Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Titel: Das Geheimnis des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa James
Vom Netzwerk:
gequält.
    â€žVergeuden Sie keine Zeit mit einer Entschuldigung, die nicht so gemeint ist und die ich nicht ernst nehme“, unterbrach sie ihn kühl, bevor sie ihren Rucksack aufsetzte. „Gehen wir.“
    Ihre Miene war genauso abweisend wie ihr Tonfall – und wieder hatte sie ihn genauso behandelt, wie sie jeden anderen Mann behandelt hätte.
    Seit er sie kannte, mischte er sich in ihre Privatsphäre ein und verletzte sie. Und nun hatte er sie auch noch gedemütigt, indem er ihr unterstellte, dass sie aus Geldgier mit ihm schlafen würde.
    Und egal, wie sehr er sich schämte, belasteten seine Vorwürfe sie vermutlich noch viel mehr.
    Bald würde die Sonne aufgehen. Sie waren seit zehn Stunden unterwegs, und Hana hatte die ganze Zeit gespürt, wie sehr Alim sein Verhalten bereute.
    Er war übermäßig besorgt gewesen, hatte jedes Mal darauf bestanden, dass sie zuerst trank, und ihr die größere Hälfte des Energieriegels gegeben, den sie teilten. Und obwohl er nicht darüber redete, wusste sie, worauf er wartete.
    Sie sollte ihm verzeihen. Eigentlich war es ganz einfach, doch ihr fiel es schwer, wenn Menschen, denen sie vertraute, das Schlimmste von ihr glaubten. Und nun musste sie sich eingestehen, dass Alim auch dazugehörte. Zu den Menschen, die ihr Vertrauen missbraucht hatten. Menschen, die ihr wichtig waren und die glaubten, sie wäre …
    Ob er seine Unterstellungen tatsächlich ernst gemeint hatte, spielte keine Rolle. Er hatte diese Dinge gesagt, und ihr Herz fühlte sich an, als wäre es aus Eis. Sie konnte die nächsten Tage nur überleben, wenn sie sich völlig von ihm zurückzog, bis sie sich für immer von ihm verabschiedete.
    Während des kargen Frühstücks herrschte angespanntes Schweigen zwischen ihnen. Ihr Magen krampfte sich zusammen, und sie brachte keinen Bissen hinunter.
    â€žSie haben das Öl schon eine ganze Weile nicht mehr benutzt“, stellte sie fest, um irgendetwas zu sagen. „Sicher jucken Ihre Narben.“ Sie nahm die Flasche aus ihrem Rucksack und warf sie Alim zu.
    â€žDanke. Es ist wirklich unangenehm.“ Seine Miene war unergründlich, als er sein Hemd auszog und das Öl oberflächlich wie ein Duschgel auftrug.
    Typisch Mann! Hana seufzte ungeduldig. „So hilft es überhaupt nicht.“ Nachdem sie ihre Hände ein wenig gerieben und warm gemacht hatte, begann sie, das Öl sanft einzumassieren. Dabei musste sie sich zusammenreißen, um die Empfindungen zu verbergen, die die Berührung in ihr weckte. „Sie müssen das Öl richtig einarbeiten, damit es auch in die tieferen Schichten eindringt und das Narbengewebe und die Muskeln lockert.“
    â€žAh, verstehe …“
    Sein rauer Tonfall ließ sie erschauern. War Alim genauso erregt wie sie oder nur erleichtert, weil die Schmerzen nachließen?
    â€žWo haben Sie das gelernt?“
    Hana schluckte mühsam, weil es ihr immer schwerer fiel, der Versuchung zu widerstehen, ihm auch über den Rücken zu streichen, aber da er dort keine Narben hatte, gab es keinen Grund, ihn da zu berühren … „Ich habe einen speziellen Massagekurs belegt – auf einer Station für Brandopfer.“ Gerade noch rechzeitig fiel ihr ein, dass sie nicht zu viel preisgeben durfte. „Nach meinem Examen wollte ich mich darauf spezialisieren.“
    â€žFinden Sie den Anblick von Brandnarben nicht … abstoßend?“
    Ihr Zorn war verflogen, und sie spürte, wie das Eis um ihr Herz schmolz. „Ich wünschte, man würde neue Behandlungsmethoden entwickeln, um das Leiden von Brandopfern zu mindern. Ich finde es schlimm, dass fast alle Patienten, die schwere Verbrennungen erlitten haben, sich minderwertig fühlen.“ Mit langsamen, rhythmischen Bewegungen massierte sie weiter und sah ihm dabei in die Augen. Der Ausdruck darin ließ das Eis endgültig schmelzen. „Und nein, ich finde nichts an Ihnen abstoßend – außer Ihren Worten.“
    Seine Augen schimmerten verdächtig, bevor er sie schloss. „Sie ahnen gar nicht, wie sehr es mir leidtut.“
    â€žAm meisten hat mich verletzt, dass Sie es ernst gemeint haben“, erklärte sie leise. Sie wunderte sich selbst darüber, wie gut es tat, ihm zu sagen, was sie ihrem Vater nicht hatte sagen können.
    Daraufhin umfasste er ihre Hände und sah sie wieder an. Der verletzliche Ausdruck in seinen Augen

Weitere Kostenlose Bücher