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Das Geheimnis des Viscounts

Titel: Das Geheimnis des Viscounts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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einem Strohsack in der Ecke — einem Strohsack ganz ähnlich jenem, den sie zu Hause in seinem Ankleideraum gesehen hatte. Er lag auf der Seite, mit dem Rücken zur Wand. Reglos beobachtete sie ihn, bis sein Atem ganz ruhig und gleichmäßig kam. Dann blickte sie zur Decke und wartete.
    Als sie es nicht mehr länger aushielt, krabbelte sie aus ihrem Bett und huschte auf Zehenspitzen zu ihm. Einen Moment blieb sie stehen, betrachtete Jasper, wie er da auf seinem notdürftigen Nachtlager schlief, dann stieg sie vorsichtig über ihn hinweg. Eigentlich hatte sie sich unbemerkt an ihm vorbeistehlen, sich zwischen ihn und die Wand legen wollen, doch kaum hatte sie ihren Fuß neben ihn auf den Strohsack gesetzt, schoss seine Hand hervor und packte sie beim Knöchel.
    Jasper schaute zu ihr hoch, seine blaugrünen Augen fast schwarz im Dunkel des Zimmers. „Geh wieder ins Bett."
    Vorsichtig kniete sie neben ihm nieder. „Nein."
    Er ließ ihren Knöchel los. „Melisande ..."
    Sie überhörte seinen flehenden Ton, hob die Decke ein wenig an, um auch Platz darunter zu finden, und streckte sich an seinem Rücken aus.
    „Verdammt", murmelte er.
    „Schsch." Sie lag seinem breiten, starken Rücken zugewandt. Sachte strich sie über seine angespannte Flanke und rutschte noch näher, bis sie an ihn geschmiegt lag, sog den Duft seiner Haut ein, die Wärme seines Leibs. So warm und tröstlich war er, dass sie wohlig seufzte und ihr Gesicht zwischen seinen Schultern vergrub. Zunächst hatte er starr und reglos dagelegen, doch nun entspannte er sich ein wenig, als wolle er ihr diesen Augenblick stillen Glücks zugestehen. Sie lächelte. Ihr ganzes Leben hatte sie allein geschlafen. Jetzt nicht mehr.
    Endlich war sie zu Hause angekommen.
    Jasper wachte davon auf, dass zarte Frauenhände über seinen Rücken glitten, und seine erste Empfindung war Scham. Er schämte sich dafür, wie ein Bettler auf dem Boden zu schlafen, schämte sich, dass er nicht wie andere Männer ganz normal im Bett schlafen konnte. Am meisten schämte er sich dafür, dass sie nun sein Geheimnis kannte. Dann glitten ihre Hände tiefer, und Lust erfasste seinen Leib.
    Er öffnete die Augen und stellte fest, dass es draußen noch dunkel war, das Feuer im Kamin längst erloschen. Für gewöhnlich würde er jetzt eine Kerze anzünden, aber im Moment störte ihn die Dunkelheit nicht. Ihre Hand strich über seine Hüfte, fasste nach seiner Männlichkeit. Jasper stöhnte vor Wonne. Ihre zarten kühlen Finger sein erhitztes Fleisch erkunden zu fühlen, war zu Träumen geschaffen, die einem einsame Nächte versüßen konnten. Sie strich über den kräftigen Kopf, schloss ihre Hand um den Schaft, fuhr langsam daran hinauf und hinab. Als sich ihre kleinen aufreizenden Brüste an seinen Rücken pressten, war es um seine Selbstbeherrschung geschehen. Das war mehr, als er so früh am Morgen ertragen konnte.
    Er drehte sich auf den Rücken. „Steig auf mich, mein Herz."
    Ihr Haar hing lang hinab, wallte um ihr Gesicht, und im schwachen Schein der letzten Glut des Kaminfeuers sah sie aus wie ein Feenwesen, das gekommen war, ihn von den Sterblichen fort in eine andere Welt zu locken. Sie setzte sich auf, schwang eines ihrer ranken, schlanken Beine über seine Hüften und nahm dann, kerzengerade und untadelig, auf seinem heftig pulsierenden Schwanz Platz.
    „Nimm mich auf, liebste Gemahlin", murmelte er. „Nimm ihn in deinen lieben, lockenden Schoß."
    Er meinte, sie im Dunkeln leicht die Stirn runzeln zu sehen — so wie man wohl beim Tee sein Missfallen über ein unschickliches Thema bekundete. Doch mittlerweile kannte er seine Frau. Bei Tage mochte sie sich noch so untadelig und wohlanständig geben, aber nachts — mit ihm allein — wurde sie zum wollüstigen Weib.
    „Reite mich, mein Herz", drängte er. „Reite mich, bis dein süßer Schoß auf meinem Schwanz weint. Reite mich, bis mein Samen dich erfüllt."
    Leise keuchend erhob sie sich über ihm. Er spürte ihre Hand um sich, dann ließ sie sich langsam herabsinken, und es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte laut aufgeschrien. So warm, so weich, so fest hielt sie ihn umfangen, gab sich ihm hin. Er bäumte sich auf und packte ihren Hintern, um sie noch fester an sich zu ziehen.
    Die Hände auf seiner Brust glitt sie auf ihm dahin. Den Rücken gerade gestreckt, streifte ihr langes Haar bei jeder Bewegung sacht sein Gesicht. Sie ritt ihn, grub ihre Hüften in die seinen. Er wartete und hielt an sich, beobachtete

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