Das Geheimnis des Wuestenprinzen
Ideeâ, erklärte Hana, als sie Alims Haus in Mombasa bei Sonnenuntergang betraten.
Durch die hohen Verandatüren hatte man einen fantastischen Blick auf den Indischen Ozean und den Strand. Dieser war von Palmen gesäumt, deren Wedel in der sanften Brise raschelten.
Auf der Terrasse war ein Tisch für zwei Personen gedeckt. Kerzen und sanfte Beleuchtung schufen eine romantische Atmosphäre.
âIch habe dich in einer Pension etwas weiter unten in der StraÃe untergebrachtâ, informierte Alim sie, woraufhin Hana ihn anblickte. âDein Ruf ist mir wichtigâ, fuhr er leise fort. âUnd das hier â¦â, um seinen Mund erschien ein harter Zug, â⦠hatte ich veranlasst, als ich dachte, wir würden uns heute Abend verloben. Ich schlage vor, dass wir trotzdem zusammen essen, denn wir sind nicht allein. Meine beiden Hausangestellten werden niemandem verraten, dass du hier warst, und dich nachher begleiten.â
Was sollte sie darauf erwidern? Er stellte ihre Bedürfnisse über seine und machte ihr keinen Vorwurf daraus, dass sie seine Hoffnungen enttäuscht hatte. âNa gutâ, brachte Hana hervor. âAlim, es ⦠tut mir leid.â
Seine Augen nahmen einen sanften Ausdruck an, als er ihr einen Stuhl zurechtrückte und vorsichtig ihren Schleier zurückstreifte. âDu musst dich für nichts entschuldigen.â
Er nannte sie nicht mehr mein Stern. Er berührte sie kaum, und wenn er sich unbeobachtet fühlte, wurden seine Augen dunkler vor Schmerz. Er hatte sich damit abgefunden, dass es vorbei war, bevor es überhaupt angefangen hatte. Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund hätte sie ihn am liebsten angeschrien und gefragt, ob er denn nicht um sie kämpfen wollte.
Selbst wenn Mukhtar nicht gewesen wäre, hätte Alim niemals die Tochter eines Minenarbeiters heiraten können â und sie konnte nicht seine Geliebte werden. Ihre Familie hätte das niemals verkraftet, und sie liebte sie, egal, was ihre Eltern ihr angetan hatten.
Die verschiedenen traditionellen Gerichte aus der Region schmeckten köstlich â Reis und Currygerichte, Lamm und Fisch mit Kartoffeln. Schade war nur, dass keiner von ihnen es richtig würdigte, denn Alim hatte offenbar genauso wenig Appetit wie sie.
Er hatte eine CD mit wunderschönen Balladen eingelegt, die die romantische Stimmung unterstrich. Nach einer Weile schob er seinen Stuhl zurück und stand auf. âDas Ganze ist wirklich lächerlichâ, erklärte er schroff.
âJaâ, bestätigte Hana.
âIch kann so nicht weitermachen.â
âIch gehe jetzt besserâ, meinte sie wehmütig.
âNein.â Er kam zu ihr und zog sie hoch, ehe sie vor ihm weglaufen konnte. âBleib bei mirâ, sagte er leise, die Wange an ihrer. âFür mich ist es schwer, mit dir zusammen zu sein, ohne dich haben zu können, aber ohne dich ist es noch schlimmer.â
Verzweifelt sehnte sie sich danach, sich an ihn zu schmiegen und ihn wieder zu küssen, doch nach ihrem Geständnis war es dafür zu spät. âDu machst es uns nur noch schwerer.â
Aber statt sie freizugeben, zog er sie noch enger an sich. âIn meinem Land hat sich viel verändert. Seit Fadis Herrschaft sind Stellvertreterhochzeiten illegal. Ich bin mir nicht sicher, ob dein Vater das wusste â¦â
Da ihr Tränen in den Augen brannten, schloss sie die Lider. âSelbst wenn es stimmt, kann ich die Ehe nach all den Jahren nicht annullieren lassen. Es wäre eine Schmach für Dad.â
âEr hat dein Leben zerstörtâ, sagte Alim wütend. âUnd meinst du nicht, dass du ihn und deine Familie mit deiner Flucht öffentlich gedemütigt hast und es besser für sie wäre, diese Angelegenheit zu bereinigen?â
âEr wird mir niemals verzeihenâ, flüsterte Hana. âDeswegen kann ich niemals zurückkehren. Und du ⦠du brauchst eine passende Frau, eine Prinzessin, die weiÃ, wie sie dir helfen kann.â Sie lehnte sich ein wenig zurück, um ihn ein letztes Mal ansehen zu können. âBitte lass mich gehen.â
âNein. Nicht solange du auf der Flucht bist.â Entschlossenheit lag in seinem Blick, während er ihre Schultern umfasste. âKomm mit mir nach Abbas al-Din. Ich kaufe dir ein Haus, und wir können â¦â
âIch kann nicht deine Geliebte seinâ, fiel sie ihm verzweifelt ins
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