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Das Geheimnis meiner Mutter

Das Geheimnis meiner Mutter

Titel: Das Geheimnis meiner Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Frischkäse, weich gerührt
    Tasse Puderzucker
    2 EL Orangensaft
    1 EL Cointreau, Grand Marnier oder Triple Sec (optional)
    Backofen auf 175 °C vorheizen. Eine 33 x 22 x 5 cm große Kuchenform mit Wachspapier auslegen, dieses mit Backspray einsprühen und mit Mehl bestäuben. Die Butter schön weich schlagen, dann Zucker und das Ei dazugeben. Abwechselnd die trockenen Zutaten und die Melasse-Wasser-Mischung untermischen. Den Teig gleichmäßig in der Form verteilen.
    Nun den Frischkäse rühren, bis er weich ist. Zucker, Orangensaft und Cointreau unterrühren. Die Masse mit Teelöffeln auf den Teig in der Form setzen. Mit einem Messer in langen Zügen in alle Richtungen durch den Teig fahren, um einen Marmoreffekt zu erzielen.
    Backen Sie den Lebkuchen 30 Minuten oder so lange, bis der Teig sich am Rand von der Form löst. An den Enden des Wachspapiers vorsichtig aus der Form heben und auf einem Gitter abkühlen lassen. In längliche Streifen schneiden. Lässt sich gut im Kühlschrank aufbewahren.

17. KAPITEL
    19. Juni 1995
    L  iebe Mom,
    solltest du jemals wieder in meinem Leben auftauchen, wirst du eine ganze Menge nachzulesen haben. Seit ich alt genug bin, um zu schreiben, erzähle ich dir auf diese Art von meinem Leben. Nur für den Fall, dass es dich mal interessieren sollte. Ich bewahre alles in den Kisten ganz hinten in meinem Schrank auf. Eigentlich ist es mir jetzt schon ziemlich klar, dass es dich überhaupt nicht interessiert, aber alles niederzuschreiben ist inzwischen zu einer festen Angewohnheit von mir geworden. In der Highschool haben die Lehrer immer gesagt, dass ich gut schreiben kann. Ich habe immer gedacht, dass ich mal Journalismus studieren werde, aber mehr dazu später.
    Wenn ich so durch diese Seiten zurückblättere, merke ich, dass sich vieles geändert hat, seitdem ich das letzte Mal meine Gedanken für dich aufgeschrieben habe. Ich war davon ausgegangen, dass ich nach Abschluss der Highschool jede Menge Zeit mit Schreiben verbringen könnte, aber irgendwie passiert dann immer was und wirft mich aus der Bahn. Wie Grandpas Tod. Es tut so weh, diese Worte in meiner Handschrift zu sehen. Sie in Tinte auf dieses Papier zu schreiben.
    Weißt du überhaupt, dass er gestorben ist, Mom? Dass er mich zum Ende hin immer öfter mit deinem Namen angesprochen hat? Und dass ich mir ganz am Schluss nicht mehr die Mühe gemacht habe, ihn zu korrigieren? Ich denke, du weißt, warum.
    Granny ist seitdem ein ganz anderer Mensch. Alle waren so gut zu ihr, die ganze Stadt, wirklich. Nach Grandpas Tod regnete es wochenlang Thunfischaufläufe auf uns nieder. Leute kamen zu Besuch, brachten etwas zu essen vorbei, setzten sich zu uns. Anfangs hat sie sich sehr gut gehalten, aber nachdem die Formalien erledigt waren, schien sie nur noch leer zu sein. Sogar von den Kirchenbesuchen kehrte sie einsam und verloren wieder heim. Sie hatten so jung geheiratet und so viel gemeinsam überlebt.
    Wir sind jetzt pleite, hab ich dir das erzählt? Grandpas Versicherung hat nicht alle Kosten übernommen, bei Weitem nicht. Als Grandpa die Diagnose erhielt und wir absehen konnten, wohin das führen würde, haben wir sofort das Insolvenzverfahren eingeleitet, um nicht bis in alle Ewigkeit wegen unbezahlter Schulden verklagt zu werden. Wenn ich die drei demütigendsten Momente in meinem Leben bestimmen müsste, wäre mit Granny an der Seite einen Insolvenzantrag stellen sicher einer davon. Es lag ja nicht daran, dass wir nicht gut gehaushaltet hatten oder so. Wir mussten es tun, um die Bäckerei zu behalten und keinen der Mitarbeiter entlassen zu müssen.
    Du verstehst also vielleicht, wieso ich zu beschäftigt war, um diese Seiten mit süßem Small Talk zu füllen.
    Granny sagt, dass du jemand warst, der sich nie Gedanken um Geld gemacht hat, obwohl du es mochtest, hübsche Sachen zu haben. Du hast dich nie um irgendwelche Finanzen gesorgt, sondern ganz im Gegenteil so getan, als wenn das Land, in dem Milch und Honig fließen, gleich um die Ecke läge. Zumindest wenn man Granny glauben darf. Sie spricht ab und zu noch von dir. Vermisst dich noch. Ich ehrlich gesagt nicht. Ich bin mir sicher, mit vier habe ich dich angebetet. Aber dich zu vermissen ist für mich, wie einen Schatten oder einen Traum zu vermissen. Es ist für mich nicht richtig greifbar. Als Sonnet, Ninas kleine Tochter, auf der Parade ihren Luftballon verlor, weinte sie darüber mehr als über den Tod ihrer Urgroßmutter Giulietta am nächsten Tag. Ich schätze, so

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