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Das Geheimnis von Compton Lodge

Das Geheimnis von Compton Lodge

Titel: Das Geheimnis von Compton Lodge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Jackob
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sehr zu schätzen wissen, wenn Sie mich das nächste Mal ein wenig behutsamer weckten.«
    Er blickte kurz auf, nickte und verlor sich wieder im Dunst seiner Rauchware. Ich erhob mich mühsam und trat nach innen.
    Â»Wie lange sitzen Sie schon da und rauchen?«, wollte ich wissen.
    Â»Seit zwei Stunden oder besser gesagt, drei Pfeifen. Darauf wollen Sie doch hinaus.«
    Ich wusch mein Gesicht und rieb mir mit einem Handtuch die Müdigkeit aus den Augen.
    Â»Ich bin soweit. Wohin soll es denn gehen?«
    Holmes sprang auf, öffnete die Tür, nahm dabei den Mantel vom Haken und war schon auf dem Flur.
    Â»Wir müssen nach Canterbury, in die St. Martin’s Church. Dort findet sich einer der Schlüssel zu unserem Rätsel«, rief er von der Treppe zurück. Ich versuchte mit ihm Schritt zu halten.
    Â»Wenn Sie mir jetzt noch verraten würden, um was für ein Rätsel es sich überhaupt handelt und was es mit der St. Martin’s Church zu tun hat, wäre ich Ihnen sehr verbunden.«
    Â»Das werden Sie noch früh genug erfahren.«
    Wir kamen auf die Straße, wo uns erneut Jason Butler erwartete. Holmes sprach kurz mit unserem Helfer, deutete dabei auf mich und stieg in die Kutsche. Ich folgte unmittelbar dahinter. Was nur hatte das alles mit der St. Martin’s Church zu tun? Dabei handelte es sich, wenn ich mich recht an meine Schulzeit entsann, um die älteste durchgehend genutzte Gemeindekirche in ganz England. Und wieso schienen alle unbeantworteten Fragen in Zusammenhang mit dem Landsitz meines verstorbenen Großvaters zu stehen?
    Â»Holmes, klären Sie mich endlich auf, immerhin scheint es ja auch um meine Person zu gehen. Ich denke, ich habe ein Recht zu erfahren, was hier geschieht. Wie soll ich Ihnen eine Hilfe sein, wenn Sie mich völlig im Dunkeln lassen?«
    Er sah mich an, legte den Daumen unter seine Kinnspitze und versank für einen Moment in tiefes Schweigen. Dann drehte er sich zu mir um.
    Â»Ich werde versuchen, Ihnen ein paar wesentliche Verbindungen aufzuzeigen. Nicht alle, das würde Sie nur verwirren, aber die notwendigen, um sich ein Bild zu machen. Ich denke, dass zu viel Wissen in diesem Fall tatsächlich den Blick auf das Wesentliche behindert.«
    Es begann zu regnen, innerhalb weniger Sekunden wurde aus dem leichten Nieseln ein Wolkenbruch. Butler stoppte die Kutsche und flüchtete zu uns in die Kabine. Mein Gefährte, der zu sprechen angesetzt hatte, verstummte mit einem Mal.
    Â»Wohin in Canterbury soll es denn genau gehen, Mr. Holmes?«
    Â»Erst einmal zur St. Martin’s Church. Anschließend haben Watson und ich noch einen Termin bei Bischof Montgomery, der ja der direkte Untergebene des Erzbischofs ist, dem mächtigsten Mann unser allgegenwärtigen Anglikanischen Kirche.«
    Â»Beim Bischof, Mr. Holmes? Hat denn die Kirche etwas mit Compton Lodge zu tun?«, wollte der irritiert wirkende Butler wissen.
    Â»Nein. Ich habe vor Jahren einmal eine Untersuchung für den verstorbenen Erzbischof durchgeführt und möchte seinen damaligen direkten Untergebenen diesbezüglich etwas fragen. Eine rein private Angelegenheit, Compton Lodge spielt dabei keine Rolle.«
    Etwas sagte mir, dass er Butler nicht die ganze Wahrheit verriet. Irgendeinen Zusammenhang schien es zwischen dem Landsitz meines Großvaters und der St. Martin’s Church zu geben. Mir kam Holmes’ Frage wieder in den Sinn, warum man das Bild und den Spiegel in Compton Lodge hatte hängen lassen, wo doch sonst alles sorgfältig entfernt worden war. Ich versuchte mir die lange Jahre zurückliegenden Szenen meines Besuchs auf dem Landsitz ins Gedächtnis zu rufen, die ich vor wenigen Wochen noch als pures Hirngespinst zurückgewiesen hätte. Plötzlich schreckte ich hoch, denn wir fuhren wieder. Ein Blick nach draußen zeigte mir, dass das Unwetter aufgehört hatte und die Straße in neblige Helligkeit getaucht war. Die Sonne drang an einigen Stellen durch die Wolken. Uns bot sich ein eindrucksvolles Lichterspiel.
    Â»Jetzt fehlt nur noch eine himmlische Erscheinung«, sagte Holmes schmunzelnd, »aber zurück zu Ihrer Bitte um Aufklärung der Geschehnisse, Watson. Ich werde diese Geschichte nicht zweimal erzählen, denn je öfter ich darüber spreche, desto weniger klar sehe ich selbst.«
    Er lehnte sich ein Stück nach vorne, stützte die Ellenbogen auf seine Knie und knetete leicht die

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