bin ich selten so
     einer

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