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Das Geheimnis von Compton Lodge

Das Geheimnis von Compton Lodge

Titel: Das Geheimnis von Compton Lodge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Jackob
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Fluch von Compton Lodge, die hier in der Gegend kursiert, wurde bewusst gestreut, um die Landbevölkerung von dem Anwesen fernzuhalten. Jeffries hat ja meinen Köder geschluckt und beim Vorspielen seiner Angst ungewollt viel mehr preisgegeben, als ihm lieb sein dürfte.«
    Â»Also werden sie sich hier treffen. Holmes, ein wahres Meisterstück, ich muss Ihnen gratulieren.«
    Â»Warten Sie ab, was noch auf uns zukommt. Wenn sie sich im Spiegelzimmer treffen sollten, haben wir ein ernstes Problem. Ich hatte Bradstreet eine Nachricht im Pigeons Inn über unseren Aufenthaltsort hinterlegt, aber das ist natürlich keine Gewähr, dass er dort heute Abend auftaucht. Ich hätte ihm besser ein Telegramm geschickt, aber das schien mir zu gewagt mit Kingslay in seiner Nähe.«
    Ich wollte zur Antwort ansetzen, als Pferdegetrappel laut wurde und ein Zweispänner vorfuhr. Es dauerte nur wenige Augenblicke und ein weiterer traf ein. Man konnte nicht viel erkennen, denn das Mondlicht drang nur vereinzelt durch die Wolkendecke. Vier Personen konnte ich ausmachen, die sich kurz begrüßten und auf das Portal des Haupthauses zugingen. Holmes forderte mich auf, ihm zu folgen. Er trat aus der Tür und näherte sich, an der Wand entlang schleichend, dem Eingang. Die Männer waren bereits im Flur des Hauses und bewegten sich auf die Treppe zu.
    Â»Ist Ihnen jetzt klar, warum ich bei unserem ersten Besuch den Boden im Haus untersucht habe?«
    Mein Gefährte schien unschlüssig, ob er den Männern folgen sollte. Entgegen meiner Vermutung machte er kehrt, ging zu einer der Kutschen und hob mit einer schnellen Bewegung eine schwarze Decke an, die die rechte Kabinentür verdeckte. Dann lief er zu der zweiten und deutete mir an, zu ihm zu kommen.
    Â»Freiheit und Frieden der Kirche. Ha!«, Holmes lachte kurz auf. »Steigen Sie ein, Watson.«
    Im selben Moment war er schon auf dem Kutschbock. Es gelang mir gerade noch, mich zu setzen, dann trieb er auch schon die Pferde zu einem wilden Galopp an. Kurz darauf hatten wir den Zufahrtsweg hinter uns gelassen und fegten regelrecht über die Landstraße. Ich hegte keinen Zweifel, dass man unsere Verfolgung aufnehmen würde. Doch weit gefehlt. Holmes schlug zu meiner Überraschung nicht den Weg nach Fordwich ein, sondern war in Richtung Canterbury unterwegs. Er lenkte die Kutsche nicht ins Zentrum, sondern fuhr in einen der Außenbezirke und hielt schließlich vor dem Pub, in dem wir am Morgen Bradstreet getroffen hatten. Als ich aussteigen wollte, signalisierte er mir zu warten.
    Â»Ich denke, dass wir hier richtig sind.«
    Er verschwand in die Bar und kam ein paar Minuten später mit dem Inspektor zurück. Die beiden gesellten sich zu mir in den Innenraum.
    Â»Dr. Watson, ich war in Sorge, dass etwas passieren würde, aber glücklicherweise sind Sie beide«, dabei blickte er meinen Gefährten an und schüttelte den Kopf, »beinahe unbeschadet zurück. Allerdings hat Butler wohl dieses geheime Zimmer verwüstet.«
    Â»Jetzt weiß die Gruppe, dass man ihr auf der Spur ist. Das macht die Sache natürlich nicht einfacher. Haben Sie die andere Sache erledigt, um die ich Sie gebeten habe, Inspektor?«, wechselte Holmes das Thema.
    Â»Es ist alles in die Wege geleitet. Wie lange, meinen Sie, wird es noch dauern, bis wir zum großen Schlag ausholen?«
    Holmes sah auf seine Uhr, die zwanzig vor neun zeigte.
    Â»Noch ziemlich genau einhundert Minuten. Watson, ich habe Ihnen ein Zimmer ganz in der Nähe, im St. George Hotel reserviert. Bradstreet wird Sie hinbringen, ich muss noch ein paar Dinge durchdenken und vorbereiten. Wären Sie beide so gut?«
    Damit öffnete er die Tür und komplimentierte uns nach draußen. Ich war mittlerweile so durcheinander, dass es mir regelrecht angenehm war, nicht in seiner Nähe zu sein.
    Â»Seien Sie pünktlich, Bradstreet!«, sagte Holmes und schloss die Kabinentür hinter sich.
    Â»Ist Ihr Freund eigentlich immer so?«, fragte mich der Inspektor ein wenig ungläubig, als wir auf halben Weg zum Gasthof waren.
    Â»Wenn er kurz vor der Lösung eines komplizierten Falles steht schon, ja. Das Beste ist dann, ihm aus dem Weg zu gehen und gegebenenfalls nicht hinzuhören, wenn er seine beißenden Bemerkungen macht.«
    Das St. George Hotel tauchte vor uns auf; es lag am Ende der Straße, war klein und von einer schlichten Eleganz, die mich

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