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Das Geheimnis von Digmore Park

Das Geheimnis von Digmore Park

Titel: Das Geheimnis von Digmore Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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empfehlen. Den alten hat der Blitz erschlagen.“
    Dewary hatte ihm mit wachsendem Erstaunen zugehört. „Mir scheint, mich wird auch gleich der Blitz erschlagen. Was soll das heißen, eine Miss Elizabeth leitet Portland Manor? Wie weit ist es denn gekommen mit unserem Land, während ich die letzten vier Jahre auf dem Kontinent gedient habe? Leiten nun schon Frauen unsere Adelssitze?“
    Sein Freund fand an dieser mit festem Glauben an die überragenden männlichen Fähigkeiten vorgebrachten Entrüstung nichts auszusetzen. Im Gegenteil, er beeilte sich, seinen Freund zu beruhigen.
    „Kein Grund zur Sorge, Dewary, so schlimm ist es nicht. Portland Manor ist ein Einzelfall und wohl auch nur aus der Notwendigkeit geboren, da der Erbe erst vierzehn Jahre zählte, als sein Vater starb.“
    „Du willst mir doch nicht weismachen, dass diese Miss Elizabeth das Anwesen bereits seit drei Jahren leitet?! Gibt es denn dort keinen Verwalter?“
    „Natürlich gibt es einen Verwalter. Allerdings ist der alte Barnsley fast taub, und auch seine Augen versagen ihm oft den Dienst. Er hat sich völlig ins Pförtnerhaus zurückgezogen und verlässt seine Räume nur dann, wenn es unbedingt notwendig ist. Nein, nein, so unglaublich es auch klingen mag, die Geschicke von Portland Manor liegen allein in den Händen von Miss Elizabeth. Und auch wenn es mir schwerfällt, dies zuzugeben, sie macht ihre Sache gut. Die Pächter sprechen in den höchsten Tönen von ihr.“
    Doch auch diese lobenden Worte konnten Major Dewarys Vorfreude auf einen eventuellen Aufenthalt auf Portland Manor nicht steigern. „Du schlägst mir doch nicht ernsthaft vor, dass ich mich als Stallmeister einer alten Jungfer verdingen soll, die ihre ihr von der Natur zugewiesene Rolle nicht zu spielen vermag? Es dauert keine fünf Minuten, und dieses Mannweib und ich sind in die ersten Meinungsverschiedenheiten verstrickt.“
    „Unsinn!“, rügte der Pfarrer streng. „Wenn du der Stallmeister auf Portland Manor bist, dann bist du nicht in der Stellung, mit der Herrin Streit anzufangen. Es ist besser, du gewöhnst dich gleich an diesen Gedanken.“
    „Niemals!“
    Simon Bishop ging über diesen Ausbruch einfach hinweg. „Portland Manor bietet dir die einzige Möglichkeit, bis ich mit Neuigkeiten zurückkomme und du entscheiden kannst, wie du weiter vorgehen möchtest. Du wirst nicht in einem schmutzigen Loch eingesperrt sein, sondern kannst dich den Tätigkeiten widmen, die dir am liebsten sind. Du wirst das Kommando über die Burschen im Stall und in den Gärten innehaben, das sollte für dich als Offizier ein Kinderspiel sein. Und dir steht zudem ein Stall mit erlesenen Vollblutpferden zur Verfügung.“
    Vollblutpferde? Natürlich war die Aussicht, in Kürze auf solch einem edlen Tier ausreiten zu können, verlockend. Dennoch, die Begleitumstände blieben unerfreulich.
    „Ich weiß nicht …“, Dewary hatte seine Stirn in tiefe Falten gelegt. „Ich tauge sicher nicht zum Dienstboten.“
    „Es ist ja nicht für lange Zeit.“
    „Also, ich kann mir den Major auch nicht als Stallknecht vorstellen“, meldete sich Charlie ungefragt zu Wort. „Sie haben doch schon so manchen Befehl vom General nicht gutgeheißen, Major, und sich nur zähneknirschend seiner Allmacht gefügt. Wenn ich mir vorstelle, hier ist ein Weib der General …“
    Dewary erschauerte. „Ausgeschlossen! Doch zum Glück ist mir soeben eine andere Idee gekommen!“
    „Und die wäre?“, erkundigte sich Simon Bishop, nicht im Geringsten erfreut, dass man seinen genialen Plan nicht gebührend zu schätzen wusste.
    „Ich reise nach Worthing zu Vivian, meiner Verlobten.“
    Wie so oft an diesem Nachmittag war der Geistliche auch jetzt ehrlich erstaunt. „Zu deiner Verlobten? Du bist verlobt, Dewary? Davon höre ich das erste Mal! Wer ist die Glückliche?“
    „Ich nehme nicht an, dass du die junge Dame kennst, Bishop, dennoch ist dir ihr Vater mit Sicherheit ein Begriff. Du erinnerst dich doch an den Earl of Bendworth?“
    So harmlos die Neuigkeit im Grunde war, so überwältigend war ihre Wirkung auf den Pfarrer. Nichts an diesem Nachmittag hatte ihn bisher ernstlich aus der Ruhe bringen können, und dabei wäre dazu oftmals die Gelegenheit gewesen. Jetzt aber schienen ihm seine Beine den Dienst zu versagen, und er sank fassungslos auf das harte Bett des Gastzimmers. „Bendworth? Bendworth? Sag, dass das nicht dein Ernst ist! Nicht nach alldem, was geschehen ist!“
    „Simon, es ist ihre

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