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Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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seine Schulter und wandte sich zur Tür. »Folgen Sie mir. Und bleiben Sie dicht hinter mir.« Leise schlichen sie die Treppe hinunter und dann zur Tür hinaus. Der kalte Nachtwind hatte sich gelegt, aber die Kälte hing immer noch deutlich spürbar in der Luft.
    »Wie soll ich Sie nennen?«, fragte sie.
    »Ehemann«, erwiderte er schmunzelnd.
    Vanessa beeilte sich, ihn einzuholen, aber als sie den Mund öffnete, um etwas zu sagen, fehlten ihr die Worte.
    »Mein Name ist Graeme«, sagte er, bevor sie protestieren konnte. An der steilen Falte zwischen ihren Brauen konnte er sehen, dass sie mehr als verärgert war über die kleine Zeremonie und weil sie ihr Zimmer hatte aufgeben müssen. Er musste jedoch zugeben, dass es äußerst unterhaltsam war, sie derart aufgebracht zu sehen.
    »Graeme also. Na schön. Mein Name ist Vanessa.« Sie ging jetzt neben ihm und drückte noch immer ihre Schultertasche an die Brust, als enthielte sie etwas sehr Kostbares.
    »Wir haben nicht weit zu gehen. Wir müssen nur diese kleine Anhöhe überqueren«, sagte er, nach vorne zeigend.
    Ein paar Minuten gingen sie schweigend weiter, bevor er wieder sprach. »Forschungen?«, fragte er, als er seine Neugier nicht mehr unterdrücken konnte. »Mit was für Forschungen beschäftigt sich eine wohlerzogene junge Dame wie Sie?«
    Der schmaläugige Blick, den sie ihm zuwarf, verriet, dass er sie irgendwie beleidigt hatte. »Mit Fossilien. Alten Knochen.«
    »Knochen«, wiederholte er, nicht sicher, richtig gehört zu haben.
    »Genau.« Sie jonglierte mit ihrer Tasche, um sie besser halten zu können, und dabei bemerkte Graeme die beiden ziemlich großen Bücher, die daraus hervorschauten. Vanessa blieb kurz stehen, um ihre Brille zurechtzuschieben. »Sie sind ungeheuer faszinierend, diese alten Knochen.«
    »Bestimmt.« Was für eine seltsame Frau sie war: Schön und allem Anschein nach auch intelligent, auf eine intellektuelle Weise, aber auch von höchst merkwürdigen Dingen fasziniert. Natürlich könnte man das Gleiche auch von ihm behaupten, und einige Leute hatten es auch getan. »Man nennt diese Wissenschaft Paläontologie, glaube ich«, sagte er und fragte sich dann, warum er sie zu beeindrucken versuchte.
    Ihr Gesicht hellte sich auf, und sie lächelte ihn an. »Das ist richtig. Es ist eine noch relativ neue Wissenschaft, verglichen mit anderen Fachgebieten.«
    Er streckte die Hand aus, um ihr die Tasche abzunehmen, und hängte sie über seine andere Schulter. Jetzt nicht nur mit ihrem Koffer, sondern auch mit ihrer Tasche beladen, wünschte er im Stillen, er wäre zu Pferd gekommen. Aber sie hatten ja wirklich nicht mehr weit zu gehen.
    »Danke«, sagte sie in überraschtem Ton. »Aber könnten wir jetzt mal über diese Zeremonie reden?«
    »Sie war nicht echt«, sagte er, um sie nicht länger auf die Folter zu spannen.
    »Wie bitte?« Sie drehte sich um und blickte in Richtung Pub zurück. »Aber diese Männer sagten …«
    »Ich weiß, was sie gesagt haben. Diese Kerle sind Narren«, sagte er. »Das Handfasting ist ein alter schottischer Brauch, der aber heute kaum noch praktiziert wird. Es ist jedenfalls keine rechtlich bindende Zeremonie.«
    Sie blieb stehen und legte aufatmend eine Hand ans Herz. »Dann sind wir also nicht verheiratet? Oh, wie überaus erleichternd! Nicht, dass Sie nicht das Zeug zum Ehemann hätten, nur eben ganz sicher nicht für mich.« Sie setzte sich wieder in Bewegung. »Was nicht etwa bedeuten soll, dass ich auf der Suche bin nach einem Ehemann, denn das bin ich ganz gewiss nicht. Tatsächlich war ich sogar gerade erst vor meiner eigenen ungewollten Verlobung geflohen, nur um dann hier in unseren kleinen Bund hineinzustolpern.«
    Sie holte tief Luft und warf ihm ein strahlendes Lächeln zu. »Aber ich bin Ihnen auf jeden Fall sehr dankbar, dass Sie mir geholfen haben. Auch wenn ich mir sicher bin, dass ich irgendwie unversehrt entkommen wäre, war es doch viel leichter, dass Sie vorbeikamen, um mich zu retten.«
    Graeme war ziemlich sicher, dass sie nicht einmal annähernd genug geatmet hatte, um all das hervorzubringen. Sie sprach nicht nur unglaublich schnell, sondern ihre Gedankengänge sprangen auch pausenlos von einem Thema zum anderen über.
    Sie glaubte also nicht, dass er ein geeigneter Ehemann für sie wäre. Weil sie ihn für einen schmutzigen Schotten hielt? Nun ja, vielleicht war er passabler für sie als die anderen aus dem Pub, aber nicht so kultiviert wie ein steifer Engländer, der mehr ihrem

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