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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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kürzesten Weg nach Hause gebracht hat. Wahrscheinlich wurde sie vom Regen überrascht und war bis auf die Haut durchnässt.”
    “Aber ja, natürlich!” Penny atmete erleichtert auf. “Mae, würden Sie uns bitte die Rechnung fertig machen? Oder nein, Sie können es bei Matt anschreiben.”
    “Alles klar”, rief Mae.
    “Ich finde, wir sollten trotzdem noch einen Kaffee bestellen”, sagte Delilah irgendwie unglücklich. “Was ist, wenn Matt doch noch mit ihr herkommt, und wir sind alle weg?”
    “Wer hat im Moment die Nerven, in aller Ruhe Kaffee zu trinken?” fragte Penny und warf einen bösen Blick in Delilahs Richtung.
    “Ich finde, Delilah hat Recht”, mischte sich Carter ein.
    Adam stieß einen leicht verzweifelten Seufzer aus. “Ich sagte doch, ich werde allein fahren. Auf diese Weise kann nichts schief gehen.”
    Adam erhob sich, während die anderen noch unschlüssige Blicke tauschten. Er war fast an der Tür, als das Telefon an der Bar klingelte. Sim hob ab. “Hallo … ja?” Er nahm den Hörer vom Ohr und rief: “He! Mr. Harrison, warten Sie. Er hat sie. Matt hat Darcy gefunden. Sie ist in ein Grab gefallen, kann man sich so etwas vorstellen?”
    Auf seine Frage folgte Schweigen. Die am Tisch Versammelten schauten sich stumm an.
    Als Darcy die Dusche aufdrehte, hätte sie sich verkriechen können vor Scham. In dem Moment, als Matt sich wieder zu ihr umgedreht hatte, wäre sie fast gestorben vor Angst. Doch statt sie zu erwürgen, schlug er sich nur mit der flachen Hand vor die Stirn und sagte: “Ich Idiot! Ich habe ganz vergessen, im Wayside Inn anzurufen. Adam und die anderen werden sich furchtbare Sorgen machen.” Er überlegte einen Moment. “Bist du wirklich okay, Darcy? Kann ich dich allein lassen? Erhole dich ein wenig, und wenn du willst, fahren wir später wieder hin, um noch etwas zu essen. Ich bin nebenan.”
    Und damit war Matt verschwunden.
    Ganz ohne Gewalt, aber auch ohne Leidenschaft.
    Und nun, nachdem der Schreck hinter ihr lag, wusste sie nicht mehr, was sie von der ganzen Angelegenheit halten sollte. War sie gestoßen worden, oder war es doch nur der Wind gewesen?
    Ihre Kleider warf sie direkt in den Müll – das schwarze Seidentop und der Rock waren restlos ruiniert. Und selbst wenn nicht; die Erinnerung würde sich nicht herauswaschen lassen, und sie glaubte nicht, dass sie jemals wieder Lust hätte, sich ihr bewusst auszusetzen. Bevor sie unter die Dusche ging, schluckte Darcy zwei Tabletten gegen die mörderischen Kopfschmerzen.
    Die heiße Dusche tat ungeheuer gut. Das Wasser dampfte, der Strahl war hart, und sie konnte kaum aufhören, es sich über Rücken, Gesicht und Schultern rinnen zu lassen. Als sie den Hahn wieder zudrehte, fühlte sie sich unvergleichlich viel besser, befreit von dem Schlamm und der Angst.
    Weil sich die Luft nach dem Gewitter ungewöhnlich stark abgekühlt hatte, entschied sie sich für einen leichten Baumwollpulli und Jeans. Und jetzt, wo die Anspannung von ihr abfiel, merkte sie auch, wie sehr ihr Magen knurrte. Sie hatte seit dem Frühstück nichts mehr gegessen, und eine Mahlzeit im Wayside Inn würde ihr sicher gut tun.
    Sie zog gerade die Tür ihres Zimmers hinter sich zu, als auch Matt auf den Flur trat.
    “Na, schon fertig?” Er lächelte sie an. “Du siehst gut aus, aber deine Haare sind noch ganz nass. Wir brauchen uns nicht zu beeilen. Willst du wirklich schon los?”
    Darcy lächelte zurück. “Ich habe einen Mordshunger, und nasse Haare sind heute das wenigste, das mich von irgendetwas abhält …”
    Er nickte und ließ ihr an der Treppe den Vortritt. Irritiert stellte sie fest, dass sie einen Rest Misstrauen noch immer nicht abgeschüttelt hatte. Mit klopfendem Herzen und dem nötigen Abstand nahm sie Stufe für Stufe.
    Draußen hatte es inzwischen aufgehört zu regnen. Aber es war Abend geworden, und die Dunkelheit wirkte auf Darcy bedrohlicher als je zuvor.
    Matt schien nichts davon zu merken. Er ging vor ihr her zum Auto und öffnete die Beifahrertür.
    Auf der Fahrt zum Wayside Inn hüllte er sich lange in Schweigen. Aber sie ertappte ihn dabei, wie er ihr ab und zu einen forschenden Blick von der Seite zuwarf.
    “Was ist los mit dir?” fragte er schließlich.
    “Nichts. Wirklich. Sicher, ich bin etwas angeschlagen. Niemand fällt wohl gern in ein offenes Grab. Aber ich bin okay.”
    Er erwiderte nichts, doch sie konnte ihm ansehen, dass er ihr kein Wort glaubte.
    Der Rest der Fahrt verlief schweigend, und als sie

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