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Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis unserer Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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um und kehrte ihrem Mann den Rücken zu. Wäre ihre Mutter nicht entzückt, wenn sie das wüsste? Aber vermutlich wusste sie es schon. Hatte Graeme nicht eine Heiratsanzeige an ihre Familie und die Zeitungen geschickt? Es war gut möglich, dass ganz London es schon vor ihr gewusst hatte. Sie kam sich wie ein ausgemachter Trottel vor.
    »Das muss Ihre Schwester sein.« Randolph trat vor, um Moira zu begrüßen. »Enchanté, Mademoiselle«, sagte er und beugte sich über ihre Hand, um einen Kuss darauf zu hauchen.
    Vanessa konnte sich einer leisen Belustigung über den kleinen Flirtversuch des Amerikaners nicht erwehren. Obwohl sie zögerte, ihren Gastgeber mit Jeremy gleichzustellen, fragte sie sich doch, ob alle amerikanischen Männer in Bezug auf Frauen solche Narren waren.
    Moira lächelte freundlich. »Ich bin seine Mutter«, sagte sie und blickte sich in der Eingangshalle um. »Sie haben wirklich Erstaunliches geleistet hier.«
    »Sind Sie schon einmal hier gewesen?« Freudige Erregung leuchtete in Randolphs Augen auf.
    »Aye. Als Kinder haben wir hier sehr oft gespielt«, sagte Moira. »Ich lebe gegenüber, auf der anderen Seite des Loch Ness.«
    Randolph hakte sich bei ihr unter und zog sie mit sich. »Sie müssen mir alles darüber erzählen. Alles. Ich habe mithilfe von Fachzeitschriften und Zeichnungen mein Bestes getan, den ursprünglichen Stil zu erhalten.«
    »Hallo, ihr Lieben«, sagte Graeme zu Fielding und Esme, als er zu seinen Freunden trat. »Wie reizend von euch, eine solch nette Zusammenkunft zu arrangieren.«
    Fielding lächelte breit. »Esme hat ein Händchen dafür, überall, wo sie hingeht, Freunde zu gewinnen.« Spielerisch stieß er Esme in die Seite. »Sie und Mr. Randolph haben sich fast während der gesamten Zugfahrt miteinander unterhalten.«
    Graeme lachte. »Darf ich euch Vanessa vorstellen?«, sagte er.
    »Deine Frau«, fügte Esme mit einem strahlenden Lächeln hinzu. »Ich bin wirklich sehr erfreut, Sie kennenzulernen«, sagte sie, bevor sie Vanessa in eine herzliche Umarmung zog.
    Zusammen schlenderten sie durch die Eingangshalle weiter.
    Vanessa stockte der Atem, als sie zur Decke und der vollendeten Wiedergabe eines Freskos aufblickte. Kühne Farben hoben die biblischen Szenen hervor, von denen eine ganz besonders Vanessas Interesse weckte. Sie stellte Adam und Eva dar, die vor einem mächtigen Baum standen, dessen grüne Äste sich weit über die Decke erstreckten. In der Hand hielt Eva einen Apfel, der so reif und verlockend rot war, dass Vanessa wahrscheinlich danach gegriffen hätte, wenn sie an ihn herangekommen wäre.
    Das Fresco war eine nicht gerade behutsame Erinnerung an ihr eigenes Leben im Moment. Sie war jetzt zwar endlich in der Lage, ihren Forschungen ungehindert nachzugehen, aber anstatt sich voll und ganz darauf zu konzentrieren, ließ sie sich von der verführerischen Gegenwart ihres frischgebackenen Ehemannes ablenken. Sie löste ihren Blick von der Deckenmalerei, um Graeme anzusehen, und dachte, dass er heute Abend tatsächlich Zoll für Zoll ein Herzog war in seinem schwarzen Rock und den schwarzen Hosen, den glänzend aufpolierten Stiefeln und dem blendend weißen Hemd.
    Sie hatte geglaubt, einen einfachen Schotten mit Hang zum Abenteuer geheiratet zu haben, aber als sie ihn jetzt in dieser Kleidung sah, wurde ihr klar, dass sie ihn eigentlich gar nicht so gut kannte.
    Zur Feier des Tages hatte er sein langes Haar im Nacken zurückgenommen und mit einem schwarzen Band geschmückt. Lange Wimpern säumten seine faszinierenden grünen Augen, und obwohl sie wusste, dass er sich heute rasiert hatte, lagen schon wieder dunkle Schatten um seine Wangen und sein Kinn, die ihm einen Anflug von Gefährlichkeit verliehen.
    Und der Eindruck täuschte nicht: Er war gefährlich. Eine Berührung, und er ließ sie alles vergessen, alles, wovon sie je geglaubt hatte, sie wollte es. Er weckte sogar Zweifel in ihr an dieser Frau, die zu werden sie einen solch harten Kampf gekostet hatte.
    »Das Fresko ist fantastisch«, sagte Vanessa, um ihre Gedanken zu zügeln und sich abzulenken.
    »Ja, das ist es, obwohl es ursprünglich gar nicht vorhanden war«, sagte Randolph. »Aber ich konnte nicht widerstehen. Wollen wir ins Esszimmer hinübergehen?«
    Alle folgten ihm. Graeme trat näher zu Fielding, und die beiden Männer sprachen leise miteinander. Vanessa war sicher, dass Graeme beschlossen hatte, seinem Freund von den Männern zu erzählen, die durch die Hand des Raben den Tod

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