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Das Geheimnis von Compton Lodge

Das Geheimnis von Compton Lodge

Titel: Das Geheimnis von Compton Lodge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Jackob
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Wange. Plötzlich sagte er in ruhigem, bestimmten Ton: »Watson, Sie können jetzt aufhören, sonst bekomme ich zu dem Bluterguss auch noch eine Gehirnerschütterung.«
    Â»Was ist passiert?«, fragte ich ihn flüsternd.
    Â»Helfen Sie mir erst einmal auf.«
    Er sah sich um und deutete auf die Schiebetür.
    Â»Sind Sie sicher, dass er dort ist?«, wollte ich wissen.
    Â»Wir sehen natürlich nach, aber ich denke nicht, dass er das Versteck kennt. Als Sie unten waren, wird er die Gelegenheit genutzt haben, um davonzulaufen.«
    Â»Davonzulaufen? Sie meinen, er hat Sie nicht willentlich bewusstlos geschlagen?«
    Â»Nein, Watson, das hat er nicht. Ich hatte ihm dummerweise die Lampe gegeben und der katoptrische Effekt hat ihn die Fassung verlieren lassen. Butler hat um sich und auf die Spiegel eingeschlagen, mich dabei getroffen und vermutlich vollkommen verstört dagesessen, bis er glaubte, fliehen zu können. Vor wem oder was auch immer. Wir werden ihn sicherlich auf Whitstable Hall antreffen.«
    Holmes ließ sich die Kerze geben und öffnete die Schiebetür. Wie er angenommen hatte, war der Raum unberührt.
    Â»Hatten Sie eine solche Reaktion von Butler erwartet?«
    Â»Schon, aber nicht in diesem Ausmaß. Leider wissen wir nicht, was er in den Spiegeln gesehen hat. Vielleicht seine Vergangenheit.«
    Â»Wie meinen Sie das?«
    Â»Kommen Sie, Watson. Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
    Wir stiegen die Treppe hinunter, Holmes unter Schmerzen, die er zu verbergen suchte, und verließen das Anwesen wie die Male zuvor durch das Küchenfenster.
    Â»Ich würde gerne einmal den Haupteingang benutzen«, bemerkte ich, als wir den Vorplatz erreichten.
    Â»Das kann ich womöglich einrichten, mein guter alter Freund. Was jedoch im Augenblick deutlich schwieriger sein dürfte, ist eine Fahrgelegenheit für uns zu finden.«
    Er zog seine Taschenuhr heraus.
    Â»Acht Uhr vorbei, das sieht nach einem langen und ungemütlichen Fußmarsch aus. Wir können aber auch aus der Not eine Tugend machen«, er ging auf die Tür des Nebengebäudes zu und stemmte sie auf, »und richten uns gleich hier bequem ein und warten.«
    Â»Worauf wollen Sie denn warten?«, fragte ich ihn erstaunt.
    Â»Auf die Mitglieder der Bruderschaft, deren Erkennungszeichen Sie dankenswerter Weise aus dem Schrank geholt haben. Es ist im Übrigen die Alpenkrähe eines verstorbenen Mitglieds, die man wohl nicht mehr auffinden konnte.
    Â»Dieser goldene Anhänger?«
    Â»So ist es. Ihre Fähigkeiten in englischer Geschichte können mit Ihrem sechsten Sinn beim Suchen nicht konkurrieren, mein Lieber. Sie haben dieses Tier, wie zweifelsohne jeder Schüler im englischen Königreich, schon einmal gesehen. Watson, wenn ich Ihre Aufmerksamkeit noch einmal auf den enthaupteten Pfarrer lenken darf.«
    Â»Das Wappen von Thomas Becket« platzte ich heraus, »die drei Krähen mit den roten Schnäbeln!«
    Holmes lächelte vielsagend.
    Â»Oh, mein Gott. Sie töten den Pfarrer, ganz wie Becket von den Rittern in der Kathedrale erschlagen worden war.«
    Â»Genau, mein lieber Watson. Das heißt für uns, dass diese Leute vor nichts zurückschrecken werden, wenn sie die Kirche zu verteidigen suchen. Wie Becket damals. Allerdings unter umgekehrten Vorzeichen, denn sie richten und werden nicht gerichtet.«
    Â»Und wir wissen also wirklich, wer die Herren sind?«
    Â»Wenn man den Unterlagen von Bischof Montgomery glauben darf, dann schon.«
    Holmes schloss die Tür und setzte sich auf eine Bank am Fenster, von der aus er den Vorplatz im Visier hatte.
    Â»Und Sie sind überzeugt, dass sie sich treffen?«
    Â»Es liegt nahe, Watson. Versetzen Sie sich in deren Lage, Montgomery wird ermordet, und Sie wissen, dass der Stallbursche nicht der Mörder ist.«
    Â»Inspektor Kingslay gehört ja auch dazu.«
    Â»Organisationen, die über Generationen bestehen, haben immer das Bestreben, wichtige Positionen im gesellschaftlichen Gefüge mit Leuten aus den eigenen Reihen zu besetzen.«
    Â»Sie haben demnach die Konfrontation mit ihm heute Morgen bewusst inszeniert und sind davon ausgegangen, dass sich die Bruderschaft hier treffen wird.«
    Â»Das Einzige, was mir Sorge bereitet, ist, dass wir Butler aus den Augen verloren haben. Ich habe seine Reaktion in dieser Heftigkeit nicht erwartet. Wie ich schon sagte, die Mär von dem

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