Das Geheimnis des Wuestenprinzen
Himmel geschickt hatte, wies er sie leise an: âDuck dich, und lauf im Zickzack. Bei drei rennen wir los.â
Als sie losliefen, flehte Alim stumm, dass der Wagen offen war.
Hana folgte ihm wie ein Schatten und sprang von links nach rechts. Am Jeep angekommen, eilte sie auf die Beifahrerseite, weil sie offenbar auf seine Fahrkünste vertraute.
Die Tür auf seiner Seite war verriegelt, und er fluchte hilflos. Aber sie riss ihre auf, sprang in den Wagen und öffnete ihm. âKeine Schlüssel. Kannst du ihn kurzschlieÃen?â
âIch versuche esâ, meinte er leise und wünschte, er hätte während seiner Ausbildung mehr praktische Fähigkeiten erworben. âLass die Türen offen.â
Da es ihm auch nach zwei Minuten noch nicht gelungen war, die Drähte zu überbrücken, schloss er diese wieder an. âMehr kann ich nicht machen. Ich möchte nicht riskieren, dass der Wagen nicht anspringt und die Männer sich nach dem Grund fragen.â
âWarte.â Hana langte erst ins Handschuhfach und dann unter die Konsole. âSuch nach einem Ersatzschlüssel. Bestimmt haben sie irgendwo einen versteckt.â
Obwohl sie keine Zeit verlieren durften, hatten sie keine andere Wahl. âDu siehst drinnen nach, ich drauÃenâ, befahl Alim, bevor er ausstieg, um unter den Wagen zu kriechen.
Wenige Minuten später hätte er am liebsten einen Triumphschrei ausgestoÃen, als er den Schlüssel fand, der auf der Beifahrerseite mit Klebeband hinter einer Felge befestigt war.
Innerhalb von Sekunden saà er wieder am Steuer. âSchnall dich an.â Er lieà den Jeep an und fuhr los, weg von dem Wasserloch und dem Dickicht in Richtung Dünen.
Kurz darauf hörten sie Schüsse. Eine Kugel durchschlug das Heckfenster, sodass Glasscherben umherflogen. âDuck dich, Hana!â, schrie er, während er Gas gab, bis der Motor aufheulte.
Hannah wandte sich um, um in den hinteren Teil des Wagens zu schauen. Vielleicht gab es dort etwas Nützliches. âHier sind zwei groÃe Wasserkanisterâ, rief sie erfreut. Stöhnend hievte sie den ersten nach vorn. Nun hob sie einen der Rucksäcke hoch. âIch fülle unsere Flaschen mit frischem Wasser.â
Alim nickte.
Als sie die Feldflaschen gefüllt hatte, wandte Hana sich wieder nach hinten. âHier liegen Gewehre!â, rief Hana im nächsten Moment aufgeregt.
âKannst du damit umgehen?â Ruckartig riss er das Lenkrad herum, um den Schüssen auszuweichen, die von den beiden Jeeps aus abgefeuert wurden.
âNeinâ, gestand sie, âaber ich kann es versuchen, und sei es nur, um ihnen einen Schrecken einzujagen.â
âOder du könntest dich verletzen. Manche Gewehre haben einen starken RückstoÃ.â
âOkay.â Sie wandte sich wieder um und wurde hart gegen die Beifahrertür geschleudert, als er ruckartig das Steuer herumriss und der Wagen einen Satz machte.
âTut mir leid!â, entschuldigte Alim sich.
âSchon gut.â
Ihr gequälter Tonfall lieà ihn aufhorchen. âDu bist verletzt.â
âIch glaube, ich habe mir meinen Arm ausgekugeltâ, brachte sie hervor.
Er verfluchte sich für seine Dummheit, denn er hatte gar nicht daran gedacht, dass sie diesen Zickzackfahrstil natürlich nicht gewohnt war. âLehn dich zurückâ, wies er sie an.
âOkay.â Einen Moment später bat sie: âSag mir bitte Bescheid, wenn du wieder das Lenkrad herumreiÃt.â
Trotz der starken Schmerzen, die sie quälen mussten, beschwerte sie sich nicht einmal â das war sein schöner, tapferer Abendstern. âJetzt!â, rief er, bevor er in Gedanken bis drei zählte und scharf nach links steuerte. âAlles in Ordnung?â, erkundigte er sich danach.
âJa.â
Offenbar fiel es ihr schwer zu sprechen. âHältst du es noch aus, bis wir diese Witzbolde abgehängt haben, Hana?â, hakte er deshalb nach.
âNatürlich. Mir geht es gut.â
Stolz erfüllte ihn. Sie war wirklich eine auÃergewöhnliche Frau, eine Königin.
Weitere Kugeln schlugen in den Jeep, trafen aber nicht die Reifen oder den Tank, weil Alim weiterhin im Zickzack fuhr. Jedes Mal, bevor er das Steuer herumriss, warnte er Hana rechtzeitig. Da sie nichts erwiderte, hatte sie vermutlich das Bewusstsein verloren.
Der Tank war halb voll, sodass sie noch mehr als genug Benzin
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