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Das Geheimnis des toten Fischers

Das Geheimnis des toten Fischers

Titel: Das Geheimnis des toten Fischers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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den Hof hinaus. Eukalyptusbäume umgaben die Zufahrt
von beiden i Seiten, und weiter im Hintergrund, wo ich den Rand der Klippe
vermutete, beugten sich Gruppen von Zypressen im Wind. Ich überquerte den
kurzgeschnittenen Rasen auf die Klippe zu. Hier befand sich eine hölzerne
Plattform mit Korbmöbeln, und zwei weißhaarige ältere Damen saßen dort,
unterhielten sich und strickten dabei. Sie sahen keineswegs krank aus und schon
gar nicht bedrückt oder verängstigt. Als sie mich erblickten, nickten sie mir
freundlich zu und setzten ihr Gespräch fort.
    Ich schaute hinunter auf das Meer.
Gewaltige schwarze Felsblöcke ragten zu beiden Seiten des befestigten Strandes
aus dem ruhigen Wasser auf. Eine Treppe verlief an der Seite der Klippe von der
Plattform zum Strand. Ich ging hinunter und erkannte den Pegel der Flut am
Seegras und den Muscheln am Strand. Bei Flut stand der ganze Strand unter
Wasser, selbst die Felsblöcke waren dann nicht mehr zu sehen, und die Brandung,
die dagegenschlug, mußte überaus gefährlich sein. Ich zog Stiefel und Socken
aus und ging über den Sand bis ans Wasser, steckte eine Zehe hinein, und es war
genauso kalt, wie ich es erwartet hatte.
    Na und? Schließlich war ich in San
Diego geboren und am Meer aufgewachsen. Ein Spaziergang am Strand ohne durch
das Wasser zu waten, wäre für mich lächerlich gewesen, und außerdem wollte ich
mir die Gezeitenprile ansehen, die dem Hospiz den Namen gegeben hatten. Ich
krempelte die Hosenbeine hoch und watete hinaus zum Fuß der Klippe.
    Die Felsen waren glatt unter meinen
Füßen. Ich bückte mich und schaute in eine der Höhlen hinein, die aus dem Riff
ausgewaschen waren. Kleine Fische schossen in einem der Tümpel hin und her, und
Seesterne und Seeanemonen klammerten sich an den Rand. Diese Gezeitenpriele — Mikrokosmen
des unendlichen Ozeans — hatten mich seit jeher fasziniert. Ich betrachtete die
stille Wasserfläche ein paar Minuten lang, dann wurde mir klar, daß es
allmählich Zeit wurde für mein Gespräch mit Mrs. Bates.
    Die weißhaarigen Ladys waren
verschwunden, als ich zurückkam. Ich setzte mich auf einen Korbstuhl und
klopfte mir den Sand von den Füßen, bevor ich Socken und Stiefel wieder anzog.
Dann ging ich zurück zum Hauptgebäude. Als mich die Empfangsdame sah,
telephonierte sie rasch, und Minuten später kam eine schlanke Frau mit elegant
frisiertem, grauem Haar und einem maßgeschneiderten schwarzen Kostüm durch
einen Bogengang in die Halle.
    »Ms. McCone? Ich bin Ann Bates, die
Leiterin der Personalabteilung.« Sie streckte mir ihre Hand entgegen.
    Ich schüttelte sie. »Ich danke Ihnen,
daß Sie sich Zeit genommen haben, mit mir zu sprechen.«
    »Ich höre, Sie sind Privatdetektivin.«
Sie warf einen Blick auf meine Karte, die sie in der anderen Hand hielt.
    »Ja. Ich untersuche das Verschwinden
einer Ihrer früheren Angestellten.«
    Sie zog eine Augenbraue in die Höhe.
»Wer könnte das sein?«
    »Jane Anthony. Meines Wissens war sie
bis vor acht Monaten hier als Sozialarbeiterin angestellt.«
    Ann Bates legte die Stirn in Falten.
»Ja, das ist richtig. Aber warum kommen Sie jetzt zu uns?«
    »Offenbar hält sich Jane irgendwo in
der Gegend von Port San Marco auf. Ich dachte, sie hätte vielleicht mal
hereingeschaut, um sie zu besuchen, vielleicht auch, um nach ihrem alten Job zu
fragen. Seit sie von hier weg ist, hat sie keine Anstellung mehr gefunden.«
    »Ich habe Jane nicht gesehen seit dem
Tag, als sie hier Schluß gemacht hat.« Sie sprach irgendwie abgehackt, und es
klang so, als ob Jane bereits tot wäre.
    »Nun, immerhin haben Sie Jane ein wenig
gekannt. Vielleicht können Sie mir irgend etwas sagen, was mir einen Hinweis
auf ihren derzeitigen Aufenthaltsort geben könnte.«
    »Ich bezweifle, daß ich Ihnen da
behilflich sein kann.«
    »Eine andere Ihrer früheren
Angestellten, Liz Schaff, erwähnte gewisse Unstimmigkeiten, die es gegeben
habe, bevor sie hier weggegangen war. Hatte das auch mit Jane zu tun?«
    Ann Bates warf einen Blick über die
Schulter auf die Empfangsdame, die unser Gespräch mitangehört hatte. Die Frau
senkte rasch den Blick auf ein Buch, das vor ihr lag. »Ich weiß nicht, was sie
mit Unstimmigkeiten gemeint haben kann«, sagte Mrs. Bates ausweichend.
    »Ich auch nicht, aber sie hat es so ausgedrückt.
Können Sie sich nicht erinnern — «
    »Ms. McCone, ich habe keine Ahnung,
worauf Ms. Schaff da angespielt haben könnte. Und ehrlich gesagt, muß ich
dieses Gespräch jetzt

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