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Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Titel: Das Geheimnis des Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa James
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wenn du mich ständig Abendstern nennst.“
    Brennende Wut flammte in ihm auf, doch er hatte gelernt, seine Gefühle zu zügeln. „Warum versteckt meine Retterin sich hinter solchen Äußerlichkeiten?“
    Hana zuckte die Schultern. „Das tun alle. Ob König oder Scheich, Arm oder Reich, Mann oder Frau – wir sind, was wir sind. Und unsere Herkunft entscheidet darüber, was wir mit unserem Leben machen.“
    â€žWas wir machen, ja – und du rettest Leben. Also warum machst du dich so klein? Ich erwarte nicht, dass du etwas anderes bist als du selbst. Und ich erhoffe mir, dass du nichts anderes von mir erwartest.“
    Sie seufzte und schloss für einen Moment die Lider. „Das ist nicht dasselbe.“
    â€žNein, du hast recht. Du passt auf, dass du mir nicht zu nahekommst. Wir haben uns beide für dieses Leben entschieden und reden uns ein, dass wir unsere früheren Entscheidungen rechtfertigen, indem wir anderen helfen. Trotzdem ist uns der Grund dafür, dass wir unsere Familien verlassen haben, immer gegenwärtig.“ Alim nahm ihre Hände und blickte ihr in die Augen. „Und egal, in welche Verhältnisse du hineingeboren wurdest, in meinen Augen wirst du immer eine Königin sein, mein Abendstern, der mir das Leben gerettet und bewirkt hat, dass ich mich wieder wie ein Mann fühle.“
    Eine Weile betrachtete sie ihn starr, und er spürte, wie das Blut durch ihren Körper pulste und Verlangen in ihr aufflammte. Er hielt nur ihre Hände, und sie begehrte ihn … Umso mehr schockierten ihn ihre nächsten Worte.
    â€žMeine falschen Vorstellungen sind alles, was ich habe, Herr. Deswegen halte ich daran fest.“
    Dann wandte sie sich ab, um die Spuren ihrer Anwesenheit zu beseitigen. Der leuchtende Abendstern, der diesen Horrortrip zu der glücklichsten Zeit seines Lebens machte, hatte sich wieder in sich zurückgezogen.
    Frustriert fragte Alim sich, ob er denn nie lernen würde, seine Gedanken für sich zu behalten.
    Du bist ein Feigling, sagte Hana sich immer wieder.
    Ahnte Alim überhaupt, wie sehr er sie verletzt hatte?
    Er hatte ihre Hände genommen und heißes Verlangen in ihr geweckt, und im nächsten Moment hatte er die Entscheidungen, die sie getroffen hatte, infrage gestellt. Er hatte ihre Gefühle mit Füßen getreten, denn er wusste nicht, warum sie von zu Hause weggelaufen war.
    Plötzlich traf die Erkenntnis sie wie ein Blitz. Sie war nicht im Begriff, sich in ihn zu verlieben, sie hatte sich in ihn verliebt – in einen Mann, den sie niemals haben konnte. Einen wunderschönen Fremden, mit dem sie vom ersten Augenblick an eine tiefe Seelenverwandtschaft verbunden hatte. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt hatte sie den perfekten Partner gefunden …
    Es gibt keine gemeinsame Zukunft für euch. Du wirst immer allein sein, rief sie sich gequält ins Gedächtnis, bevor sie sich einige Schritte von Alim entfernte.
    Während sie nachts liefen, versuchte Hana krampfhaft auf Abstand zu bleiben. Alim machte es ihr allerdings sehr schwer, weil er sich immer dicht neben ihr hielt, unbeirrt mit ihr redete … und lächelte, sodass sie sich ihm am liebsten in die Arme geworfen hätte.
    Drei scheinbar unendlich lange Tage später, als nur noch die Mondsichel am Himmel stand, das Flussbett breiter und der Boden feuchter war und die karge Landschaft in eine Halbwüste überging, erreichten sie endlich die Wasserquelle.
    Als Hana den Schutz der Bäume verließ, hielt Alim sie jedoch zurück. „Warte.“
    Sie runzelte die Stirn und nickte dann, sobald sie den Stacheldraht um das Wasserloch sah. Offenbar wurde dieses kontrolliert und auch überwacht.
    â€žWir haben nichts mehr zu trinken! Was machen wir jetzt?“
    Im Dämmerlicht sah sie ihn lächeln. „Wir verlassen uns darauf, dass der Umweltingenieur Wasser findet.“
    Verwirrt blinzelte sie. „Ich dachte, du wärst Chemiker.“
    â€žIch habe auch Geologie und Umwelttechnik studiert.“ Er trat wieder in den Schatten. „Such den höchsten Baum, wo die Büsche am dichtesten wachsen. Und beeil dich“, fügte er leise hinzu. „Bestimmt wird die Oase nachts durchsucht.“
    Ihretwegen gab er sich stark, denn er wusste, dass sie der Verzweiflung nahe war. Sie nickte, bevor sie sich abwandte und zu suchen begann.
    Einige Minuten später wäre sie fast über ihn

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