Das Geheimnis des Wuestenprinzen
Wort. âEs würde den Ruf meiner Familie endgültig ruinieren.â
âDu bist diejenige, die gelitten hatâ, erinnerte er sie zornig. âNach allem, was sie dir angetan haben, bedeuten sie dir immer noch so viel?â
Hana erschauerte, bevor sie sich an ihn schmiegte. âIch dachte, sie wären mir egal. Ich wollte sie hassen, aber ich konnte es nicht. Meine beiden Schwestern und mein Bruder können nichts dafür.â
Er überlegte fieberhaft. âDann heiraten wir eben hier und bleiben in Afrika.â
âNein!â, rief sie. âDu kannst nicht meinetwegen auf deine Position verzichten. Ich wäre immer die Frau, die dem Volk seinen Scheich weggenommen hat â und meine Familie würde wieder gedemütigt werden.â
âDiese Leute sind dir also alle wichtiger als das, was zwischen uns ist?â, hakte er ärgerlich nach. âOder suchst du nur nach einem Vorwand dafür, mich verlassen zu können? War dein Kuss vorhin im Wagen nur gespielt, ein netter Abschied für den verliebten Narren?â
âHör gefälligst auf damit!â Sie versuchte, ihn wegzuschieben. âDu weiÃt, was ich für dich empfinde, aber ich bin nun mal die falsche Frau für dich!â
âDu glaubst also, die Herkunft wäre entscheidend?â Nun lieà Alim sie los. âIch habe dir ja erzählt, dass ich einmal mit einer Prinzessin verheiratet war. Es war der reinste Albtraum. Es hieÃ, sie sei an einer Lungenentzündung gestorben. Aber tatsächlich hat Elira sich umgebracht, nachdem die Ãrzte ihr gesagt hatten, sie könnte keine Kinder zur Welt bringen. In der Ãffentlichkeit war sie die perfekte Ehefrau, privat hingegen labil und unbeständig. Sie war völlig hysterisch, hat ständig geweint und Dinge verlangt, die ich ihr nicht geben konnte. In den drei Jahren hätte sie mich fast um den Verstand gebracht, Hana. Ich werde nie wieder aus politischen Gründen heiraten.â
Seine Worte klangen so bitter, dass Hana wieder erschauerte. âBestimmt sind nicht alle Prinzessinnen so, oder?â Sie lachte, doch er wich einen Schritt zurück. âWir kennen uns kaum, und ein paar Küsse und Berührungen sind etwas anderes als die groÃe Liebe.â Um seinetwillen versuchte sie, stark zu sein.
âIch bin siebenunddreiÃig und kein unerfahrener Teenagerâ, erklärte Alim eisig. âIch weiÃ, was ich will, und das bist du. Wenn du mich nicht heiraten willst, weil ich ein Scheich bin, dann verzichte ich auf meinen Titel. Harun macht seine Sache sehr gut. Das Volk will mich nur, weil ich einmal berühmt war. Wenn du mich nicht heiratest, werde ich allein leben.â
Hana wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. âFrüher oder später wirst du eine geeignete Frau finden, die du ⦠lieben kannst â¦â
âWenn er tot wäre, würdest du dann zu mir kommen oder dir einen anderen suchen? Ein geeigneter Mann â was bedeutet das für dich?â
âIch würde nach Hause zurückkehrenâ, antwortete sie leise.
âUnd dir einen anderen suchen?â, bohrte er erbarmungslos weiter.
Hilflos zuckte sie die Schultern. Wie sollte sie angesichts dessen, was sie mit Alim erlebt hatte, die Berührungen eines anderen auch nur ertragen?
âSag es mir, Hana. Nur ein einziges Mal.â
Es klang so gequält, dass sie schluckte und den Blick senkte. âNein, Alim â¦â
âEs ist alles, worum ich dich bitte, Hana â alles, was du mir offenbar geben kannst. Verrate mir nur, ob dein Verlangen echt war. Wenn nicht, kannst du gehen und wirst mich niemals wiedersehen.â
Sein Schmerz lieà ihren Entschluss wanken. Warum sollte sie Alim nicht ihre Gefühle gestehen?
Sie konnte ihn nicht ansehen, als sie ihm sagte, was sie noch nie zu einem Mann gesagt hatte. âIch liebe dichâ, begann sie leise, woraufhin ein tiefes Glücksgefühl sie durchflutete. Dann blickte sie ihm in die Augen. âIch liebe dich, Alim, ich liebe dich.â
Der Ausdruck darin verriet unendlichen Schmerz und eine tiefe Liebe. Wie gut Alim sie kannte! Er wusste, dass sie sich von ihm verabschiedete. âIch liebe dich, Hana.â Als er sie dann an sich zog, erwachte alles in ihr wieder zum Leben. âIch liebe dich.â Zärtlich küsste er sie.
In diesem Moment war ihr alles egal. Hingebungsvoll legte sie ihm die Arme um den Nacken
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