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Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Titel: Das Geheimnis des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa James
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moderner und gleichzeitig in den Traditionen verwurzelter Mann, Araber und Kosmopolit. Trotz seines Humors, seiner Freundlichkeit und seines Lächelns, das sie dahinschmelzen ließ, war er allerdings immer noch ein Mann, und sie durfte sich nicht zu ihm hingezogen fühlen, geschweige denn von einer gemeinsamen Zukunft träumen.
    Sie war gefangen – von den Traditionen, dem Stolz ihres Vaters und von Mukhtar. Zwar hatte sie nicht das Ehegelübde gesprochen, aber er hatte die Heiratsurkunde für sie unterzeichnet. Sie hasste den Mann, dem er sie versprochen hatte, doch sie hatte keine andere Wahl. Dafür hatte Mukhtar gesorgt.

4. KAPITEL
    Nachdem sie einige Stunden gelaufen waren, hatte Alim so unerträgliche Kopfschmerzen, dass er kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen konnte.
    Unvermittelt blieb er stehen. Hana hatte ihn offenbar genau beobachtet, denn sie prallte nicht mit ihm zusammen. „Wasser und eine Schmerztablette?“, fragte sie ihn sanft.
    Ja, sie war umsichtig und charakterfest, autoritäre Herrscherin und selbstlose Florence Nightingale in einer Person. Sie mochte die Tochter eines Minenarbeiters sein, aber eine Frau mit ihrer Integrität und inneren Stärke war für Höheres bestimmt.
    Sein Mund war völlig ausgetrocknet, und seine Lungen taten weh. „Ja.“ Alim musste sich zusammenreißen, um nicht laut zu stöhnen. „Bitte.“
    Nachdem sie ihm beides gereicht hatte, trank er dankbar einige Schluck Wasser.
    â€žLeeren Sie die Flasche, Alim. Sie sind ausgetrocknet. Wir haben noch vier Feldflaschen und werden morgen Abend mit etwas Glück an eine Quelle kommen.“
    Hana kannte den Weg durch diese Ödnis. Sie hatte ihre Fluchtroute vorher ausgearbeitet. Es sagte ihm mehr über sie, als ihr lieb war … und sie hatte ihn wieder mit seinem Namen angesprochen. Seit sie ihn berührt hatte, legte sie ihre Abwehrhaltung immer mehr ab. So unglaublich es war, er spürte, dass sie ihn begehrte.
    Er ließ ihr noch etwas Wasser übrig. „Sie müssen auch Flüssigkeit zu sich nehmen, um keine Kopfschmerzen zu bekommen“, sagte er mit einem scherzhaften Unterton.
    Wieder deutete sie eine Verbeugung an. „Wie Ihr wünscht, Herr.“ Dann nahm sie eine kleine dunkle Flasche aus ihrem Rucksack, die sie ihm gab. „Reiben Sie sich das auf die Stirn – es hilft, bis die Tabletten wirken.“
    Alim schraubte die Flasche auf und schnupperte daran. „Pfefferminz- und Lavendelöl, stimmt’s?“
    Hana lächelte. „Ja. Wir brauchen es gegen Kopfschmerzen, wenn die Tabletten alle sind. Also tragen Sie es sparsam auf, hier …“, sie deutete auf seine Stirn, „… und da.“ Flüchtig berührte sie den Puls an seinem Hals.
    Während er sich das Öl auf die entsprechenden Stellen tupfte, leerte sie die Feldflasche. Obwohl sie das Wasser offenbar dringender brauchte als er, hatte sie ihm die größte Ration zugeteilt.
    â€žSie kümmern sich gern um andere“, bemerkte er, während sie die leere Feldflasche und das Öl wieder in ihrem Rucksack verstaute. „Und Sie geben gern den Ton an“, fügte er neckend hinzu.
    â€žJa, da haben Sie wohl recht.“ Wieder lächelte sie, und im Dämmerlicht wirkten ihre Zähne umso weißer. „Deswegen bin ich auch Krankenschwester geworden. Außerdem hätte mein Vater mir vor der Heirat nicht erlaubt, einen anderen Beruf zu erlernen.“ Ein Schatten huschte über ihr Gesicht.
    â€žEs muss sehr schwer für Sie sein, Ihre Familie nicht zu sehen“, meinte er, woraufhin sie ihn zornig anfunkelte.
    â€žKommen Sie denn damit klar?“
    Nachdem er sie einen Moment lang ruhig angeblickt hatte, beschloss er, die Herausforderung anzunehmen. „Sie wissen, wer ich bin und warum ich in Afrika lebe.“ Weil keiner auf die Idee kommen würde, hier nach mir zu suchen.
    Und er war geblieben, weil er musste. Er war nicht länger der zweite Thronfolger oder der Rennfahrerscheich. Die Menschen hier waren auf ihn angewiesen, weil er sie mit dem Lebensnotwendigsten versorgte.
    Der sanfte Ausdruck war aus ihren Augen verschwunden. „Das war nicht schwer zu erraten. Jeder kennt Ihr Gesicht, und alle Zeitungen haben über Ihr mysteriöses Verschwinden berichtet.“
    â€žVor allem in unserer Heimat“, bestätigte Alim schroff. Hana wusste zu viel über ihn und seine

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