Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)
Körper festgehalten wurde. Dann hob Graeme auch ihr anderes Bein an, und sie umschlang ihn bereitwillig mit beiden, wobei ihr das Kleid ganz von selbst bis zur Taille hinaufrutschte. Nun befand sich nichts anderes mehr zwischen ihrer Haut und seiner, als ihre Unterwäsche und seine Hose.
Wieder küsste er sie, und sie bog sich ihm entgegen und rieb sich an der heißen Härte seiner Erektion. Wieder und wieder ließ sie ihre Hüften kreisen, bis eine heiße Woge sie durchströmte, die ihren Körper wild erschauern ließ. Sie nahm sich zusammen, so gut sie konnte, um keinen Laut von sich zu geben, als sie in einen Abgrund erotischer Verzückung stürzte.
Es war kaum zu glauben, aber wirklich ungeheuer faszinierend, wie sie auf Graeme reagierte. Er lehnte sich an sie, und sein warmer Atem löste eine Gänsehaut an ihrem Nacken aus. Vielleicht hatte sie körperliche Lust falsch eingeschätzt und sie in die gleiche nutzlose Kategorie gestellt wie Liebe. Aber Lust war etwas ungemein Erfreuliches, und zwischen Ehemann und Ehefrau war sie sicherlich auch angebracht, wenn auch vielleicht zu ablenkend, um beruflich noch viel zu erreichen …
Graeme ließ Vanessa vorsichtig herab und trat von ihr zurück. Was für eine verführerische kleine Hexe sie doch war! Und jetzt war er so erregt, dass er ihr am liebsten die Kleider vom Leib gerissen hätte, um sie gleich hier und jetzt zu nehmen. Aber das konnte er nicht tun. Nicht hier und schon gar nicht jetzt. Und so schöpfte er tief Luft und zwang sich, wieder mit seinem Verstand zu denken, statt mit dem, was zwischen seinen Schenkeln pochte. Er verstand es schließlich, sich zu beherrschen. Herrgott noch mal, er hatte es sein Leben lang getan!
Er strengte seine Ohren an, um zu hören, was Niall gerade tat, trat an das Ende der Wand und warf einen vorsichtigen Blick um die Ecke. Aber Niall war nicht mehr da. Die steinerne Barrikade stand noch, doch von ihrem Erbauer war nichts mehr zu sehen. Graeme fluchte. Er konnte nicht einmal lange genug seine Hände bei sich behalten, um die Arbeit zu beenden, die er heute Morgen begonnen hatte.
»Hier entlang«, sagte er zu Vanessa. Diesmal machte er keinen Versuch, ihre Hand zu nehmen, weil er mit sich kämpfte, um nicht schon wieder ihren Reizen zu erliegen.
Aber sie folgte ihm gehorsam, als sie um die Felswand herumtraten und zu dem Bereich gelangten, wo Niall gearbeitet hatte. Direkt über ihnen befand sich die mit langen Stalaktiten bedeckte Höhlendecke, dahinter verschmälerte sich der Raum und ging in einen tunnelartigen Gang über. Verdammt noch mal, aber Niall war entkommen! Durch diesen Tunnel? Oder war er ungesehen und ungehört an Graeme und Vanessa vorbeigegangen?
»Dieser Bastard!«, stieß Graeme ärgerlich hervor.
»Was ist los?«, fragte Vanessa.
Jede Menge, dachte Graeme. Während er seine Ehefrau an einer Höhlenwand beglückt hatte, war ihm seine Zielperson entkommen. Wütend auf sich selbst, stieß er den Atem aus.
»Der Mann, den du beobachtet hast, ist weg«, stellte sie das Offensichtliche noch einmal klar.
»Mein Cousin«, berichtigte Graeme sie.
»Niall war hier?« Sie trat in den offenen Bereich der Höhle und begann, sich ihre Umgebung anzusehen. »Aber warum haben wir uns dann versteckt? Wenn du wissen wolltest, was er hier wollte, hättest du ihn doch einfach fragen können.«
Ihre Frage entbehrte nicht einer gewissen Logik, und für einen Moment fragte sich Graeme, ob diese Taktik funktionieren würde. Aber er wusste nicht, ob Niall ihm genug vertraute, um die Frage ehrlich zu beantworten. Aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Im umgekehrten Fall wäre es auch eher unwahrscheinlich, dass er Niall vertrauen würde. Aber wenn die Männer von Solomon’s einen Verdacht hegten, hatten sie einen guten Grund dafür. Sie waren vorsichtige Männer und beileibe keine Panikmacher.
»Eine so simple Taktik dürfte in diesem Fall nicht möglich sein.«
Vanessa zuckte mit den Schultern. »Ich habe es immer vorgezogen, Fragen zu stellen, als mich endlos selbst zu fragen, was jemand denkt oder tut.« Sie blickte sich um und rümpfte ihre Nase. »Was baut er da?«
»Ich weiß es nicht. Ich muss mich umsehen«, erwiderte Graeme, der jeden Moment damit rechnete, dass sie beginnen würde, sich zu beklagen, über die Kälte, die Dunkelheit oder auch einfach nur über die Tatsache, dass sie in einer Höhle waren. Aber Vanessa schien sich hier ebenso daheim zu fühlen wie er selbst. Sie nickte nur und wandte sich ab,
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