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Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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würde.
    Genug davon. Der Rabe zog seinen Dolch und nahm das Heft fest in die Hand. Dann betrat er den Raum leise. Er hatte das Arbeitszimmer schon halb durchquert, als Braden aufblickte.
    »Na, da schau her! Wenn das nicht der Teufel höchstpersönlich ist«, sagte er und ließ ein Buch fallen, auf das er achtlos trat, als er auf den Raben zuging. »Sie können wohl nie etwas allein finden, sondern müssen immer irgendwo einsteigen und es anderen Leuten stehlen?« Braden legte den Kopf ein wenig schief und musterte sein Gegenüber prüfend. »Ist das der Grund, warum man Sie den Raben nennt? Weil Sie nichts weiter als ein stinkender Aasfresser sind?«
    Sam zog eine Augenbraue hoch.
    Der Rabe nickte zustimmend.
    Braden lächelte, bis Sam ihn von hinten packte und seine Arme festhielt. »Was zum Teufel …?« Erschrocken blickte er von einem zum anderen. »Sam? Was soll das?« Dann schien ihm ein Licht aufzugehen, und er begann zu fluchen.
    »Schau her, du jämmerlicher Ersatz für einen Schatzjäger«, sagte der Rabe, bevor er Braden seinen Dolch mitten ins Herz rammte.
    Bradens Augen weiteten sich. Er hustete und spuckte Blut, das auf den Raben und den Teppich spritzte. Als Braden an seinem letzten Atemzug erstickte, löste Sam seinen Griff, und Braden sank zu Boden.
    Der Rabe zog ein Taschentuch aus seiner Rocktasche, wischte sich das Gesicht und die Hände ab und ließ das Tuch dann auf den Toten fallen. Den Dolch steckte er wieder ein. »So. Jetzt hängt es wohl ganz allein von Niall ab, den Schatz von Loch Ness zu finden«, sagte er, den Blick auf Sam gerichtet, dessen stoischer Gesichtsausdruck keine Gefühlsregung verriet. »Sollen wir mal sehen, ob Graeme etwas gefunden hat?«
    »Das ist genial«, sagte Vanessa. »Niemand würde einen der königlichen Steine darin vermuten. Die Krone sieht wie ein Theaterrequisit aus.«
    »Genau«, sagte Graeme.
    »Aber wie kommen wir an sie heran? Das Glas zu zerbrechen würde zu viel Lärm machen und die Familie wecken.«
    Bevor Graeme eine Lösung finden konnte, kam Sam in den Raum gestürzt.
    »Habt ihr ihn gefunden?«, fragte Sam.
    »Ja«, begann Vanessa. »Aber …«
    Sie unterbrach sich, als Sam seinen Ellbogen in das Glas stieß und es in tausend Scherben zertrümmerte, die laut klirrend auf den Steinboden hinunterhagelten.
    »Wo ist Braden?«, fragte Graeme.
    »Er wurde gefasst«, antwortete Sam. »Wir müssen verschwinden.« Er blickte hinter sich. »Sofort!« Die Krone in der Hand, fuhr er herum und rannte aus dem Zimmer.
    Graeme und Vanessa folgten ihm. »Irgendetwas stimmt hier nicht«, flüsterte Graeme ihr zu.
    Sie rannten Sam in die Eingangshalle nach und folgten ihm durch die Tür auf den Hof, der zu der Zugbrücke führte.
    »Sam! Warte!«, rief Graeme ihm hinterher. Aber seine Worte stießen auf taube Ohren.
    Dann hielt Sam plötzlich an, fuhr herum und betätigte einen Hebel, um das große eiserne Fallgitter zu schließen. Graeme hörte das Kreischen des Metalls, mit dem das Tor herunterglitt, und fluchte. Sie würden es nicht mehr schaffen, hinauszukommen.
    »Was macht er da?«, fragte Vanessa zwischen zwei schweren Atemzügen.
    »Ich glaube, wir sind in eine Falle geraten«, sagte Graeme. »Beeil dich!« Und das tat sie; er konnte ihr nicht vorwerfen, dass sie es nicht versuchte. Aber auch wenn sie ihn nur unwesentlich langsamer machte, würden sie das Tor nicht rechtzeitig erreichen.
    Sam stand dort und beobachtete sie, in der einen Hand die Krone und in der anderen den Hebel, mit dem er die Winde des Fallgitters betätigte.
    »Du verdammter Mistkerl!«, fauchte Graeme, als sie das Tor genau in dem Moment erreichten, in dem es knirschend im Boden einrastete und sie auf dem Hof einschloss.
    Sam lächelte nur.
    Und dann begann alles plötzlich einen Sinn zu ergeben, als der Rabe draußen am Rand der Zugbrücke erschien und langsam auf sie zukam.
    »Ist das deine hübsche junge Frau, Graeme?«, fragte er mit einem unheilvollen Lächeln auf den Lippen.
    »Fahr zur Hölle«, knurrte Graeme.
    »Du willst mich ihr nicht vorstellen? Wie schade.« Der Rabe wandte sich an Sam. »Es wird Zeit.«
    Sam wollte ihm folgen, aber er konnte sich nicht bewegen. Er zerrte an seinem Bein, aber es rührte sich nicht. Er war gefangen. »Ich kann mich nicht bewegen«, sagte er.
    Der Rabe blieb stehen. »Was soll das heißen, du kannst dich nicht bewegen?«
    Sam zog wieder an seinem Bein, aber vergeblich. »Mein Bein ist eingeklemmt. Mein Stiefel hat sich in dem Mechanismus der

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